Der evangelische Dreifaltigkeitskirchhof III (auch Dreifaltigkeitsfriedhof III oder Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde III) ist ein Friedhof in Berlin-Mariendorf, Eisenacher Straße 61 (12109 Berlin). Er umfasst eine Fläche von 47.094 m².
Der Friedhof wurde im Jahr 1897 von der Dreifaltigkeitskirche in Berlin-Mitte angelegt, nachdem der Dreifaltigkeitskirchhof I und der Dreifaltigkeitskirchhof II an ihre Kapazitätsgrenze gekommen waren. Die erste Beerdigung fand im Jahr 1900 statt.
Die von August Orth entworfene Kapelle wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch einen schlichten Neubau ersetzt. Das ebenfalls von Orth entworfene Haus des Friedhofswärters, die Einfriedung, die Trauerhalle sowie das Eingangstor stehen heute unter Denkmalschutz.
Nachdem die Dreifaltigkeitskirche im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde der Friedhof vom benachbarten Friedhof Zum Heiligen Kreuz der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg mitverwaltet. Heute gehört er in der Verwaltungsregion Süd zum Evangelischen Friedhofsverband Berlin Stadtmitte.[1]
Der parkähnliche Charakter des Friedhofs mit Wald- und Wiesenflächen ist dem Umstand geschuldet, dass in weiten Teilen nicht mehr bezahlte Gräber abgeräumt wurden.
Laut Anhang zum Bericht zum Stand der Umsetzung des Friedhofsentwicklungsplans der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Stand: 31. Mai 2014) wird der Friedhof geschlossen und soll einer sonstigen Nutzung (Wohnungsneubau)[2] zugeführt werden. Von 4,57 Hektar bleiben nur 0,1 Hektar für Urnenbestattungen erhalten.[3]
Zum 1. Dezember 2016 wurde die Friedhofsnutzung von Teilflächen beendet,[4] die bereits zum 8. Oktober 2012 für Bestattungen geschlossen worden sind.[5]
Im November 2017 wurden Pläne bekannt, dass auf der nördlichen – schon entwidmeten – Fläche durch die Anne Ramm Stiftung ein Campus und Lernwerkstatt mit Internat für junge Menschen mit Hilfebedarf entstehen soll. Auf dem Gelände sollen insgesamt 9 Gebäude angesiedelt werden: 3 Gebäude für das College Campus, 4 Wohngebäude (Mietwohnungen), 1 KiTa-Gebäude und ein Gebäude als gemeinsame Kantine.[6]
Die BVV Tempelhof-Schöneberg beschloss im April 2018, dass die südlichen Teile auch nach dem Ende der Nutzung des Friedhofs als Grünfläche erhalten bleiben sollen.[7]
Insgesamt sind hier 285 Kriegstote des Zweiten Weltkrieges bestattet worden, wovon 118 unbekannt sind (unter anderem in drei Sammelgräbern mit jeweils 18 Toten und einmal 37 Toten).
Mit Todesdatum 24. August 1943 wurden hier 57 weibliche Zwangsarbeiterinnen aus der Sowjetunion begraben, die in Zwangsarbeitslagern der Askania-Werke in Mariendorf Ringstraße (16 Tote) und der Daimler-Benz AG in Marienfelde Buckower Chaussee (41 Tote) interniert waren,[10] und bei einem großen Luftangriff der Alliierten auf Berlin starben.