Wiesen-Rispengras | ||||||||||||
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![]() Rispe des Wiesen-Rispengrases | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Poa pratensis | ||||||||||||
L. |
Das Wiesen-Rispengras (Poa pratensis) ist eines der am weitesten verbreiteten und am häufigsten für Rasen und Weiden gesäten Süßgräser (Poaceae) Europas.
Das lockere rasenbildende, mehrjährige Gras erreicht normalerweise Wuchshöhen von 20 bis 60 cm und seine Farbe ist frisch grün bis grau-grün. Einige Unterarten sind deutlich kleiner oder blaugrün bereift. Die Bewurzelung besteht aus langen unterirdische Kriechtrieben, feinen büscheligen Sprosswurzeln und aufsteigenden Blatt- und Triebsprossen. Die Blattspreiten der Erneuerungssprosse sind bis 30 Zentimeter lang und 2 bis 4 (bis 5) Millimeter breit.[1] Ihre Ränder sind parallel und oben in einer kurzen kapuzenförmigen Spitze zusammengezogen. Die Ligula der Halmblätter ist 1 bis 2 (bis 3) lang.[1]
Die locker aufrechte und im Umriss pyramidenförmige Rispe besteht aus zahlreichen 4 bis 6 mm langen Ährchen. Häufig ist die Rispe violett, im Gebirge auch schwärzlich überlaufen. Die untersten Rispenäste stehen in der Regel zu viert, manchmal auch zu dritt oder fünft. Die untere Hüllspelze ist 1- bis 3-nervig und 2 bis 3,5 Millimeter lang; die obere ist dreinervig und 2,5 bis 4 Millimeter lang und etwas breiter als die untere.[1] Die Deckspelzen sind deutlich fünfnervig und 3 bis 4 Millimeter lang.[1] Sie sind in der unteren Hälfte auf dem Kiel und auf den äußeren Seitennerven mehr oder weniger dicht und kurz behaart.[1] Die Vorspelzen sind 2,5 bis 3,3 Millimeter lang und zweinervig.[1] Die Staubbeutel sind 1,6 bis 2 Millimeter lang.[1] Die Blütezeit dauert von Mai bis Juli.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28, 50-78 oder 124.[2]
Das Wiesen-Rispengras kommt in den gemäßigten Gebieten der ganzen Nordhemisphäre (Eurasien, Nordafrika, Nordamerika) vor. Südlich reicht das Gebiet bis zum nördlichen Mexiko.[3] Nach Australien und in die Antarktis[4] wurde es eingeschleppt. In Mitteleuropa ist es weit verbreitet und häufig, vom Tiefland bis ins hohe Alpengebiet.
Es wächst gerne auf sommerwarmen, nährstoffreichen, nicht zu nassen und nicht zu trockenen Lehmböden in Wiesen, auf Almen, an Wegrändern oder auch an Ruderalstellen. Es ist eine Charakterart der Klasse Molinio-Arrhenatheretea.[2] Es steigt in den Alpen bei Zermatt bis zu einer Höhe von 3125 Metern Meereshöhe auf.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+ (feucht), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental), Salztoleranz = 1 (tolerant).[5]
Das Wiesen-Rispengras wird auch mit verwandten Arten zu einem Aggregat zusammengefasst. Andere Autoren stellen diese verwandten Arten als Unterarten zum Wiesen-Rispengras. Das sind:[6]
Darüber hinaus können aber folgende Unterarten unterschieden werden:[6]
Das Wiesen-Rispengras ist eines der wertvollsten Futtergräser und wird sehr häufig auf Weiden ausgesät. Auch die meisten Rasenmischungen enthalten es zu einem guten Prozentsatz, da es relativ trittfest ist und Trockenheit gut verträgt.
Wegen seiner Häufigkeit gehört es während seiner Blütezeit zu den Hauptverursachern des Heuschnupfens.
Es gibt zahlreiche Unterarten und Formen, die sich im Aussehen und in der Verwertbarkeit teils erheblich unterscheiden können.
Die Art Poa pratensis hat mit ihren speziell in Kentucky wegen der Bodenbeschaffenheit oft blaugrünen Blättern der Musikrichtung Bluegrass ihren Namen gegeben.
Das Wiesenrispengras wird häufig von Wiesenrispenrost (Puccinia poae-nemoralis) befallen.