Als Ellipse (von altgriechisch ἔλλειψις élleipsis, deutsch ‚das Unterlassen, Ausbleiben, Zurückbleiben‘)[1] bezeichnet man in der Linguistik sowohl das Auslassen von Satzteilen als auch die Sätze mit jenen Auslassungen.[2] Häufig wird das Prädikat ausgelassen.

Elliptische Auslassungen lassen sich mit Hilfe des sprachlichen oder situativen Kontextes rekonstruieren.[3] In der linguistischen Analyse der Ellipse werden ausgelassene Satzteile oft mit eckigen Klammern gekennzeichnet. Im Beispiel „Karl fährt nach Italien, Wilhelm [fährt] an die Nordsee“[2] lautet der elliptische Satz: Karl fährt nach Italien, Wilhelm an die Nordsee. Das Wort fährt wurde weggelassen.

Eine strenge Definition[4] verlangt für die Ellipse, dass sie wortgetreu aus dem sprachlichen Kontext rekonstruiert werden kann.

Ellipsen sind in gesprochener Sprache häufig zu finden.[3] Sie können sich nach und nach konventionalisieren oder zu fest gefügten Phrasen werden.

Beispiele für Ellipsen sind die Koordinationsellipse und die Subjektbinnenellipse.

Beispiele

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Siehe auch

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Literatur

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Wiktionary: Ellipse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Kurzsatz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 25. Januar 2019]).
  2. a b Duden – Das Fremdwörterbuch. Aktualisierte Online-Ausgabe. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999–2004.
  3. a b Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 2. Auflage. J.B. Metzler Verlag, 2000, S. 2586.
  4. Bühler: Sprachtheorie. A. Betten: Ellipsen, Anakoluthe und Parenthesen. DS 4, 1976, S. 207–229.
  5. Maximilian Wilhelm Götzinger: Die deutsche Sprache. Theil 2. In: Die deutsche Sprache und ihre Literatur. Band 1. Hoffmann, Stuttgart 1839, OCLC 310805719 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).