Wolfgang Gaitzsch (* 9. Juli 1949)[1] ist ein deutscher provinzialrömischer und klassischer Archäologe.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Gaitzsch besuchte die Erweiterte Lessing-Oberschule in Döbeln und legte 1968 das Abitur ab.[2] Er studierte an den Universitäten Jena und Hamburg[3] und schloss als Diplom-Archäologe ab. Er arbeitete im Thüringischen Landesmuseum Weimar und nahm an Ausgrabungen in Thüringen teil.

Nach seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik war er für das Rheinische Landesmuseum Bonn unter Direktor Christoph B. Rüger tätig, wo er unter anderem an Grabungskampagnen in der Colonia Ulpia Traiana in Xanten teilnahm.[4] Am Seminar für Vor- und Frühgeschichte der Universität Marburg wurde er 1979 mit der Dissertation Zur Typologie eiserner römischer Werkzeuge promoviert.

Wolfgang Gaitzsch war wissenschaftlicher Referent am Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege[5] und dort unter anderem in den Außenstellen Titz-Höllen[6] und Niederzier[7] tätig.

Im Hambacher Forst war er von 1984 bis 2012 wissenschaftlicher Leiter der Ausgrabungen an den Fundplätzen 303 (1984), 425 (1990–1991), 206 (1991–1992), 224 (1992–1993), 125 (1996), 111 (1999), 127 (2002), 130 (2003–2005), 488 (2005–2009), 133 (2007) und 87 (2012).[8]

2011 war er wissenschaftlicher Grabungsleiter bei der Ausgrabung des tiefsten Brunnens Europas aus der Steinzeit bei Morschenich im Kreis Düren.[9]

Wolfgang Gaitzsch lebt in Birgel.

Schriften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artikel

Wolfgang Gaitzsch veröffentlichte Artikel in archäologischen Fachzeitschriften wie Antike Welt, Archäologie im Rheinland, Istanbuler Mitteilungen und Bonner Jahrbücher und in Schriftenreihen der Heimatforschung wie dem Jahrbuch des Kreises Düren.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Unsere Mitgliederinformation. Traditions- und Förderverein Lessing-Gymnasium Döbeln. Nr. 47 vom 15. Dezember 2014, S. 9 (65. Geburtstag am 9. Juli 2014).
  2. Eine historische Fundgrube auf der Website des Traditions- und Fördervereins Lessing-Gymnasium Döbeln.
  3. So war’s auf der Penne auf der Website des Traditions- und Fördervereins Lessing-Gymnasium Döbeln.
  4. Philipp Filtzinger: Vorwort. In: Wolfgang Gaitzsch: Römische Werkzeuge. Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte. Landesmuseum Stuttgart 1978, DNB 790618575, S. 3.
  5. Autoreneintrag. In: Eisenfunde aus Pergamon. Geräte, Werkzeuge und Waffen. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 978-3-11-018240-8.
  6. Horst Pomsel: Das Luxusleben auf dem Lande. Hinter dem Limes: Villae rusticae zwischen Rhein und Maas. In: Pro Lingua Latina. Heft 8, 2007, S. 86.
  7. Autoreneintrag. In: Heinz Heinz Günter Horn, Tilmann Bechert (Hrsg.): Die Römer in Nordrhein-Westfalen. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 978-3-8062-0312-7, S. 7.
  8. Tobias Schubert: „Pars fructuaria“. Studie zu Nebengebäuden mit Speicherfunktion auf römerzeitlichen Villae im Hambacher Forst. Mit Vergleichen aus den germanischen und britannischen Provinzen. Dissertation. Universität zu Köln, Köln 2014. Tredition, Hamburg 2016, ISBN 978-3-7345-6989-0 (online, PDF; 283 MB, Auszug).
  9. Europas tiefster Brunnen aus der Steinzeit entdeckt – und im Block geborgen auf archaeologie-online.de
Personendaten
NAME Gaitzsch, Wolfgang
KURZBESCHREIBUNG deutscher provinzialrömischer und klassischer Archäologe
GEBURTSDATUM 9. Juli 1949