Verena Krieger (* 18. Oktober 1961 in Erlangen) ist eine deutsche Kunsthistorikerin und ehemalige Politikerin (Die Grünen).

Leben

Verena Krieger auf der Bundesdelegiertenversammlung der Grünen in Duisburg, 1989

Nach dem Abitur am Oberstufenkolleg in Bielefeld studierte Verena Krieger an der Ruhr-Universität Bochum Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie. Schon als Schülerin war sie in der Frauen- und Friedensbewegung aktiv, 1980 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Grünen. 1980 bis 1982 gehörte sie dem nordrhein-westfälischen Landesvorstand der Partei an. 1987 zog sie über die nordrhein-westfälische Landesliste in den Bundestag ein. Sie war die jüngste Abgeordnete der 11. Wahlperiode und ordentliches Mitglied des Ausschusses für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit. Auf dem Parteitag in Duisburg am 3. bis 5. März 1989 wurde sie neben Ralf Fücks und Ruth Hammerbacher zur Parteisprecherin (Vorsitzenden) gewählt und legte aufgrund der damals bei den Grünen geltenden Unvereinbarkeit von Amt und Mandat am 4. April 1989 ihr Bundestagsmandat nieder.

Als Mitbegründerin und Sprecherin der Bundes-Frauen-Arbeitsgemeinschaft (BAG Frauen) der Grünen repräsentierte Verena Krieger die Feministinnen in den Grünen. Außerdem gehörte sie dem linken Parteiflügel (Ökosozialisten) an. Ende 1990 verließ sie die Partei, wurde als freie Publizistin tätig und kehrte an die Universität zurück.

1996 wurde sie an der Ruhr-Universität Bochum mit einer Arbeit über die Bedeutung der Ikonenmalerei für die Russische Avantgarde promoviert. 2004 habilitierte sie sich an der Universität Stuttgart im Fach Kunstgeschichte. In den Jahren 2004 bis 2008 bekleidete sie Gast- und Vertretungsprofessuren an den Universitäten Bern, Jena und München sowie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Von 2008 bis 2011 war sie Universitäts-Professorin an der Universität für angewandte Kunst Wien. Seit 2011 hält sie den Lehrstuhl für Kunstgeschichte im Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Der Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist die moderne und zeitgenössische Kunst. Hier forscht sie insbesondere zu den Themen Ambiguität (in) der Kunst, Collage/Montage, Denkmal und Erinnerungskultur, Europäische Avantgarden, Konzepte des Künstlers und der künstlerischen Kreativität, Politik der Kunst, Visualisierung von Ungeborenen sowie Zeitlichkeit in der Kunst. Außerdem forscht sie zu Aspekten der Kunst und Kunsttheorie der Frühen Neuzeit – insbesondere zu Geschlechterkonstruktionen und Konzepten des Künstlertums – sowie zu Methodenfragen der Kunstgeschichte.

Verena Krieger ist auch als Kuratorin zeitgenössischer Kunst tätig. Seit 2011 veranstaltet der Lehrstuhl für Kunstgeschichte zusammen mit dem Jenaer Kunstverein e.V. und mit Studierenden jährlich den FrommannschenSkulpturenGarten auf dem Parkgelände des Frommannschen Anwesens. In Reaktion auf die Enthüllung des NSU realisierte sie, ebenfalls in Kooperation mit dem Jenaer Kunstverein e.V. und Studierenden, im Jahr 2013 das Ausstellungsprojekt „BrandSchutz//Mentalitäten der Intoleranz“, bei dem 21 künstlerische Positionen an zehn Orten über das Zentrum Jenas verteilt öffentlich zugänglich präsentiert wurde. Die Ausstellung wurde durch zahlreiche Veranstaltungen begleitet. 2018 kuratierte Verena Krieger den künstlerischen Wettbewerb für ein dezentrales Denkmal für den jüdischen Rechtswissenschaftler Eduard Rosenthal (Botho-Graef-Kunstpreis der Stadt Jena). Realisiert wurde der Wettbewerbsvorschlag „Erkundungsbohrungen“ des Künstlerduos Horst Hoheisel und Andreas Knitz 2020.

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