Flying Tiger Line
Flying Tiger Line Boeing 747-200
IATA-Code: FT
ICAO-Code: FTL
Rufzeichen: TIGER
Gründung: 1945
Betrieb eingestellt: 1989
Fusioniert mit: Federal Express
Sitz: Los Angeles,
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Heimatflughafen: Los Angeles International Airport
Flottenstärke: 46
Ziele: international
Flying Tiger Line ist 1989 mit Federal Express fusioniert. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor der Übernahme.

Flying Tiger Line (ab Oktober 1980 im Außenauftritt zeitweise firmierend als Flying Tigers)[1] war eine US-amerikanische Frachtfluggesellschaft. Gegründet wurde sie ursprünglich unter dem Namen National Skyways Freight Corporation am 25. Juni 1945 von Robert W. Prescott und Sam Mosher. Im Jahr 1946 wurde die Gesellschaft in Flying Tiger Line umbenannt, da viele ehemalige Piloten der American Volunteer Group (auch genannt Flying Tigers) zur Gesellschaft stießen. Ihre Heimatbasis hatte die Airline ursprünglich in Burbank in der Nähe von Los Angeles.

Geschichte

Früher Flugbetrieb

Zur Gründung im Jahre 1945 verwendete man die damals außerordentlich moderne Budd RB-1 Conestoga, das erste Frachtflugzeug mit über dem Laderaum angeordneter Pilotenkanzel und dadurch größerem nutzbaren Laderaum, das zudem komplett aus nichtrostendem Stahl bestand. Schon kurze Zeit später schloss man Frachtverträge mit der USAAF und die Douglas C-54 (DC-4) stieß zur Flotte. Ab 1949 wurden auch zivile Aufträge bearbeitet und die Flotte wurde um mehrere Douglas DC-3, Curtiss C-46 Commando, Douglas DC-6 und Lockheed L-1049 aufgestockt. Auf dem Flugplan waren Städte wie New York, Boston und Chicago zu finden.

Expansion in den 1960er Jahren

Anfang der 1960er Jahre kamen auch internationale Ziele wie Tokio, Manila und Frankfurt zum Streckennetz hinzu. Im Jahr 1961 stieß die Canadair CL-44 mit Turboprop-Antrieb zur Flotte. Im Jahr 1965 zog die Gesellschaft mit ihrem Hauptsitz von Burbank nach Los Angeles um, übernahm ihre erste Boeing 707 und eröffnete damit den Frachtverkehr mit Strahlflugzeugen. Bei späteren Expansionen wurden Douglas DC-8-63F und im Jahre 1974 die erste Boeing 747-100 in die Flotte aufgenommen.

Kauf von Seaboard World Airlines

Im Jahre 1978 begann die Flying Tiger Line Aktien der Seaboard World Airlines aufzukaufen und übernahm schließlich am 1. Oktober 1980 die Gesellschaft ganz.

Metro International Airways

Im Jahr 1981 wurde die Tochterfirma Metro International Airways gegründet, die touristische Charterflüge im Auftrag von Reiseveranstaltern durchführte. Die Tochterfirma setzte eine Boeing 747 der Flying Tiger Line ein, die für diesen Zweck mit einer Bestuhlung ausgestattet wurde. Bei Bedarf griff Metro International Airways kurzfristig auf weitere Flugzeuge der Muttergesellschaft zurück. Das Tochterunternehmen wurde im November 1983 aufgelöst.[2]

Größte Frachtgesellschaft

Flying Tiger Line wurde zur größten Frachtfluggesellschaft weltweit mit Flügen in sechs Kontinente und betrieb fortan eine riesige Flotte von DC-8-63 und DC-8-73 Frachtern.

Übernahme durch Federal Express

Die laufenden Kosten für den Unterhalt der Flotte wuchsen ab Mitte der 1980er Jahre jedoch rapide an, womit Flying Tiger Line gezwungen war, einen Teil ihrer DC-8-73-Flotte zu verkaufen. Ihr größter Konkurrent, die Gesellschaft Federal Express, erwarb am 29. Januar 1989 die Flying Tiger Line für 852 Millionen Dollar. Das Unternehmen ging im August 1989 vollständig in der Federal Express auf.

Flotte

Flotte bei Betriebseinstellung

Zur Zeit des Verkaufs der Gesellschaft an FedEx waren folgende Maschinen im Einsatz:

Zuvor eingesetzte Flugzeuge

Vor dem Betriebsübergang setzte Flying Tiger Line auch folgende Flugzeugtypen ein:[3]

Zwischenfälle

Von 1950 bis zum Betriebsübergang 1989 kam es bei Flying Tiger Line zu 16 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 13 davon kamen 295 Menschen ums Leben.[4] Beispiele:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. JP airline-fleets international, Edition 81
  2. JP airline-fleets international, Edition 84
  3. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1966–1989.
  4. Unfallstatistik Flying Tiger Line, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. Februar 2019.
  5. Flugunfalldaten und -bericht C-46 N67960 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. Januar 2024.
  6. Unfallbericht DC-4 N86574, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. Februar 2019.
  7. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 55 (englisch), Dezember 1994, S. 94/111.
  8. Flying Tiger cargo plane crashes at the base of Squak Mountain south of Issaquah, killing seven, on January 7, 1953. In: HistoryLink. Abgerufen am 2. Oktober 2012.
  9. Flugunfalldaten und -bericht DC-4 N90433 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 1. August 2022.
  10. Flugunfalldaten und -bericht C-46 N9995F im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 6. Januar 2024.
  11. Unfallbericht L-1049H N6920C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 22. Dezember 2019.
  12. Unfallbericht L-1049H N6911C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 26. August 2017.
  13. Air-Britain Archive: Casualty compendium part 86 (englisch), September 2002, S. 2002/111.
  14. Flugunfalldaten und -bericht L-1049H N6923C im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 4. April 2022.
  15. Unfallbericht L-1049H N6913C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. Dezember 2019.
  16. Unfallbericht L-1049H N6915C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 22. Dezember 2019.
  17. Unfallbericht L-1049H N6914C, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 22. Dezember 2019.
  18. Flugunfalldaten und -bericht CL-44 N453T im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 17. Dezember 2023.
  19. Unfallbericht CL-44 N228SW, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 29. Juli 2020.
  20. Unfallbericht DC-8-63 N785FT, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 25. Februar 2019.