Armand Vaillancourt (2011)

Armand Joseph Robert Vaillancourt, CQ (* 3. September 1929 in Black Lake, Québec) ist ein kanadischer Bildhauer, Maler und Performance-Künstler. Er ist vor allem für seine monumentalen Plastiken und Brunnen bekannt, die in verschiedenen Ländern Nord- und Mittelamerikas stehen.

Biografie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armand Vaillancourt wurde in Black Lake geboren, einer seinerzeit noch unabhängigen Gemeinde in der frankophonen kanadischen Provinz Québec. Er entstammt einer Bergarbeiterfamilie und war das 16. von insgesamt 17 Kindern.[1] In der zweiten Hälfte der 1940er-Jahre wanderte Vaillancourt ein Jahr lang durch die USA. Die dortigen Verhältnisse nahm er als sozial ungerecht wahr.[2] Einer Quelle zufolge arbeitete er zeitweise auf Schiffen, die auf den Großen Seen und im Golf von Mexiko verkehrten.[3]

1951 schrieb sich Vaillancourt an der École des beaux-arts de Montréal ein und verlebte dort einige „Rabaukenjahre“.[1] In Montreal entwickelte er eine besondere Neigung zur Bildhauerei. Schon während des Studiums schuf er erste Werke, die öffentlich gezeigt wurden.

Vaillancourt lebt in Montreal, wo er seit 1954 ein Studio unterhält. Er galt in den 1950er- und 1960er-Jahren als Frauenschwarm: „Jede Frau liebte Armand“ (Leonard Cohen).[4] In den frühen 1960er-Jahren war er mit der Tänzerin Suzanne Verdal verheiratet; sie haben eine gemeinsame Tochter.[5] Nach der Trennung 1965 ging Verdal eine platonische Beziehung mit Vaillancourts Freund[6] Leonard Cohen ein, den sie zu dem Lied Suzanne inspirierte.[5][7] Vaillancourt wird gelegentlich als „Freund großer Worte“ oder „Maulheld“ (grande Gueule)[1] beschrieben.

Vaillancourt ist politisch und sozial engagiert. Er unterstützt unter anderem die Unabhängigkeitsbestrebungen der Provinz Québec.[8]

Werke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Armand Vaillancourt, 2012

Vaillancourt arbeitet bevorzugt öffentlich, weil er beim Schaffen seiner Werke dem Publikum so nah wie möglich sein will.[9]

Bildhauerei

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Bildhauer schuf er eine Reihe monumentaler Skulpturen, die vielfach im öffentlichen Raum ausgestellt sind. Oft haben sie thematische Bezüge zu politischen, sozialen oder ökologischen Themen. Als Materialien verwendet Vaillancourt gerne Schrott, aber auch verkohltes Holz und versteinerte Lava.[10]

Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehören einige „Monumentalwerke“:[11]

Malerei

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während einer Schaffenskrise zu Beginn der 1990er-Jahre[1] wandte sich Vaillancourt verstärkt der Malerei zu. Seine Bilder entstanden wiederum öffentlich vor den Augen des Publikums. Vaillancourt malte vielfach mit Acrylfarben auf großen Segeln oder Leinwänden; einige von ihnen erreichen Dimensionen von 4 x 6  m.[19]

Performances

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vaillancourts Neigung, seine Kunstwerke öffentlich und unter Einbeziehung des Publikums zu schaffen, folgen auch zahlreiche Performances (Œuvres événémentielles), die er seit den 1960er-Jahren regelmäßig in Montreal durchführt.[20]

Galerie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Armand Vaillancourt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d Guy Robert: Pour Saluer Armand Vaillancourt, in: Le Collectionneur, Heft 34 (Mai 1996).
  2. Clayton Schuster: Armand Vaillancourt wants to start a revolution by giving you feels with art. sartle.com, abgerufen am 15. April 2022.
  3. a b Le Cœur des Îlesauf der Armand Vaillancourts Internetseite (abgerufen am 16. April 2022).
  4. Sylvie Simmons: I’m Your Man: Das Leben des Leonard Cohen. btb, München 2012, ISBN 978-3-442-74289-9, S. 181.
  5. a b Michael Heatley, Frank Hopkinson: The Girl in the Song: The Real Stories Behind 50 Rock Classics, Pavilion Books, 2014, ISBN 9781909396883, S. 116.
  6. Ian Bussières: Armand Vaillancourt salue son ami Leonard Cohen. soleil.com, 12. November 2016, abgerufen am 16. April 2022.
  7. Niederschrift eines BBC-Interviews mit Suzanne Verdal vom Juni 1998 (abgerufen am 15. April 2022).
  8. Biografie auf jamesrottenfineart.com (abgerufen am 17. April 2022).
  9. Armand Vaillancourt auf thecanadianencyclopedia.com (abgerufen am 17. April 2022).
  10. Loren Ruth Lerner, Mary F. Williamson: Art Et Architecture Au Canada, University of Toronto Press, 1991, ISBN 9780802058560, S. 761.
  11. Übersicht über die Œuvres Monumentales auf Armand Vaillancourts Internetseite (abgerufen am 16. April 2022).
  12. L’Arbre de la rue Durocher auf der Internetseite lartdansmaclasse.mnbaq.org (abgerufen am 17. April 2022)
  13. L’Arbre de la rue Durocher auf Armand Vaillancourts Internetseite (abgerufen am 16. April 2022).
  14. Mike Katz, Crispin Kott: Rock and Roll Explorer Guide to San Francisco and the Bay Area, Rowman & Littlefield, 2021, ISBN 9781493041749, S. 56.
  15. David Kootnikoff: U2: A Musical Biography, ABC-CLIO, ISBN 978-0-313-36523-2, S. 67.
  16. La Fontaine Vaillancourt auf Armand Vaillancourts Internetseite (abgerufen am 16. April 2022).
  17. Stop The Madness auf Armand Vaillancourts Internetseite (abgerufen am 17. April 2022).
  18. Justice auf der Armand Vaillancourts Internetseite (abgerufen am 16. April 2022).
  19. Zusammenstellung einiger Bilder auf Armand Vaillancourts Internetseite (abgerufen am 17. April 2022).
  20. Überblick über die Œuvres événémentielles auf Armand Vaillancourts Internetseite (abgerufen am 17. April 2022).
  21. Liste der Ehrenbürger von Montreal, Internetseite der Stadt Montreal
Personendaten
NAME Vaillancourt, Armand
ALTERNATIVNAMEN Vaillancourt, Armand Joseph Robert
KURZBESCHREIBUNG kanadischer Bildhauer, Maler und Performancekünstler
GEBURTSDATUM 3. September 1929
GEBURTSORT Black Lake, Québec