Eine Vulkanianische Eruption ist eine Art von Vulkanausbruch, benannt nach einem Ausbruchsmuster des Vulcano auf der gleichnamigen Äolischen Insel vor Italien. Der Begriff wurde schon 1907 von Giuseppe Mercalli in die Vulkanologie eingeführt.
Vulkanianische Eruptionen treten typischerweise an Vulkanen mit höher viskosem Magma von andesitischer bis dacitischer Zusammensetzung auf. Das Muster besteht aus kurzen, kanonenschussartigen Explosionen (mit entsprechenden Schockwellen), die einzeln oder in Serien bis zu einigen Stunden vorkommen können. In der Hauptsache wird hochfragmentierte vulkanische Asche erzeugt, die in einer Eruptionssäule bis zu 20 km aufsteigen kann. Daneben werden auch vulkanische Bomben ausgeworfen, die in einem Umkreis bis zu 5 km niedergehen können. Die Stärke der Eruption liegt im Schnitt zwischen einer strombolianischen und einer plinianischen Eruption, also etwa Stufe zwei bis vier auf dem VEI.
Vulkane, die vulkanianische Eruptionen zeigen, sind z. B. Soufrière Hills auf Montserrat, der Ngauruhoe in Neuseeland und Galeras in Kolumbien.
Zwei ursächliche Wirkungsmechanismen konnten für vulkanianische Explosionen identifiziert werden:[1][2]
Beide Arten von vulkanianischen Explosionen können an demselben Vulkan auftreten, wobei die Verteilung keinem Muster folgt. Die eindeutige Unterscheidung zwischen den Trigger-Mechanismen ist syn-eruptiv ausschließlich mit hochauflösenden seismischen/geodätischen Messinstrumenten möglich. Eine spätere Analyse des ausgeworfenen Materials kann ebenso Hinweise auf den ursächlichen Triggermechanismus einer Explosion geben. Trotz vorangehenden Druckänderungen im magmatischen System bei Tiefen-initiierten Explosionen ist die Vorlaufzeit (zwischen 1 und 5 min) zu kurz für eine effiziente Frühwarnung. Zudem ist ein geeignetes Beobachtungsnetzwerk weltweit nur an wenigen Vulkanen installiert. Vulkanianische Explosionen bleiben daher eine unberechenbare Gefahr.