Helmut Schmiedt (* 25. September 1950 in Dortmund) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler. Er ist vor allem als Kenner von Leben und Werk Karl Mays bekannt geworden. Der Hochschullehrer an der Universität Koblenz-Landau beschäftigt sich vor allem mit Unterhaltungs- und Gegenwartsliteratur, aber auch mit der Literatur des 18. Jahrhunderts, darunter der Zeit des Sturm und Drang.

Leben

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Bereits als Kind entwickelte sich Helmut Schmiedt zu einem begeisterten Karl-May-Leser, dessen Werke ihn nicht mehr losließen und mit denen er sich seit Ende der 1970er Jahre auch wissenschaftlich auseinandersetzt. 1977 wurde er mit der Dissertation Karl May. Studien zu Leben, Werk und Wirkung eines Erfolgsschriftstellers an der Universität Bonn zum Dr. phil. promoviert. 1984 habilitierte er sich dort mit der Schrift Regression als Utopie. Psychoanalytische Untersuchung zur Form des Dramas. Nach einer Dozententätigkeit an der Fernuniversität in Hagen in den 1980er Jahren erhielt er 1990 eine außerplanmäßige Professur an der Universität Bonn. 1995 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universität Koblenz-Landau an, wo er bis zu seiner Emeritierung geschäftsführender Leiter des Instituts für Germanistik war.

Schmiedt hat sich in zahlreichen Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen mit Karl May auseinandergesetzt und erprobt verschiedenste literaturwissenschaftliche Methoden an dessen Werk, um zu immer differenzierteren Deutungen zu gelangen. Neben formalen Beschreibungen von Mays Erzählkunst unternahm Schmiedt Untersuchungen zur Editions- und Motivgeschichte, verfolgte psychoanalytische und gattungstypologische Ansätze. Über die Karl-May-Gesellschaft, deren stellvertretender Vorsitzender er war, hält er zudem Kontakt zur großen Fangemeinde des beliebten Abenteuerschriftstellers. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge im Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft, dessen Mitherausgeber er seit 1993 ist.

Im Gegensatz zu vielen seiner Fachkollegen sieht er auch in der Unterhaltungsliteratur („Trivialliteratur“) ein würdiges Forschungsfeld der Literaturwissenschaft und untersucht daher mit großer Begeisterung das Verhältnis von Hochliteratur und populärer Kultur. Ergebnis sind Titel wie Ringo in Weimar. Begegnungen zwischen Hochliteratur und Popularkultur (1996). In Dr. Mabuse, Winnetou & Co.. Dreizehn Klassiker der deutschen Unterhaltungsliteratur (2007) beschäftigt er sich mit Autoren, die sonst eher nicht im Blickfeld der Literaturwissenschaft liegen.

Daneben hat Schmiedt aber auch zahlreiche Arbeiten zur deutschsprachigen Literatur seit dem 18. Jahrhundert publiziert, darunter Untersuchungen zum Drama sowie zur Literaturepoche der Aufklärung und deren Strömung Sturm und Drang. So befasste er sich intensiv mit Johann Wolfgang von Goethes Die Leiden des jungen Werther.

Helmut Schmiedt wohnt in Köln.

Schriften

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Daneben betätigt sich Helmut Schmiedt auch als Autor und Mitherausgeber der Jahrbücher der Karl-May-Gesellschaft.

Literatur

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Personendaten
NAME Schmiedt, Helmut
KURZBESCHREIBUNG deutscher Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 25. September 1950
GEBURTSORT Dortmund