Levelstruktur der Doom-Engine

Die Doom-Engine (rückblickend auch id Tech 1 genannt) ist eine Spiel-Engine von id Software, die überwiegend von John Carmack entwickelt wurde. Weitere Entwickler waren John Romero, Dave D. Taylor und Paul Radek. Sie wurde für das 1993 veröffentlichte Computerspiel Doom programmiert. Ein früher Prototyp wurde für das Spiel Shadowcaster verwendet.

Beschreibung

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Anders als die zuvor von id Software entwickelte Wolfenstein 3D-Engine basiert die Doom-Engine nicht mehr auf Raycasting, sondern auf Binary Space Partitioning und bietet zahlreiche spielerische und technische Neuerungen. Während in der Wolfenstein-Engine alle Räume im Grundriss auf Rechtwinkligkeit beschränkt waren, können Grundrisse in der Doom-Engine nun auch alle Arten von Winkeln beinhalten. Eine weitere wesentliche Neuerung war, dass die Doom-Engine beliebige Raumhöhen umsetzen kann, während in der Vorgängerengine noch alle Räume gleich hoch waren und auf derselben horizontalen Ebene lagen. Mit diesen Neuerungen lässt sich in der Doom-Engine nun ein komplexes und vielgestaltiges Leveldesign realisieren, das beispielsweise auch den Wechsel von Außen- und Innenräumen darstellen kann. Aus welchen Positionen bestimmte Bereiche sichtbar sind, wird mittels Binary Space Partitioning vorberechnet und so zur Laufzeit Rechenleistung eingespart.[1]

Im Laufe der Zeit wurde die Doom-Engine weiterentwickelt:

Im Vergleich zu modernen Spiele-Engines hat die Doom-Engine noch einige Einschränkungen. Zwar speziell für 3D-Shooter entwickelt, ist die Doom-Engine jedoch noch keine vollständige 3D-Engine, ähnlich wie die Build-Engine. Gegner, Waffen und sonstige Gegenstände werden durch zweidimensionale Grafiken, sogenannte Sprites, dargestellt. Eine wesentliche Einschränkung ist, dass keine Räume übereinander angelegt, Wände nur senkrecht und Böden nur waagerecht ausgeführt werden können.[1]

Nachfolger der Doom-Engine ist die Quake-Engine.

Spiele

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Spiele, welche die Doom-Engine verwenden:

Inoffizielle Veröffentlichungen:

Veröffentlichung des Quellcodes

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Der Quellcode von Doom wurde im Jahre 1997 zur Verwendung für nicht-kommerzielle Zwecke veröffentlicht[2] und 1999 unter der GNU General Public License neu veröffentlicht. Das hatte eine Vielzahl neuer Portierungen zur Folge, mit denen man die Spiele basierend auf der Doom-Engine auf ursprünglich nicht unterstützten Betriebssystemen benutzen kann oder welche die Funktionalität der Engine teils deutlich erweitern.[3]

Eine Auswahl an populären Source-Ports:

Einzelnachweise

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  1. a b id Software: Technologie-Chronik - Von Wolfenstein 3D bis Doom 3. In: gamestar.de. 2010, abgerufen am 25. Januar 2021.
  2. id-Software/DOOM. In: github.com. GitHub, abgerufen am 25. Januar 2021 (englisch).
  3. Historie: Die wichtigsten Stationen der Doom-Geschichte - Bilder & Fotos - WELT. In: Welt Online. DIE WELT, abgerufen am 25. Januar 2021.