Toleranz isch allgemäin, ass mä fremdi Überzüügige, Handligswiise und Sitte loot lo gälte und duldet.[1] In dr Umgangssprooch mäint mä hüfig au, ass Fremds as gliichberächdigt anerkennt wurd, was aber über dr äigentlig Begriff („Duldig“) uusegoot.[2]

S Wärb toleriere wo drzue ghöört, isch im 16. Joorhundert us em latiinische tolerare („dulde“, „verdrääge“) choo.[3] Für s Adjektiv tolerant in dr Bedütig „duldsam, noochsichtig, groosszüügig, withärzig“ git s sit em 18. Joorhundert, us dr Zit vo dr Ufkläärig, Beleeg,[4] grad eso wie d Gegebildig intolerant, as „unduldsam, mä loot käini anderi Mäinig oder Wältaaschaujig lo gälte as die äigeni“.[4]

Dr Geegebegriff zu Toleranz isch d Intoleranz, in dr Bedütig „Unduldsamkäit“ im 18. Joorhundert vom franzöösische intolérance.[4] As Stäigerig vo dr Toleranz gältet d Akzeptanz, e Haltig, wo anderi Persone oder iir Verhalte guethäisst und akzeptiert.

D Toleranz im middelalterlige Christedum und Islam

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Im christlige Middelalter[5] het d Chille en Unterschiid gmacht zwüschen Unglöibige (Juude und Häide) und Heretiker. Unglöibigi si wenigstens in de früenere Periode toleriert worde, wil mä Glaube nit dörf erzwinge. So het dr Bapst Gregor dr Grooss im Joor 602 Toleranz für d Juude befoole.[6] Heretiker hingege müesse mä verfolge, wil si d Wooret kennt häige und von ere abgfalle sige.[7] Sit de Chrüzzüüg het aber vilerorts d Toleranz vo de öiropäische Christe de Juude gegenüber no di noo abgnoo, und d Juude si belooge, usgraubt, verfolgt und ermordet worde.

Ass Toleranz eläi aber nid grad seer wit goot, zäigt s Bischbil vo dr Dhimma im Islam. D Dhimmi, Christe und Juude im islamische Staat, wo sich underworfe häi, si zwar toleriert worde, das häisst, mä het sä lo lääbe und iiri Religion im Versteck lo usüebe, aber vili vo de Reegle, wo si häi müesse folge, si nid nume enteerend gsi, sondern — je nochdäm wie si ghandhabt worde si — au wirtschaftlig katastrofaal für s Überlääbe vo iire Gmäinschafte, wie s Bischbil vo de egüptische Mamelukeherrscher zäigt, wo under iirer Regierig e hufe Dhimmi sich zum Islam bekeert häi, nume zum e menschewürdigs Lääbe ha.

Litratuur

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Allgemäin

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Anthologie

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Weblingg

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Fuessnootee

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  1. Vgl. Max Müller und Alois Halder Kleines Philosophisches Wörterbuch, 3. Auflage, Herder, 1973, Lemma Toleranz
  2. Vgl. Dieter Teichert: Toleranz in Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 4. Band, Metzler, 1996
  3. Vgl. Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Uflaag, 2002, Lemma tolerieren
  4. 4,0 4,1 4,2 Vgl. Duden «Etymologie» – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 2. Uflaag, Dudenverlag, 1989, Lemma tolerieren
  5. Vgl. Oliver Lellek, Toleranz, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 8, 1997, 849-850.
  6. Vgl. Papst Gregor I., Brief „Qui sincera“ vom Novämber 602, in: Denzinger-Hünermann, Nr. 480.
  7. Vgl. Thomas von Aquin, Summa theologica II II, q. 10f.
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