Block Beuys (1970/2007) (externer Weblink)

Der Block Beuys ist eine sieben Räume umfassende Installation des deutschen Künstlers Joseph Beuys im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt. Die Installation ist zugleich auch eine umfangreiche Sammlung von Plastiken, Arbeiten auf Papier und Relikten zahlreicher Aktionen. Das Museum besitzt mit dem „Block Beuys“ den weltweit größten zusammenhängenden Werkkomplex von Joseph Beuys. Der Künstler selbst installierte ihn 1970 mit Bedacht auf die physische und psychische Wirkung beim Besucher.[1]

Die Installation

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In den Räumen befinden sich ungefähr 310 Werke aus der Zeit von 1949 bis 1972 – darunter zahlreiche für das Kunstverständnis des Künstlers bedeutende Objekte und Installationen wie „Grauballemann“ (1952), „Jungfrau“ (1961), „Szene aus der Hirschjagd“ (1961), „Stuhl mit Fett“ (1963), „FOND II“ (1968), „FOND III“ (1969). Filzobjekte aus den Jahren 1964–1967 dokumentieren die Bedeutung eines der Hauptmaterialien des Künstlers. Die 23 Vitrinen in drei Räumen bergen darüber hinaus Objekte aus ehemaligen Aktionen und zahlreiche Multiples von Joseph Beuys. Zeichnungen und Wasserfarbenblätter ergänzen die Sammlung.

Die zentrale Vitrine im Block Beuys ist „Auschwitz Demonstration“ (1956–1964), in der er 1968 mehrere Objekte u. a. aus früheren Aktionen zusammengefasst hat. Thema der Arbeit ist der Holocaust, den Beuys als „Katastrophe“ interpretierte. Die Vitrine war nach seinen Aussagen der „Versuch, eine Medizin aufzubereiten“, um zu erinnern „in einem positiven Gegenbilde, d. h. indem das wirklich aus der Welt geschafft wird beim Menschen. … Also insofern ist diese Auschwitz-Vitrine eigentlich ein Spielzeug. Ich maße mir nicht an, dass ich dadurch – durch diese Sachen – etwas wiedergegeben habe von dem Schrecklichen.“ Der Versuch der physischen Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten – die Shoah – steht in seiner anthroposophischen Weltsicht für den geistigen Tiefpunkt des (westlichen) Materialismus.

1989 sorgte der Kauf der Sammlung durch das Land Hessen (mit finanzieller Förderung der Hessischen Kulturstiftung und der Kulturstiftung der Länder) im bürgerlichen Kulturbetrieb für großen medialen Wirbel und erneut eine aufgeregte Diskussion über den Sinn und die Wertschätzung des Beuysschen Werkes.

Geschichte des Block Beuys

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Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Barbara Strieder, Sigrun Paas (Text): Blätter für Besucher, 11, Hessisches Landesmuseum, S. 1
  2. Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Arbeitskreis Block Beuys: Vorträge zum Werk von Joseph Beuys – Block Beuys Darmstadt (Inge Lorenz: Zur Gesamtinstallation des Block Beuys in Darmstadt)
  3. Formulierung vom Förderverein Museum Schloss Moyland e. V. in einer Ankündigung zu einer Exkursion nach Darmstadt
  4. Auslobungsunterlage – Grundinstandsetzung und Erweiterung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt (PDF; 1,3 MB) competitionline.de
  5. Hessisches Landesmuseum Darmstadt: Programm Oktober, November, Dezember 2006
  6. Bernhard Schulz: Ein Haus für die Welt. In: tagesspiegel.de. 16. September 2014, abgerufen am 7. Dezember 2015.
  7. Kraftwerk Block Beuys, hlmd.de, abgerufen am 27. Februar 2020

Koordinaten: 49° 52′ 29″ N, 8° 39′ 11″ O