Edwin Charles Tubb (geboren am 15. Oktober 1919 in London; gestorben am 10. September 2010 ebenda) war ein britischer Science-Fiction-Autor. Er verfasste – auch unter Verwendung zahlreicher Pseudonyme – über 130 Romane und 230 Kurzgeschichten. Sein bekanntestes Werk ist der Romanzyklus um den kosmischen Vagabunden Earl Dumarest, der auf der Suche nach seiner Heimat Terra Abenteuer auf fremden Planeten erlebt. Neben Science-Fiction schrieb Tubb Horror- und Westernromane.

Leben

Edwin Charles Tubb war der Sohn des Ingenieurs Edwin Margrie Tubb und der Modedesignerin Marie Francois, geborene Bonzec. Er arbeitete in seinen frühen Jahren als Sozialarbeiter, in der Lebensmittelversorgung und als Verkäufer von Druckmaschinen. 1944 heiratete er Iris Kathleen Smith, mit der er zwei Töchter hatte.

Bereits als Kind war Tubb von Science-Fiction begeistert. Erste Erzählungen Tubbs erschienen ab 1951 in den SF-Magazinen New Worlds, Science Fantasy und Authentic Science Fiction, dessen Herausgeber er von 1956 bis zur Einstellung 1957 war. Tubbs erste Romane erschienen unter Pseudonym: Saturn Patrol (1951, als King Lang), Planetfall (1951, als Gill Hunt), Argentis (1952, als Brian Shaw) und Alien Universe (1952, als Volsted Gridban). In den folgenden Jahren etablierte Tubb sich als produktiver, kompetenter und routinierter Autor, der Handlung und Spannung in der Regel größeres Gewicht beimaß als den Details technisch-wissenschaftlicher Konzepte.

1967 erschien mit The Winds of Gath der erste Band seines Zyklus um den kosmischen Vagabunden, manchmal auch Leibwächter, Söldner, Gladiator, Jäger, Spieler, Sklaven Earl Dumarest, von dem bis 1985 31 Bände erschienen, ohne dass die Suche Dumarests nach seiner Heimat Terra damit ihr Ende gefunden hätte. Ein weiterer Band, The Return, brachte diesen Abschluss und 2008 folgte noch eine Fortsetzung der Saga namens Child of Earth. Als weitere Serien Tubbs sind zu nennen Cap Kennedy, deutsch als Commander Scott, sowie einige Tie-ins zur britischen SF-Fernsehserie Mondbasis Alpha 1. Bis Mitte der 1980er blieb Tubb produktiv und es erschienen unter eigenem Namen und Pseudonym neben SF-Romanen auch einige Western. Danach schrieb er nur noch vergleichsweise wenig, zunächst aufgrund der sich verschlechternden Marktbedingungen für Science-Fiction, zuletzt da seine Gesundheit nachließ.

Zu seinen bekannteren Pseudonymen gehören als individuelle Pseudonyme Charles Grey, Gregory Kern und Carl Maddox, sowie die Verlagspseudonyme Volsted Gridban, Gill Hunt, King Lang, Arthur Maclean, Brian Shaw und Roy Sheldon.

Seine Kurzgeschichten erschienen in einem guten Dutzend Sammlungen. Die ersten beiden waren Ten from Tomorrow (1966, deutsch als Projekt Ming-Vase), und A Scatter of Stardust (1972, deutsch als Eine Handvoll Sternenstaub). Eine weitere deutsche Sammlung mit 5 Kurzgeschichten ist Bewährung im All und andere Stories (1966). In Deutschland war Tubb so populär, dass der Moewig-Verlag Mitte der 1980er Jahre seine Werke in einer eigenen Reihe herausbrachte, den E. C. Tubb Taschenbüchern. Es wurden 28 Bände veröffentlicht.

Ab Ende der 1940er Jahre war Tubb ein aktives Mitglied des britischen SF-Fandom. Mitte der 1950er gehörte er zu den Herausgebern der Fanzines Eye und Plonge. Er war Mitglied der britischen Science Fictions Association, der Science Fantasy Society und 1958 ein Mitbegründer von deren Nachfolger, der British Science Fiction Association (BSFA). Im ersten Jahr war er Herausgeber von Vector, der Zeitschrift der BSFA. 1959 wurde er als Knight of St. Fantony geehrt.[1]

Bei der Eastercon 6 (Cytricon) 1955 wurde er als bester britischer SF-Autor ausgezeichnet. Er war Ehrengast der Eastercon 15 (RePetercon) 1964 und Ehrengast der Worldcon in Heidelberg (Heicon) 1970. 1972 erhielt er bei der ersten Eurocon in Triest den European Science Fiction Society Award für seinen Roman Lucifer. 2010 wurde er für I posseduti, die Übersetzung seines Romans Touch of Evil, mit dem Premio Italia ausgezeichnet. Im gleichen Jahr ist Tubb im Alter von 90 Jahren gestorben. Zuletzt hatte er noch an der Überarbeitung seiner Romane To Dream Again und Fires of Satan gearbeitet, die postum 2011 bzw. 2012 erschienen.

Bibliografie

Serien

Die Serien sind nach dem Erscheinungsjahr des ersten Teils geordnet.

Earl Dumarest

33 Bände, 1967 bis 2008.

Cap Kennedy / Commander Scott (als Gregory Kern)

17 Bände, 1973 bis 1976.

Gladiators (als Edward Thomson)
Space: 1999 / Mondbasis Alpha 1
The Chronicles of Malkar

Einzelromane Science-Fiction

Weitere Romane in anderen Genres

Atilus

Weitere Romane

Kurzgeschichten

Wird bei Kurzgeschichten als Quelle nur Titel und Jahr angegeben, so findet sich die vollständige Angabe bei der entsprechenden Sammelausgabe.

Kurzgeschichtensammlungen

Deutsche Zusammenstellung:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Knights of St Fantony in der Fancyclopedia 3, abgerufen am 9. Oktober 2018.