Christopher Hampton wurde als Sohn britischer Eltern in Faial, einer Insel der Azoren, geboren. Sein Vater Bernard Patrick Hampton arbeitete dort als Fachingenieur für Telekommunikation für die Firma Cable & Wireless.[1][2] Bedingt durch den Beruf des Vaters zog die Familie nach Aden und dann nach Alexandria in Ägypten um. Wegen der Sueskrise 1956 sah sich die Familie gezwungen, Ägypten überstürzt und ohne ihre Besitztümer zu verlassen. Christopher und sein älterer Bruder wurden nach England geschickt, während der Vater weiterhin für seine Firma international tätig war.
Nach dem Besuch einer Schule in Reigate (Surrey) wechselte er nach drei Jahren im Alter von 13 Jahren auf das Lancing College, eine der alten englischen Privatschulen. Einer seiner Schulkollegen war der Dramatiker David Hare, der Dichter Harry Guest (* 1932) war dort Lehrer.
Ab 1964 studierte er Deutsch und Französisch am New College, Oxford und legte 1968 sein Examen mit einem First Class Degree ab.[3][4]
Der Durchbruch gelang ihm außergewöhnlich früh: 1966 feierte das Theaterstück When Did You Last See My Mother? des gerade 20-jährigen Hampton über die Affäre einer Mutter mit dem besten Freund ihres Sohnes am Londoner West End Premiere.[5] Im Jahr 1973 gab er sein Debüt als Drehbuchautor für den Film Ein Puppenheim nach einem Theaterstück von Henrik Ibsen, welcher auf einer Broadway-Inszenierung des Stücks beruht. 1979 wirkte er als Autor an dem Film Geschichten aus dem Wienerwald mit, der auf dem gleichnamigen Theaterstück von Ödön von Horváth basiert.
In den 1980er Jahren war er sowohl für das Fernsehen wie auch das Kino aktiv; dies setzte sich auch zu Beginn der 1990er Jahre fort.
Sein Debüt als Regisseur gab er 1995 mit dem Film Carrington, zu dem er auch das Drehbuch verfasste. Ein Jahr später entstand mit Der Geheimagent unter seiner Regie eine Neuinterpretation des gleichnamigen Stoffes von Joseph Conrad, der bereits von Alfred Hitchcock 1936 unter dem Titel Sabotage verfilmt worden war. In den folgenden Jahren war er ausschließlich als Drehbuchautor für verschiedene Kinofilme tätig, erst 2003 entstand sein dritter Film als Regisseur.
1971: Der Menschenfreund (The Philanthropist), Uraufführung am Royal Court Theatre; ins Deutsche übersetzt von Martin Walser
1974: Die Wilden (Savages), Uraufführung am Royal Court Theatre; ins Deutsche übersetzt von Alissa und Martin Walser
1982: Geschichten aus Hollywood (Tales From Hollywood), Uraufführung am Mark Taper Forum, Los Angeles, DE 1984 am Schauspielhaus Düsseldorf
1985: Gefährliche Liebschaften (Les Liaisons Dangereuses), Theateradaption des gleichnamigen Briefromans von Choderlos de Laclos für die Royal Shakespeare Company,[7] Erstaufführung Stratford-on-Avon 1985
1991: Das weiße Chamäleon (White Chameleon), Uraufführung am Cottesloe Theatre des Royal National Theatre, London, Regie: Richard Eyre; ins Deutsche übersetzt von Alissa und Martin Walser
2003: Die Methode (The Talking Cure), Uraufführung am Cottesloe Theatre des Royal National Theatre, London, Regie: Howard Davies
2020: Geheimnis einer Unbekannten, nach Stefan Zweigs Novelle Brief einer Unbekannten, deutsche Übersetzung von Daniel Kehlmann, Uraufführung in der Spielzeit 2020/21 am Theater in der Josefstadt[11]
Übersetzungen und Bearbeitungen für das Theater
Hampton hat zahlreiche Stücke des europäischen Theaters für die englische Bühne bearbeitet und neu übersetzt. In der Regel wurden seine Fassungen zunächst auf der Bühne gespielt und später erst publiziert.
Ödön von Horváth: Geschichten aus dem Wiener Wald (Tales from the Vienna Woods); Erstaufführung 1977: National Theatre Company, Olivier Theatre, London
Ödön von Horváth: Glaube Liebe Hoffnung (Faith, Hope, and Charity); Erstaufführung 1989: Lyric Hammersmith
Ödon von Horvath: Das Jüngste Gericht (Judgement Day); Erstaufführung 2009
Henrik Ibsen: Hedda Gabler; Erstaufführung 1976: Ibsen Festival Theatre, Stratford, Ontario, Canada,
Henrik Ibsen: Gespenster (Ghosts); Erstaufführung 1978
Anton Tschechow: Onkel Wanja (Uncle Vanja); Erstaufführung 2012: Vaudeville Theatre, London
Anton Tschechow: Drei Schwestern (Three Sisters); Erstaufführung 2003: Playhouse London
Yasmina Reza: L’homme du hasard (The Unexpected Man); Erstaufführung 1998: The Royal Shakespeare Company / Barbican Pit und Duchess Theatre, London[12].
Yasmina Reza: Conversations après un enterrement (Conversations After a Burial); Erstaufführung 2000: Almeida Theatre, London
Yasmina Reza: Art (Art); Erstaufführung: 1996 Londoner West End,
Yasmina Reza: Trois versions de la vie (Life x 3); Erstaufführung 2000/2001: Lyttleton Auditorium des Royal National Theatre, 2001 Old Vic