Wichburg (auch Wichpurg, Wigburg, Wichpurch; * um 960; † um 1030) war die erste Tochter des Pfalzgrafen Hartwig I. von Bayern und der Wichburg von Bayern, Tochter von Herzog Eberhard von Bayern. Sie gründete das Stift St. Georgen in Sankt Georgen am Längsee in Kärnten, Österreich.

Leben

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Stift St. Georgen

Wichburg heiratete Ottwin von Sonnenburg, Graf im Pustertal und Lurngau (Oberkärnten). Sie erneuerte vor 1002 die verfallene Georgskirche auf ihrem Gut am Längsee in Kärnten, wo sie ein Damenstift gründen wollte. Ottwin schenkte dem zu errichtenden Kloster seinen Erbbesitz im Pustertal (Dietenheim) und begab sich auf eine Pilgerreise; er kam erst nach 17 Jahren zurück und starb am 6. Januar 1019 auf seinem Schloss Sonnenburg. Wichburgs Bruder Hartwig, Erzbischof von Salzburg, weihte die Stiftskirche im Jahre 1018.

Das Stift St. Georgen war das erste hochmittelalterliche Kloster in Kärnten. Nach dem Tod ihres Mannes stattete Wichburg, mit Zustimmung ihrer Kinder, es mit ererbtem Grundbesitz im Jauntal, um Sankt Veit an der Glan und im Pustertal aus und unterstellte es dem Schutz ihres Bruders, Erzbischof Hartwig, und dessen Nachfolgern, mit der Bestimmung, dass ihre Erben, falls die Erzbischöfe nach Aufhebung des Klosters dessen Güter einziehen wollten, das Recht hatten, das Kloster für fünf Geldstücke zurückzukaufen. Dem Stift wurde freie Wahl der Äbtissin und des Vogts zugesichert. Wichburgs älteste Tochter Hiltburg wechselte aus dem Benediktinerinnenstift Nonnberg in Salzburg als erste Äbtissin nach St. Georgen;[1] auf sie folgte ihre Schwester Perchkund als zweite Äbtissin.

Nachkommen

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Aus Wichburgs Ehe mit Ottwin stammten die Kinder:

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Zu ihrem Grabstein in St. Georgen s. Peter Günther Tropper: Hemma von Gurk. Katalog der Ausstellung auf Schloß Straßburg/Kärnten, Klagenfurt 1988, S. 343.
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 142 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Gottlieb von Ankershofen: Kärntner Regesten Nr. 1029, in: Archiv für Österreichische Geschichte 1849, S. 317 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Personendaten
NAME Wichburg
ALTERNATIVNAMEN Wichburg von Bayern; Wigburg; Wichpurg; Wichpurch
KURZBESCHREIBUNG Gräfin im Pustertal und Lurngau
GEBURTSDATUM um 960
STERBEDATUM um 1030