Guillermo Graetzer, geboren als Wilhelm Grätzer (* 5. September 1914 in Wien; † 22. Januar 1993 in Buenos Aires) war ein österreichisch-argentinischer Komponist, Musikpädagoge und Musikwissenschaftler.

Graetzer studierte in Berlin bei Ernst-Lothar von Knorr und Paul Hindemith und in Wien bei Paul Amadeus Pisk. 1939 emigrierte er nach Argentinien und nahm die argentinische Staatsbürgerschaft an.

Er leitete den Chor Asociación Amigos de la Música de Buenos Aires und gründete 1946 das Collegium Musicum de Buenos Aires, das sich der musikalischen Breitenbildung nach dem Vorbild der Volkshochschulen widmete, zugleich aber auch Seminare und Klassen für Komponisten und Tänzer anbot. Graetzer war bis 1976 künstlerischer Direktor des Collegiums. Daneben galt seine besondere Aufmerksamkeit der Musikerziehung der Kinder und er schuf eine südamerikanische Version des Orff-Schulwerkes. Außerdem war er dreißig Jahre lang Professor für Komposition, Instrumentation und Chorleitung an der Universidad de La Plata und Gründungsmitglied und Vizepräsident der Sociedad Argentina de Educación Musical.

Gemeinsam mit Musikern wie Julián Bautista, José María Castro, Juan José Castro, Washington Castro, Roberto García Morillo, Luis Gianneo, Alberto Ginastera und Pía Sebastiani gründete er 1947 die Liga de Compositores de la Argentina. Er wurde u. a. mit dem Preis der Stadt Buenos Aires, dem polnischen Henryk-Wieniawski-Preis, dem italienischen Guido-d'Arezzo-Preis und dem Premio a la Trayectoria Artística des Fondo Nacional de las Artes ausgezeichnet. Die Sociedad Argentina de Educación Musical verlieh ihm den Titel Educador más importante.

Werke

Schriften