Stadtbaumeister Adam Franz Friedrich Leydel, Gemälde von Bastiné

Adam Franz Friedrich Leydel (* 22. April 1783 in Krefeld; † 11. September 1838 in Aachen) war ein deutscher Architekt und Baumeister des Klassizismus.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Belvedere auf dem Lousberg, Aufnahme von Erwin Quedenfeldt, 1915

Der Sohn des Krefelder Baumeisters und späteren Stadtbaudirektors von Aachen Martin Leydel (1747–1817), welcher unter anderem 1794 das Stadtschloss der Familie von der Leyen und heutiges Rathaus in Krefeld gebaut hatte, erhielt bei seinem Vater und seinen ebenfalls als Baumeister tätigen Onkeln Michael Leydel und Georg Peter Leydel die nötige praktische Ausbildung zum Architekten und Baumeister. Auf Grund der Ernennung des Vaters zum Baumeister des Département de la Roer mit Sitz in Aachen im Jahr 1803, begleitete ihn Franz Leydel und wurde auch als dessen Mitarbeiter übernommen. Ab 1812 machte er mit selbstständigen Planungen auf sich aufmerksam und übernahm spätestens 1814 zunächst noch die Position seines Vaters, und zwei Jahre nach Eintritt Aachens in das Königreich Preußen ab 1817 die Stelle des Stadtbaumeisters in Aachen. In den Anfangsjahren dieser preußischen Zeit arbeitete Leydel zunächst noch unentgeltlich und auch später flossen auf Grund unsicherer Zahlungen die Erträge nur spärlich. Insofern war er gezwungen, zahlreiche Aufträge anzunehmen. Neben einer großen Anzahl an Brunnen, exklusiven Wohnhäusern und neuen Toranlagen galten als Schwerpunkte die Neugestaltung mehrerer Aachener Bäder, der Bau des Belvedere auf dem Lousberg sowie die Errichtung einer Klosterkirche für die Christenserinnen.

Bei den meisten seiner Bauten bediente sich Leydel eines noch mit Elementen des Barock versehenen klassizistischen Baustiles und unterschied sich dabei von dem zeitgleich in Aachen tätigen Baumeister Johann Peter Cremer (1785–1863), der als Schüler Karl Friedrich Schinkels (1781–1841) strengere klassizistische Formen benutzte. So entsprachen seine Konstruktionen noch den Ideen des 18. Jahrhunderts, wiesen dabei aber bereits individuelle Züge auf. Mehrere Architekten der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts bedienten sich vor allem bei ihren Fassadenplanungen des Leydel’schen Stils.

Ein Ölportrait Franz Leydels, gemalt von Johann Baptist Joseph Bastiné, befindet sich im Couven-Museum Aachen. Franz Leydel zu Ehren wurde eine Aachener Straße vom Hauptbahnhof nach St. Marien in der Wallstraße nach ihm benannt.

Leydels Grab auf dem Ostfriedhof existiert nicht mehr.[1]

Bauwerke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Hotmannspief (Detail)
Zollhaus Königstor

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Adam Franz Friedrich Leydel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ingeborg Schild, Elisabeth Janssen: Der Aachener Ostfriedhof. Mayer, Aachen, 1991, S. 390.
  2. Eduard Philipp Arnold: Das Altaachener Wohnhaus. Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen 1930, S. 236.
  3. Eduard Philipp Arnold: Das Altaachener Wohnhaus. Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen 1930, S. 218.
  4. Eduard Philipp Arnold: Das Altaachener Wohnhaus. Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen 1930, S. 186, 189, 290.
  5. Hans Königs: Bericht über Kriegsschäden und Aufbauarbeiten an den profanen Baudenkmälern in Aachen. In: Rudolf Wesenberg (Hrsg.): Jahrbuch der Deutschen Denkmalpflege. Bd. 25: Berichte über die Tätigkeit der Denkmalpflege in den Jahren 1959–1964. Butzon & Bercker, Kevelaer 1965, S. 135, Abb. 84, S. 125.
  6. Eduard Philipp Arnold: Das Altaachener Wohnhaus. Verlag des Aachener Geschichtsvereins, Aachen 1930, S. 106.
  7. Hans Königs: Bericht über Kriegsschäden und Aufbauarbeiten an den profanen Baudenkmälern in Aachen. In: Rudolf Wesenberg (Hrsg.): Jahrbuch der Deutschen Denkmalpflege. Bd. 25: Berichte über die Tätigkeit der Denkmalpflege in den Jahren 1959–1964. Butzon & Bercker, Kevelaer 1965, S. 83.
  8. Hans Königs: Bericht über Kriegsschäden und Aufbauarbeiten an den profanen Baudenkmälern in Aachen. In: Rudolf Wesenberg (Hrsg.): Jahrbuch der Deutschen Denkmalpflege. Bd. 25: Berichte über die Tätigkeit der Denkmalpflege in den Jahren 1959–1964. Butzon & Bercker, Kevelaer 1965, S. 203, Anm. 1.
Personendaten
NAME Leydel, Adam Franz Friedrich
ALTERNATIVNAMEN Leydel, Franz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Baumeister des Klassizismus
GEBURTSDATUM 22. April 1783
GEBURTSORT Krefeld
STERBEDATUM 11. September 1838
STERBEORT Aachen