Bradley J. Birzer (* 6. September 1967) ist ein US-amerikanischer Historiker mit christlich-humanistischer und konservativer Orientierung. Er ist Professor für Geschichte am Hillsdale College in Michigan und hat hier den Russell Amos Kirk Chair in American Studies inne.[1]

Bildungsweg

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Bradley J. Birzer wurde im amerikanischen Bundesstaat Kansas geboren und besuchte dort die Wiley Elementary School in Hutchinson.[2] Er absolvierte ein Studium an der University of Notre Dame, das er mit dem Bachelor im Jahre 1990 abschloss.[1] 1987/88 verbrachte er dabei als Auslandsjahr an der Universität Innsbruck.[3] Seinen Doktortitel erhielt er 1998 an der Indiana University.[1]

Akademische und publizistische Laufbahn

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Birzer lehrt seit dem Jahre 1999 am Hillsdale College in Michigan.[1] Hier ist er Geschichtsprofessor auf dem Russel Amos Kirk Chair in American Studies.[1] Im Studienjahr 2014/15 war er Scholar of Residence und Visitung Scholar in Conservative Thought and Policy an der University of Colorado Boulder.[1] Birzer ist Vorstandsmitglied des Free Enterprise Institute und des Russell Kirk Center for Cultural Renewal sowie Fellow der Ronald Reagan Presidential Library, des McConell Center an der University of Louisville, des Intercollegiate Studies Institute, der Foundation for Economic Education und des Center for Economic Personalism in Brasilien.[1]

Im Jahre 2010 wurde Birzer Mitbegründer des konservativ-humanistisch orientierten Online-Kulturportals The Imaginative Conservative und ist bis heute einer der Hauptautoren.[1] Im Jahre 2012 beteiligte er sich an der Gründung von Progarchy.com, einem Internetmagazin für Musik mit dem Schwerpunkt auf Progressive Rock.[1] Er schreibt darüber hinaus für die katholischen Webportale Ignatius Insight, Catholic World Report und Catholic World[1] sowie die paläokonservative Zeitschrift The American Conservative.[4] Birzer betreibt einen persönlichen Blog namens Stormfields.[5]

Werk und Denken

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Birzers Denken und Wirken bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Katholizismus und Konservativismus. Er gibt an, in einem "Goldwater-Haushalt" aufgewachsen zu sein, der seine Vorstellungen in der Jugend bestimmte.[2] Als besonders prägendes Ereignis für sein politisches Bewusstsein nennt er den Besuch einer Rede Ronald Reagans an der University of Notre Dame einige Monate nach dessen Wahl zum amerikanischen Präsidenten.[2] Als frühe Einflüsse auf sein politisches Denken gibt Birzer den Unternehmer und Publizisten Robert J. Ringer sowie den Ökonomen Milton Friedman an, die beide die Prinzipien der freien Marktwirtschaft vertraten.[2] Von zentraler Bedeutung für Birzer wurde Russell Kirk, der als Vater des modernen amerikanischen Konservativismus gilt und über den er eine Vielzahl von Essays und die Biographie Russell Kirk: American Conservative (2015) verfasste. Zudem veröffentlichte Birzer 2018 einen Begleitkommentar zu Edmund Burkes Reflections on the Revolution in France.

Birzer vertritt, im Anschluss an Russel Kirk, das Konzept eines Imaginative Conservatism, in dem die kulturellen Erzeugnisse der menschlichen Vorstellungskraft eine entscheidende Rolle spielen.[6] Die kulturelle Dimension existiert hierbei nicht getrennt von der politischen, sondern ist wesentlich mit ihr verschränkt.[6] Die literarischen Einflüsse auf Birzer gewinnen im Sinne dieses Ansatzes eine hohe Bedeutung. Hierunter nennt er die Schriftsteller Ray Bradbury, der den Genres Science-Fiction, Horror und Phantastik verpflichtet war, Leon Uris, der historische Romane verfasste, sowie vor allem J. R. R. Tolkien, über den er das Buch J.R.R. Tolkien's Sanctifying Myth (2003) schrieb.[2]

Obwohl Birzer katholisch aufgewachsen ist, vertrat er zu Anfang seines Studiums einen überzeugten Atheismus.[3] Von dieser Haltung wandte er sich im Anschluss an eine Zugreise in Marokko im Januar 1988 in Folge der dortigen Erlebnisse ab und wurde zu einem überzeugten Christen.[3] Viele von Birzers Werken behandeln insofern katholisch geprägte Denker. Darunter fallen Russell Kirk, J. R. R. Tolkien und der Kulturhistoriker Christopher Dawson.

Als Historiker der amerikanischen Geschichte konzentriert sich Birzer auf die Zeit vom Unabhängigkeitskrieg bis in die erste Hälfte des 19. Jhdts. Für diesen Zeitraum hat er eine Biographie Charles Carrolls, des einzigen katholischen Unterzeichners der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, zwei biographisch orientierte Werke über den siebten amerikanischen Präsidenten Andrew Jackson sowie die politischen Schriften James Fenimore Coopers als Herausgeber publiziert.

Familie

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Bradley J. Birzer ist mit Dedra Birzer (geb. McDonald) verheiratet, die ebenfalls Geschichte am Hillsdale College lehrt.[7] Sie haben gemeinsam sieben Kinder.[8]

Veröffentlichungen

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Monographien

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Herausgeberschaft

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Biographie auf Bradley Birzers Blog. Stormfields, abgerufen am 15. August 2019.
  2. a b c d e Bradley Birzer: Authors Who Shaped Me. The Imaginative Conservative, abgerufen am 15. August 2019.
  3. a b c Bradley Birzer: Surprised by Faith: My Moroccan Odyssey. The Imaginative Conservative, abgerufen am 15. August 2019.
  4. The American Conservative: Bradley Birzer. Abgerufen am 15. August 2019.
  5. Bradley Birzers Blog: Stormfields. Abgerufen am 15. August 2019.
  6. a b Bradley Birzer: Imagination and Conservatism. The Imaginative Conservative, abgerufen am 15. August 2019.
  7. National Review: Dedra Birzer. Abgerufen am 15. August 2019.
  8. Spirit of Cecilia: Brad Birzer. Abgerufen am 15. August 2019.
Personendaten
NAME Birzer, Bradley J.
ALTERNATIVNAMEN Young, Bradley J.
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Historiker
GEBURTSDATUM 6. September 1967