Wilhelm Rees (* 22. April 1955 in Augsburg) ist ein deutscher Theologe und emeritierter[1] Hochschullehrer an der Katholischen-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck.

Leben

Wilhelm Rees studierte von 1975 bis 1980 katholische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg und schloss das Studium mit dem Diplom ab. Danach trat er in den Dienst des Bistums Augsburg und wirkte zwei Jahre als Pastoralassistent in der Stadtpfarrei St. Sebastian in Oettingen.

1982 kehrte er an die Universität Augsburg zurück und wurde Assistent von Joseph Listl SJ (1929–2013) am Lehrstuhl für Kirchenrecht.

Mit der Studie „Der Religionsunterricht in der kirchlichen und staatlichen Rechtsordnung“ promovierte Rees im Wintersemester 1985/86 zum Doktor der Theologie. Für dieses Werk wurde er 1987 mit dem Albertus-Magnus-Preis prämiert.[2] Anschließend war er bis 1992 als Akademischer Rat a. Z. am Lehrstuhl tätig. Er wandte sich dem kirchlichen Strafrecht zu und verfasste eine Untersuchung mit dem Titel „Die Strafgewalt der Kirche. Grundlagen und Entwicklungen des kirchlichen Strafrechts vom Corpus Iuris Canonici bis zum Codex Iuris Canonici vom 25. Januar 1983“. Sie bildete die Grundlage für die Habilitation im Fach Kirchenrecht im Sommersemester 1991.

Von 1992 bis 1996 wirkte Rees als Professor an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg und vertrat dort am kirchenrechtlichen Lehrstuhl der Katholisch-Theologischen Fakultät den damaligen Rektor der Universität, den Kanonisten Alfred E. Hierold.

Bereits 1995 begann er seine Lehrtätigkeit an der Universität Innsbruck und wurde im Mai 1996 zum Nachfolger von Johannes Mühlsteiger als Professor für Kirchenrecht und Vorstand des Instituts für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck ernannt.

Ab 1998 arbeitete Rees im Planungsprozess zur Neuordnung und Strukturierung der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck mit. Unter seinem Vorsitz der Studienkommission für die theologischen Studienrichtungen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck entstanden von Oktober 2001 bis März 2004 neue Studienpläne.

Rees wurde Mitglied im Kontaktkomitee der Katholisch-Theologischen Fakultäten und Hochschulen in Österreich. Zudem gehört er bis heute als Rechtsberater der Steuerungsgruppe der Österreichischen Bischofskonferenz (ÖBK) für Universitäten und Katholisch-Theologische Fakultäten und Hochschulen an. Ferner war Rees Mitglied der Studienkommission für die theologischen Studienrichtungen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck sowie Vertreter seiner Fakultät beim deutschen Katholisch-Theologischen Fakultätentag (2000–2017).

Das Forschungsinteresse von Rees gilt neben dem kirchlichen Strafrecht, dem kirchlichen Verfassungsrecht, den rechtlichen Fragen zu Katechese, Religionsunterricht, Schule und Hochschule sowie der Ökumene und vor allem staatskirchenrechtlichen Fragestellungen.

In der nationalen und internationalen Zusammenarbeit in Forschung und Lehre war Rees von 2012 bis 2015 Initiator und Leiter des vom Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) genehmigten Forschungsprojekts „Österreichischer Synodaler Vorgang – Befragung von Zeitzeugen und Rezeption“. Das Projekt war Bestandteil eines internationalen Kooperationsprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu den mitteleuropäischen Nationalsynoden der römisch-katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar.

Wilhelm Rees ist durch seine ausgedehnte Vortrags- und Publikationstätigkeit in der akademischen Welt vielfach präsent. Seine Tätigkeit als Herausgeber umfasst die Herausgeberschaft der renommierten Reihe „Kanonische Studien und Texte“ (seit 2000) und der 3. Auflage des „Handbuchs des katholischen Kirchenrechts“ als internationale Gemeinschaftsarbeit (2015).

Neben der akademischen Tätigkeit war Wilhelm Rees Mitglied der Diözesansynode des Militärordinariats der Republik Österreich, die von 30. September bis 4. Oktober 2013 in der Schwarzenberg-Kaserne in Salzburg stattfand – zur Erarbeitung von Vorschlägen für ein neues Pastoralkonzept der Militärdiözese.

Als Organisator internationaler kirchen- und staatkirchenrechtlicher Tagungen haben ihn Forschungs- und Lehraufenthalte an Universitäten und Hochschulen in Deutschland, Italien, Polen, Tschechien, Litauen, Slowenien, Spanien und Griechenland geführt.

1987 wurde Wilhelm Rees mit dem Albertus-Magnus-Preis der Diözese Augsburg ausgezeichnet.

Rees ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Werke (Auswahl)

als Autor
als Herausgeber

Einzelnachweise

  1. Festakt zur Verabschiedung in den Ruhestand. In: uibk.ac.at. 20. Dezember 2023, abgerufen am 20. Dezember 2023.
  2. Albertus-Magnus-Preis. Abgerufen am 12. Dezember 2023.