Carl Edmund Heuberger (* 28. April 1883 in Aarau, Schweiz; † 9. April 1962 in Zürich) war ein schweizerischer Theaterschauspieler, Filmarchitekt, Drehbuchautor und Regisseur beim deutschen Film.

Leben und Wirken

Heuberger kam als Vierjähriger nach Deutschland. Dort startete er im Spätsommer 1904 seine künstlerische Laufbahn als Schauspieler am Stadttheater von Lahr (Baden). Die folgenden Theaterstationen waren Herne (1906/07), Eschwege (1907/08), Großenhain (1908/09), Bautzen (1909/10), Bamberg und Leipzig (1910/11) sowie Wiesbaden (1912/13).

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs kam Heuberger nach Berlin, wo er Kontakt zum Kino knüpfte. Anfänglich entwarf er die Filmbauten für von Richard Eichberg produzierte Dramen mit Ellen Richter in der Hauptrolle. Bei Kriegsende 1918 ließ man ihn mit dem Krimi Schirokko erstmals einen Film inszenieren, doch erst zehn Jahre darauf hatte sich der Schweizer endgültig als Regisseur durchgesetzt. In der Zwischenzeit arbeitete Heuberger als Aufnahmeleiter und verfasste mehrere Drehbücher zu den Sensations-, Abenteuer- und Zirkusfilmen Harry Piels und Eddie Polos. 1929/30 entstanden mehrere Manuskripte zu späten Stummfilmserienprodukten rund um den Abenteurer Lux (Der Mann im Dunkel, Die grüne Laterne, Pariser Unterwelt, Zweimal Lux).

Den Übergang zum Tonfilm wie ins Dritte Reich bestand der Wahldeutsche unbeschadet; 1938 entschloss sich Heuberger jedoch, dem Nationalsozialismus den Rücken zuzudrehen und kehrte nach über einem halben Jahrhundert Abwesenheit in die Schweiz zurück.

Dort realisierte er 1940 mit dem Abtreibungsdrama Dilemma einen ebenso dramatischen wie ambitionierten Stoff, mit dem Emigranten Fritz Schulz in einer Hauptrolle. Die schweizerdeutschen Dialoge schrieb Paul Altheer, die Musik Hans Haug. Der Film wurde von der neugegründeten "Gotthardfilm G.m.b.H." produziert und von Chiel Weissmann vertrieben.[1]

Ebenfalls bei Emelka erschien 1941 der Film Das Menschlein Matthias. Heuberger war der Regisseur und die Hauptdarsteller waren u. a. Röbi Rapp, Leopold Biberti, Sigfrid Steiner und Hermann Gallinger.[2]

Es folgten fünf weitere, allesamt im Zweiten Weltkrieg gedrehte Filme – Heimatgeschichten mit sozialem oder humoristischem Touch und Lokalkolorit. Im Alter von 60 Jahren zog sich Edmund Heuberger ins Privatleben zurück.

Filmbauten

Filmregie

Drehbücher

Filmrolle

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dilemma. Schweizer Film = Film Suisse: offizielles Organ der Schweiz, abgerufen am 14. Juni 2020.
  2. Filmplakat zu "Das Menschlein Matthias". Schweizer Film = Film Suisse: offizielles Organ der Schweiz, abgerufen am 15. Juni 2020.
  3. Filmplakat. Der letzte Postillon von St. Gotthard. Heimat-Film Produktionsgesellschaft / Verleih Resta-Film Zürch, abgerufen am 18. Juni 2020.