Ubertinus de Casale, Italienisch Ubertino da Casale, deutsch Ubertin von Casale (* 1259 in Casale Monferrato; † nach 1328) war ein italienischer Theologe, der als ein Wortführer mit Angelus Clarenus und Petrus Johannes Olivi zur Strömung der Spiritualen innerhalb des Franziskanerordens gehörte.

Ubertin übte in seinen erhaltenen Schriften heftige Kritik an den amtierenden Päpsten. In seiner Schrift arbor vitae crucifixae deutet er im fünften Buch, der Auslegung der Offenbarung des Johannes, das erste Tier (Offb 13) auf Bonifatius VIII. (1294–1303), das zweite auf Benedikt XI. (1303–1304). Selbst die Zahl 666 (Offb 13,18) wird auf Benedikt (Βενεδίκτος mit griechischen Buchstaben) gedeutet[1].

Ubertino da Casale tritt in Umberto Ecos Roman Der Name der Rose auf.[2] Dort wird er als Urheber des Buches Arbor vitae crucifixae genannt, das angeblich die wesentliche Vorlage für Dante Alighieris „großes Gedicht“ war, womit wohl die Divina Commedia gemeint ist.

Literatur

Werke im Volltext

Einzelnachweise

  1. Vgl. Wilhelm Bousset, Die Offenbarung Johannis, Göttingen 1906, S. 79.
  2. Gunda Ostermann: Ubertin von Casale oder wie Umberto Eco einer unbekannten Person der Kirchengeschichte Leben einhaucht. In: Rolf Becker, Gerhard Hotze, Gunda Ostermann, Hans Peterse, Michael Widhalm (Hrsg.): Theo-Light. Ökumenisch-Theologische Zeitschrift in Osnabrück und Vechta. Nr. 1/1998. Osnabrück 1998, S. 20 - 49 (ISSN 1435–7208).