Wasserkraftwerk Kiebingen | ||
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Kiebinger Wasserkraftwerk im Jahr 2014 | ||
Lage | ||
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Koordinaten | 48° 29′ 6″ N, 8° 58′ 37″ O | |
Land | Deutschland | |
Ort | Rottenburg am Neckar | |
Gewässer | Neckar[1] | |
Gewässerkilometer | km 256,67[2] | |
Kraftwerk | ||
Eigentümer | EnBW Kraftwerke AG[1] | |
Betreiber | EnBW Kraftwerke AG[3] | |
Bauzeit | 1902–1903[3] | |
Betriebsbeginn | 1903[1] | |
Technik | ||
Engpassleistung | 1,65[1] Megawatt | |
Durchschnittliche Fallhöhe |
8,3[1] m | |
Ausbaudurchfluss | 22,87[1] m³/s | |
Regelarbeitsvermögen | 8[1] Millionen kWh/Jahr | |
Turbinen | 4 Kaplan-Turbinen[1] | |
Sonstiges | ||
Website | Wasserkraftwerke am Neckar www.enbw.com ( vom 12. Januar 2012 im Internet Archive) |
Das Wasserkraftwerk Kiebingen ist ein Laufwasserkraftwerk am Neckar in Kiebingen, das zur Stadt Rottenburg am Neckar gehört. Eigentümer und Betreiber ist die EnBW Kraftwerke AG.[1][3]
Das Kraftwerk wurde 1902 bis 1903 von den Gebrüdern Junghans erbaut.[3][4] Zunächst besaß es vier Francis-Turbinen, die aber 1924/25 durch vertikale Francis-Schachtturbinen ersetzt wurden, die ohne Einlaufbauwerk auskamen.[4][5] Zeitweilig befand sich am Standort des Wasserkraftwerks auch zusätzlich noch ein kleines Dampfkraftwerk. 1996 wurden das Stauwehr aus Sicherheitsgründen einer grundlegenden Sanierung unterzogen.[4] Bis dahin war das mit 14 jeweils 3,4 m breite Wehrfeldern bestückte Stauwehr 56 m breit und hatte eine Stauhöhe von 3,3 m, das nun durch ein Schlauchwehr ersetzt wurde.[4] In den folgenden Jahren wurden weitere umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt:[1] So wurden die Turbinen wegen mangelnder Effizienz durch neue ersetzt.[4] Die ersten beiden neuen Propellerturbinen gingen im April 2001, die anderen beiden im Anfang 2003 in Betrieb.[4] Die neuen Turbinen wurden am Institut für Strömungsmechanik und hydraulische Strömungsmaschinen der Universität Stuttgart numerisch optimiert und so dimensioniert, dass das vorhandene Saugrohr nicht angepasst werden musste.[5][4] Mit den neuen Turbinen konnte eine um etwa 30 % höhere Energieausbeute erreicht werden.[4][5] Eine Fischtreppe wurde im Jahr 2004 errichtet.[2]
Die vier Kaplan-Turbinen erzeugen mit einem Durchfluss von insgesamt 22,87 m³/s und einer Fallhöhe von 8,3 m eine elektrische Leistung von 1,65 MW.[1] Das ca. 47 m lange, zweifeldrige Stauwehr ist als Schlauchwehr ausgeführt und war in dieser Bauform zeitweilig das größte in Europa.[1][2][3] Die beiden Wehrfelder sind dabei jeweils 23 m breit und haben eine Stauhöhe von 3,3 m.[1] Unterhalb des Wehrs befindet sich ein 21 m langes und 50 m breites Tosbecken.[1]
Das Kraftwerk verfügt über eine Fischtreppe.[6] Diese ist als Kombinationsbauwerk aus Umgehungsgewässer und Beckenschlitzpass angelegt und hat eine Länge von ca. 257 m und einen Wasserdurchfluss von ca. 500 l/s.[2]