Befestigungen von Belfort

Der Feste Platz Belfort (fr.: Place fortifiée de Belfort) war ein befestigtes Gebiet in der ersten Verteidigungslinie des Système Séré de Rivières im Abschnitt zwischen dem Festen Platz Épinal und Besançon. Im Zentrum lag die Stadt Belfort mit der Zitadelle.

Historie

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Kurz nach der Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg wurde Belfort als wichtiger Verkehrsknotenpunkt von Straßen und Eisenbahnen ausgewählt, zusammen mit dem Festen Platz Épinal, dem Festen Platz Toul und dem Festen Platz Verdun die erste Linie der Barrière de fer zu stellen. Belfort war dabei der südlichste dieser vier Festen Plätze.

Diese erste Verteidigungslinie im Osten von Frankreich wurde entlang der Grenze von mehreren Abschnitten sogenannter „Festungsriegel“ gebildet. Der Feste Platz Belfort (ursprünglich ein befestigtes Lager – camp retranché) reicht vom Fort de Giromagny, das noch zum Riegel „Haute Moselle“ gehörte, im Norden bis zum Fort Lachaux im Abschnitt „Môle défensif du Lomont“ im Süden. Das gesamte Befestigungssystem bestand aus den Forts der Jahre ab 1793 bis 1870, aus denen der Bauperiode 1874 bis 1886 und den (moderneren) Artilleriebatterien.

Liste der Forts, Ouvrages und Batterien

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1792 bis 1870

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Befestigungen des 1. Rings
Fort des Hautes Perches

1874 bis 1886

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Die Forts Séré de Rivières aus den Jahren 1874 bis 1886 bilden die zweite Befestigungslinie, ausgenommen die beiden Forts des Perches, die noch zum 1. Befestigungsring zählten. Der Grund für die Weiterverwendung könnte der durch Colonel Denfert-Rochereau[1] nachgewiesene strategische Wert in der Endphase der deutschen Belagerung in den Jahren 1870 bis 1871 sein.

Zugehörige Anlagen:
Ouvrage Sud du Salbert (erbaut 1890/91)
Ouvrage du Petit Salbert (erbaut 1890/91)
Ouvrage de la Forêt (erbaut 1890/91)
Ouvrage du Haut Salbert (erbaut 1890/91)
Ouvrage du Nord Salbert (erbaut 1890/91)

1890

Lage nicht genau zu lokalisieren:

Per Präsidialdekret vom 21. Januar 1887 setzte der Kriegsminister Georges Boulanger um, dass alle Forts, befestigten Artillerieanlagen und Kasernen des Système Séré de Rivières die Namen von ehemaligen Militärkommandanten zu tragen haben, weswegen die Forts dann andere Namen erhielten.[2] Am 13. Oktober 1887 wurde das vom Nachfolger Boulangers, Théophile Ferron, mit der Note Nr. 14980 vom gleichen Datum rückgängig gemacht, und die Forts erhielten ihre ursprünglichen Namen zurück. Vor Ort wurden diese „neuen“ Namen in der Bevölkerung nicht wirklich angenommen.

Heutzutage sind die meisten der Objekte nicht mehr militärisch genutzt und aufgegeben oder befinden sich in Privatbesitz.

Literatur

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Fußnoten

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  1. Festungskommandant 1870 bis 1871
  2. Note Nr. 5285 vom 25. März 1886 des Kriegsministers Général Boulanger an die Generalkommandanten der Militärregionen; Präsidialdekret vom 21. Januar 1887 über die Umbenennung der Forts, befestigten Artillerieanlagen und Kasernen gemäß dem Vorschlag des Kriegsministers Général Boulanger