Clark Edward Barwick (* 9. Januar 1980) ist ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit algebraischer Topologie (Homotopietheorie) und homologischer Algebra (höhere Kategorientheorie) befasst.

Barwick wuchs in North Carolina auf und studierte Mathematik an der University of North Carolina at Chapel Hill mit dem Bachelor-Abschluss 2001. Barwick wurde 2005 an der University of Pennsylvania bei Tony Pantev promoviert ((, n)Cat as a closed model category).[1] Als Post-Doktorand war er an der Universität Göttingen, 2006/07 an der Universität Oslo, 2007/08 am Institute for Advanced Study und von 2008 bis 2010 als Benjamin Peirce Lecturer an der Harvard University. 2010 wurde er Assistant Professor und 2015 Associate Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT). 2015 war er außerdem Fulbright Gastprofessor an der Universität Glasgow. 2017 wurde er Reader und 2020 Professor an der Universität Edinburgh.

Am Anfang seiner Karriere befasste er sich mit der Homotopietheorie höherer Kategorien und arbeitete viel mit Daniel Kan.

Mit Chris Schommer-Pries axiomatisierte er 2015 die Theorie der höheren Quasikategorien (-Kategorien) und zeigte, dass sie alle zueinander äquivalent bis auf die Wirkung von sind.

2019 erhielt er den Berwick-Preis für seine Arbeit On the algebraic K-theory of higher categories.[2] Darin zeigte er, dass die algebraische K-Theorie von Friedhelm Waldhausen (Waldhausen-Kategorie) die universelle Homologietheorie für -Kategorien ist. Gleichzeitig bewies er die Hauptsätze der Theorie erneut im neuen Kontext mit völlig neuartigen Beweisen. Allgemeiner zeigte er, dass algebraische K-Theorie die natürliche Kategorifizierung der stabilen Homotopietheorie ist. Er wandte die neue Sichtweise auf die Anwendung der algebraischen K-Theorie als topologischer Invariante höherer Kategorientheorie (Unendlich-Kategorien, Quasikategorien) zum Beispiel im Beweis des Herz-Theorems (Theorem of the Heart) an (einem Analogon des Herz-Theorems von Amnon Neeman für Waldhausen-Kategorien), dem Beweis der Deligne-Vermutung für algebraische K-Theorie,[3] der Erweiterung der Q-Konstruktion von Daniel Quillen auf höhere Kategorien (mit John Rognes) und der Konstruktion reeller equivarianter K-Theorie.

Ende der 2010er Jahre befasste er sich mit Operator-Kategorien und Anwendungen in der Zahlentheorie. So führte er mit Peter Haine 2018 pyknotische Mengen ein (siehe Verdichtete Menge).

Schriften (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Clark Barwick im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Preise der LMS 2019
  3. Barwick, Multiplicative structures on algebraic K-theory, Arxiv 2013
Personendaten
NAME Barwick, Clark
ALTERNATIVNAMEN Barwick, Clark Edward
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Mathematiker
GEBURTSDATUM 9. Januar 1980