Dr Juschdinus Kerner (en dr Hôôd hot’r a Brommeise, so hoißt d Mauldromml uf schwäbisch) 1852 gmôlt vom Ottavio d'Albuzzi (amma ehemaliga Pazienda vom Kerner).
Dialäkt: Schwäbisch
Dr alde Kerner.
Vo lenks: Dr Theobald Kerner, em Juschdinus sei Jonger, dr Niklaus Lenau, dr Guschdav Schwab, dr Graf Alexander vo Wirdaberg, dr Karle Mayer, dr Juschdinus selbr ond sei Rickele, dr Ludwig Uhland ond z’letscht noh dr Karl August Varnhagen von Ense em Garda vom Kernerhaus z Weischberg.
S Kernerhaus om 1826. Zoichnong vom Carl Dörr
Em Kerner sei Haus en Weinsberg
Vom Garda aus gsäa

Dr Juschdinus Andreas Chrischdian Kerner, wia-nr mit seim ganza Nama hoißt (* 18. Septembr 1786 en Ludwigsburg, † 21. Februar 1862 en Weinsberg), isch a deitscher Dichtr ond Doktr gwäa, wo außer seine lidorarische Werk au noh medizinischa Fachlitradur gschriiba hot.

Aus seim Leaba

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Herkonft, Kendheit, Ausbildong

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Dr Juschdinus Kerner isch am 18. Septembr 1786 en Ludwigsburg gebora. Sei Vaddr ischt a heherer Beamtr en dera Stadt. Dr Juschdinus ischt sei sechts Kend. Aufwachsa duet der Kerle zom Doil en Ludwigsburg ond zom Doil en Maulbronn. Wia-nr mit dr Schual fertig ischt, macht’r a zwoijähriga kaufmännischa Lehr. Dobei wuud’r abr et glicklich, sodass’r sich vornemmt, en-an andra Beruaf eizsteiget. Jetzt studiirt’r Medizin ond Naturwissaschafta en Diibenga. Deet lernt’r au sei schbätra Frau kenna, d Friederike Ehmann, sei „Rickele“. Dui isch a Dochdr vom a Pfarrer, wo au Professor am Diibenger Stift ischt. Abr mit em Heirada bressiirts em noh et. Oiner vo seine Kommilitona isch dr oi Johr jengere Ludwig Uhland. Zwischa deam ond em Kerner entstoht a herzlicha Freindschaft, wo a Leaba lang hebt. Selle zwoi send au d Iniziadora vo dr Schwäbischa Dichtrschual ond Mitgliider vom Seracher Dichterkreis gwäa.

A Reis durch Deitschland ond erschde Beruafsjohr

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Nochdem dr Kerner da Doktrtitl erworba hot, zuit’s an aus dr Hoimat naus. Sei erschda Stazioo ischt Hamburg, wo sei Bruadr Georg a Arztbraxis hot. Nôch a baar Wocha reist’r weitr nôch Berlin, Nirnberg, Mincha ond Wiin. A Johr ischt noh et ganz vorbei, dô hot’r vom Reisa gnuag. Jetzt will’r en dr Braxis zeiga, was’r en Diibenga glernet hot. Des duet’r en vorschiidene Gmoida, zom Beischbiil Dürrmenz, en Wildbad em Schwarzwald, en Welzheim ond en Gaildorf am Kochr.

De erschde Johr en Weinsberg

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Em Johr 1813 heiradet dr Kerner sei Rickele, ond fenf Johr schbätr ziaget dia zwoi noch Weinsberg. Deet wuud dr Kerner a staatlicher Doktr ond därf sich jetzt „Oberamtsarzt“ hoißa. 1822 bauet dia Kerner a oiges Haus direkt onderhalb vo dr Ruine „Weibertreu“. Dass vo dera frihera Burg bloß noh a baar Maura romstandet ond emmr meh vorfallet, basst em Kerner ibrhaupt et. Drom klaubt’r aus deane Maura kloine Stoila raus, lôôt se mit a bissle Gold zo Reng ond Broscha macha ond vorkauft dia Schmuckstick fir viil Geld an d Leit. So kommet allmählich gnuag Middl zemma, wo langet, dass dui Ruine et vollends ruiniirt wuud. Zo seira Onderstitzong grindet’r da Weinsberger Frauvorei ond lôôt sich selbr zom Vorstand wähla.

„Die Seherin von Prevorst“

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1826 nemmt dr Kerner d Friederike Hauffe en sei Haus auf. Dui wuud oft vo saumäßige Nervaâfäll blôgt. Dr Kerner geit sich älle Miia, se z hoilet. Zerscht brobiirt’r s homeobadisch, ond wia des nix hilft, wendet’r da Mangnedismus â. Ond was kaum ebbr glaubt hot, bassiirt: Dia mangnedische Strich lendret deam Weib ihre Leida. Se vorsetzet se en-an schlofwandlerischa Zuaschdand, ond noh vorzählt se em Kerner ällas, was se droomt hot. Der schreibt dia ganze Sacha uf, dass andre Doktr ebbes vo seine Erfahronga lerna kennet. Die Seherin von Prevorst wuud sei berihmdeschts Buach. An Haufa Mediziiner ond au Filosoofa kommet uf Bsuech ens Kernerhaus, weil se neigiirich send, was so a Weib ibrs zwoide Leaba em Jenseits vorzähla kâ, zom Beischbiil dr David Friedrich Strauß, dr Gotthilf Heinrich Schubert, dr Joseph von Görres ond dr Friedrich Wilhelm Joseph Schelling.

Gaschdfreindschaft em Kernerhaus

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Legendär wuud dui Gaschdfreindschaft em Kernerhaus. Oft kommt’s vor, dass des Haus dodaal ibrfillt ischt. S geit noh a Gäschdelischt, wo vo 1839 bis 1854 gfiirt worra ischt. Do standet meh wia 700 Nama druff. Weil em Kerner sei Eikomma als Oberamtsarzt et grad ibbich ischt, deffet dia Gäscht koin vorweenda Gschmack mitbrenga. S meischde, wo s Rickele deane vorsetza kâ, kommt aus em oigena Garda. S geit halt Hausmannskoscht. Et selda wuud au gheerich bechert. Dr Kerner ischt a graußer Freind vom Wei. Dô drvoo soll’r jeda Daag mendaschdens zwoi Litr drongga hau.

Allmählich wuud der grauße Haushalt firs Rickele a Lascht. En emmr kirzera Zeit griegt se Schwächeâfell. 1854 stirbt se. Jetzt isch’s aus mit dera guada Laune em Kernerhaus.

Ausglang

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En seine letschde Lebensjohr wuud dr Kerner blend. Schau 1840 isch’s losganga, dass’r am graua Star glidda hot. Acht Johr noch em Daud vo seim Rickele haucht au dr Kerner sei Leaba aus. Sei letschda Ruah fendet’r uf em Friidhof vo Weinsberg. Deet kâ ma heit noh sei Grab âgugga. D Inschrift vom Grabstoi hot’r teschtamendarisch feschtglegt: Friederike Kerner und ihr Justinus.

A baar Sätz zo seim Werk

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Durch em Kerner sei Poesii goht oft a melankolischr Zug:

Poesie ist tiefes Schmerzen,
Und es kommt das echte Lied
Einzig aus dem Menschenherzen,
Das ein tiefes Leid durchglüht.

Schmerz ond Trauer send seine Hauptmotiv. Des zeigt sich au en seim wohl bekanndeschda Gedicht, wo au heit noh als Liad gsonga wuud:

Dort unten in der Mühle
Saß ich in stiller Ruh
Und sah dem Räderspiele
Und sah dem Wasser zu.

Hin ond wiidr blitzt abr au Humor auf, wia mr bsondrs en seira Ballad „Der Geiger von Gmünd“ ond en seine Kendheitserennronga seha kâ.

Dr Kerner ischt sichr koi so graußr Dichtr gwäa wia seine Zeitgenossa Helderlin ond Merike, dô drfiir hot’r bsonders gued da Too droffa, wia-n’r en de Volksliedr vorkommt. Wahrscheinlech wisset heit viile gar et, wer des Liad dichdet hot, wenn se an Vers vom Kerner senget.

A Auswahl vo seine Werk

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Prosa

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Gedicht

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Medizinische Biachr

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Erennronga

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Zom Âdengga a da Kerner geits – zomendescht em schwäbischa Room – en viile Gmoida Stroßa, Plätz ond Schuala, wo sein Nama traget. Au a weißa Reabsort hoißt so. (Liis do drzua da Artikl Kerner). Seit 1986 vorleiht d Stadt Weinsberg an Kerner-Preis.

Literatur

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 Commons: Justinus Kerner – Sammlig vo Multimediadateie