Yael Bartana vor der Westfassade des Kölner Doms, 2013

Yael Bartana (hebräisch יעל ברתנא;) (* 1970 in Afula, Israel) ist eine israelische Multimediakünstlerin, die in Tel Aviv und Berlin[1] lebt. Sie arbeitet mit Videos und Videoinstallationen, Soundinstallationen und anderen Multimedia-Techniken.

Leben

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Yael Bartana studierte an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Fotografie, wo sie ihr Studium im Jahr 1996 abschloss. Danach ging Bartana für zweieinhalb Jahre in die USA, wo sie 1999 an der School of Visual Arts mit einem MFA in bildender Kunst abschloss.[2] Nach dem Aufenthalt in den USA zog sie nach Amsterdam und kehrte an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam zur Kunst zurück. In Amsterdam drehte sie im Jahr 2000 Profile, eine künstlerische Darstellung einer Schießübung von israelischen Soldatinnen.

Ihr Schaffen wird durch internationale Ausstellungen u. a. in New York City, St. Gallen, Warschau und im Van Abbemuseum, Eindhoven sowie mehreren Teilnahmen an Biennalen und Gruppenausstellungen anerkannt. 2004 wurde sie mit dem Dorothea-von-Stetten-Kunstpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2007 war sie Teilnehmerin der documenta 12 in Kassel mit der Video- und Toninstallation Summer Camp (2007), die eine Aktion dokumentiert, bei der Menschen aus verschiedenen Ländern ein palästinensisches Haus wieder aufbauen, das von den israelischen Behörden abgerissen worden war.

Werk

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Yael Bartana gilt als Videokünstlerin mit einer eigenen Ausdrucksweise. In ihrer Kunst verbindet sie dokumentarische Aspekte mit poetischer Verfremdung. Ihre Filme thematisieren oftmals gesellschaftliche Rituale des Alltags in Israel, der von Ausnahmezuständen und Kriegsgefahr geprägt ist.

Zwischen 2006 und 2011 arbeitete Bartana in Polen und schuf die Trilogie And Europe Will Be Stunned, die das Europa des 19. und 20. Jahrhunderts als historisches Heimatland der aschkenasischen jüdischen Bevölkerung untersucht und die Geschichte der polnisch-jüdischen Beziehungen sowie deren Einfluss auf die zeitgenössische polnische Identität aus einer kritischen Perspektive zeigt. Die Trilogie besteht aus den drei Videos: Mary Koszmary (Albträume), Mur i wieza (Mauer und Turm) und Zamach (Attentat).[3] In ihrer Gesamtheit wurde die Trilogie auf der 54. Biennale di Venezia im Jahr 2011 im polnischen Länderpavillon auf dem Arsenale gezeigt, wo Bartana als erste nicht-polnische Staatsbürgerin ihr Werk ausstellen durfte. 2024 zeigen Yael Bartana und Ersan Mondtag ihre Arbeiten unter dem Titel Thresholds im Deutschen Pavillon auf der 60. Biennale di Venezia.[4]

Wichtige Ausstellungen

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Werke (Auswahl)

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Das Kindertransport-Denkmal in Sichtweite zum Frankfurter Hauptbahnhof wurde am 2. September 2021 eingeweiht.

Literatur und Quellen

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Einzelnachweise

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  1. Zwei Minuten Stillstand (Memento vom 2. Juli 2013 im Internet Archive)
  2. Yael Bartana. In: Guggenheim Museum. Abgerufen am 15. Mai 2020 (englisch).
  3. Boris Groys: Yael Bartana. Hrsg.: Michael Baumgartner, Kathleen Bühler und Nina Zimmer. Die Revolution ist tot. Lang lebe die Revolution! Von Deineka bis Bartana, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bern. Prestel, München 2017, S. 146–149.
  4. Anna-Lena Schlitt, dpa: Kunst-Biennale in Venedig: Yael Bartana und Ersan Mondtag vertreten Deutschland bei Biennale 2024. In: Die Zeit. 16. Januar 2024, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 24. Februar 2024]).
  5. Seite des Museums zur Ausstellung., abgerufen am 10. Mai 2014.
  6. Yael Bartana (Memento vom 12. Juni 2011 im Internet Archive)
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/artabase.net
  8. Mary Koszmary (Nightmares): A Film by Yael Bartana (Memento vom 5. Juni 2009 im Internet Archive)
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Commons: Yael Bartana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Bartana, Yael
ALTERNATIVNAMEN יעל ברתנא (hebräisch)
KURZBESCHREIBUNG israelische Multimedia-Künstlerin
GEBURTSDATUM 1970
GEBURTSORT Afula, Israel