Chloe Piene mit Ziege.

Chloe Piene (* 10. Januar 1972[1]) ist eine deutsch-amerikanische bildende Künstlerin und primär für ihre Zeichnungen bekannt.

Leben

Chloe Piene wurde in den Vereinigten Staaten als Tochter des international einflussreichen deutschen Künstlers Otto Piene geboren. Sie erlangte einen BA in Kunstgeschichte an der Columbia University und einen MFA in Bildender Kunst an der Goldsmiths, University of London.[2]

Werk

Chloe Piene ist für ihre zarten und durchdringenden Zeichnungen bekannt, die thematisch häufig im Körper verankert sind. Diese wurden als „brutal, zart, figurativ, forensisch, erotisch und fantastisch“ beschrieben.[3] Ihre Arbeit mit Video und Skulptur machen sich die größere sensorische Wirkung von Lärm, Schatten und schweren Materialen zunutze, um in tieferliegende Schichten der Erfahrung einzutauchen. In ihren Skulpturen arbeitet Piene hauptsächlich mit Eisen, Stahl, Porzellan und Installationen. Ihre Arbeit wirft Assoziationen mit Gefangenen, Liebesbriefen, Versagen, Geschichte und heldenhafter Transformation auf.[4][5]

2016 führte Piene ihre Performance Familienaufstellung in Wien, Österreich auf. Die Familienaufstellung wurde in den 1990er Jahren von dem deutschen Psychotherapeuten Bert Hellingerd als Therapieform entwickelt. Piene lud Künstler, Schauspieler und Freunde ein, ihre Familienmitglieder zu spielen. Der Künstler Matthew Barney stellte ihren Bruder dar, die Schauspielerin Petra Morzé, zu diesem Zeitpunkt Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, mimte ihre Mutter.[6] Pienes frühere Performance To Serve war ein kollaborativer Dialog mit einem United States Special Operations Commander in New York. Sie bildete das Gegenstück zu einer dreiteiligen Videoserie, die mit Kameras arbeitete, die auf den Helmen von in Afghanistan stationierten Soldaten befestigt waren.[7]

Ausstellungen (Auswahl)

International vertreten, umfassen Pienes Ausstellungen: Selections from The Guerlain Collection im Centre Pompidou, Paris und der Albertina, Wien, 2019;[8] Reloaded, in welcher Piene und Egon Schiele gegenübergestellt wurden, im Leopold Museum, Wien, 2018;[9] HB + CP – Hans Bellmer and Chloe Piene in der Galerie Nathalie Obadia, Paris, 2008;[10] Bodies of Desire: Works on paper by Willem de Kooning and Chloe Piene in der Locks Gallery, Philadelphia, 2007;[11] und die Whitney Biennale 2004, New York.[12][13]

Öffentliche Sammlungen (Auswahl)

Ihre Arbeiten finden sich in Sammlungen weltweit, inklusive folgender Sammlungen:

Publikationen (Auswahl)

Pienes Werk wurde unter anderem in The New York Times, Frieze, Le Figaro,[19] Los Angeles Times, BOMB Magazine, The Philadelphia Inquirer, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung und der Berliner Zeitung rezensiert. Bücher umfassen Vitamin D, Phaidon; Drawing People, The Hayward Gallery, London; Les Maitres du Desordre, The Musée Quai Branly, Paris; A Passion For Drawing, Selection From The Guerlain Collection and Drawing Now, The Albertina Museum, Vienna.

Bibliographie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. https://www.plutschowgallery.com/otto-piene-biography-by-ante-glibota/
  2. A Recent Selection of Goldsmiths MFA Alumni. In: gold.ac.uk. Goldsmiths, University of London, abgerufen am 5. Dezember 2019 (englisch).
  3. Barry Schwabsky: Chloe Piene Carré d'Art - Musée d'Art Contemporain de Nîmes. CARRÉ D'ART-MUSÉE D'ART CONTEMPORAIN DE NÎMES, 2008, ISBN 978-2-907650-33-5 (englisch, artbook.com).
  4. Christopher Knight: Grand flourishes of paint. In: Los Angeles Times. pressreader.com, abgerufen am 4. Dezember 2019 (englisch).
  5. David Hunt: Chloe Piene. In: Frieze. Abgerufen am 4. Dezember 2019 (englisch).
  6. A Familienaufstellung Performance by Chloe Piene. In: bombmagazine.org. Bomb Magazine, abgerufen am 4. Dezember 2019 (englisch).
  7. Chloe Piene: Valkyrie. In: vielmetter.com. Susanne Vielmetter Los Angeles Projects, LLC; (englisch).
  8. A Passion for Drawing. The Guerlain Collection from the Centre Pompidou Paris. In: albertina.at. The Albertina Museum Vienna, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  9. EGON SCHIELE The Jubilee Show RELOADED. In: leopoldmuseum.org. LEOPOLD MUSEUM PRIVATE FOUNDATION, abgerufen am 5. Dezember 2019 (englisch).
  10. HB + CP – Hans Bellmer and Chloe Piene. In: nathalieobadia.com. Galerie Nathalie Obadia, abgerufen am 17. Dezember 2019 (englisch).
  11. BODIES OF DESIRE Works on paper by Willem de Kooning and Chloe Piene. In: locksgallery.com. Locks Gallery, abgerufen am 5. Dezember 2019 (englisch).
  12. Nick Stillman, Megan Heuer: 2004 Whitney Biennial. In: brooklynrail.org. The Brooklyn Rail, abgerufen am 5. Dezember 2019 (englisch).
  13. 2004 Whitney Biennial Whitney Museum of American Art New York. (englisch).
  14. Collection Chloe Piene. In: moca.org. The Museum of Contemporary Art, abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).
  15. Roberta Smith: MoMA Pushes the Envelope in Works on Paper. In: The New York Times. (englisch).
  16. Chloe Piene Works in Collection. In: sfmoma.org. San Francisco Museum of Modern Art, abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch).
  17. Art & Artists: Chloe Piene. In: walker art.org. Walker Art Center; (englisch).
  18. Artists: Chloe Piene. Whitney Museum of American Art, abgerufen am 4. Dezember 2019 (englisch).
  19. Chloe Piene (Memento vom 19. Februar 2022 im Internet Archive)