Roth-Berghofer wuchs in Neustadt an der Weinstraße auf und absolvierte 1986 das Abitur am dortigen Leibniz-Gymnasium. Nach seiner Militärzeit als Wehrpflichtiger in Koblenz studierte er von 1987 bis 1997 Informatik mit dem Nebenfach Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Universität Kaiserslautern.[1] Während des Studiums war er Teilhaber und Programmierer eines Softwareunternehmens. Er schloss sein Studium als Diplom-Informatiker ab und arbeitete anschließend als Softwareingenieur, Consultant und Software Quality Manager[1] bei der Universitätsausgründung Tecinno GmbH in Kaiserslautern (heute empolis Information Management GmbH[2]).
Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte promovierte Roth-Berghofer 2002 an der TU Kaiserslautern über Themen der Künstlichen Intelligenz (KI) mit der Arbeit Knowledge Maintenance of Case-Based Reasoning Systems. The SIAM Methodology.[1][3] Anschließend kehrte er zu Forschung und Lehre zurück. Er wechselte dazu 2002 als Researcher an das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern.[1] Mehrere Jahre war er Mitglied im Betriebsrat des Unternehmens.[4] Das von der EU geförderte Projekt MedCIRCLE unter der Leitung von Gunther Eysenbach und der technischen Leitung von Roth-Berghofer wurde 2004 mit dem Janssen-Cilag Zukunftspreis ausgezeichnet.[5]
2010/11 übernahm Roth-Berghofer zunächst die Professur Datenbanken und Informationssysteme an der Stiftung Universität Hildesheim, bevor er im September 2011 an den Lehrstuhl Artificial Intelligence (dt. ‚Künstliche Intelligenz‘) an der University of West London (UWL) in London berufen wurde.[1] Anfang 2017 gab er seine Professur an der UWL auf.
Roth-Berghofers wissenschaftliche Schwerpunkte sind insbesondere die „Erklärungsfähigkeiten von (intelligenten) Softwaresystemen“. Diesem Thema widmete er sich nach seiner Promotion, nachdem sein Fokus durch seine Tätigkeit zunächst auf die Problematik der Wissenswartung in KI-Systemen gerichtet war. Er initiierte die Workshop-Reihen „International Workshops on Philosophy and Informatics“ (WSPI),[6] „International Workshops on Modeling and Retrieval of Context“ (MRC)[7] und „International Workshops on Explanation-aware Computing“ (ExaCt).[8]
Roth-Berghofer kehrte 2017 nach dem negativen Ausgang des EU-Mitgliedschaftsreferendums im Vereinigten Königreich nach Deutschland zurück.[9] Zusammen mit seiner Ehefrau wurde er in Bremen ansässig, wo er seitdem als freier Schriftsteller tätig ist. Thomas Roth-Berghofer schreibt seit 2010 gemeinsam mit seiner Frau Ramona Roth (* 1962), die seit den 1990er Jahren im Buch- und Medienbetrieb als Übersetzerin und Lektorin arbeitet, Romanreihen unter den Sammelpseudonymen Alex Thomas für Thriller und Tom Alex für Jugendbücher und All-Age-Romane.[10][11] Erschienen sind bisher die Romanreihen Catherine Bell und Paula Tennant unter dem Pseudonym Alex Thomas. Die Romanreihe um die rebellische Nonne Catherine Bell zählt zu den Vatikan- und Mystery-Thrillern. Die Reihe um die US-amerikanische Ermittlerin Paula Tennant wird seit 2018 veröffentlicht. Unter dem Pseudonym Tom Alex startete das Autorenehepaar die Jugendbuch- und All-Age-Reihe Nephilim Hunter.
Roth-Berghofer und Ramona Roth sind Mitbegründer von autorenforum.de sowie Herausgeber des dort erscheinenden elektronischen Informationsmagazins The Tempest.[12]
Roth-Berghofer ist Autor und Herausgeber von mehr als 100 wissenschaftlichen Publikationen.[1][13] Dazu gehören:
Explanation and Case-Based Reasoning: Foundational Issues. In: Peter Funk, Pedro A. González Calero (Bearb.): Advances in Case-Based Reasoning. 7th European conference, ECCBR 2004. Madrid, Spain, August/September 2004. Proceedings (= Lecture notes in computer science, Nr. 3155). Springer, Berlin/Heidelberg 2004, ISBN 978-3-540-22882-0, S. 389–403 (englisch; Konferenzschrift).
mit Michael M. Richter: On explanation. In: KI – Künstliche Intelligenz, 22. Jahrgang, Nr. 2/2008, S. 5–7 (englisch).
mit Björn Forcher, Stefan Agne, Andreas Dengel: Intuitive Justifications of Medical Semantic Search Results. In: Engineering Applications of Artificial Intelligence (EAAI), Nr. 30, April 2014, S. 1–17 (englisch).
Engelspakt. Blanvalet Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-37989-7; Umbra Sumus: Schatten sind wir. Überarbeitet und neu veröffentlicht bei KDP/A ☥ T Books, Bremen 2019, ISBN 978-1-6948-9490-8.
Engelszorn. Blanvalet Verlag, München 2015, ISBN 978-3-7341-0015-4; Engelszorn: Nox Aeterna. Überarbeitet und neu veröffentlicht bei KDP/A ☥ T Books, Bremen 2023, ISBN 979-8850353506.
↑Thomas Roth-Berghofer: Knowledge Maintenance of Case-Based Reasoning Systems. The SIAM Methodology (= Dissertationen zur künstlichen Intelligenz. Band262). Akademische Verlagsgesellschaft Aka, Berlin 2003, ISBN 3-89838-262-1 (englisch, zugleich Dissertation, Universität Kaiserslautern 2002).
↑ExaCt 2008. Explanation-aware Computing. Thomas Roth-Berghofer, Stefan Schulz, Daniel Bahls, David B. Leake (Bearb.). In: ceur-ws.org. 2008, abgerufen am 9. Juli 2019 (englisch). ExaCt 2010. Explanation-aware Computing. Thomas Roth-Berghofer, Nava Tintarev, David B. Leake, Daniel Bahls (Bearb.). In: ceur-ws.org. 2010, abgerufen am 9. Juli 2019 (englisch).
↑Andreas Kurth: Alex Thomas. In: Krimi-Couch.de. Juni 2018, abgerufen am 14. Juli 2019 (Interview mit dem Autorenduo Alex Thomas).
Roth-Berghofer, Thomas Karl Richard (vollständiger Name); Roth-Berghofer, Thomas R.; Berghofer, Thomas Karl Richard (Geburtsname); Alex Thomas (Sammelpseudonym)
KURZBESCHREIBUNG
deutscher Informatiker, Hochschullehrer und Schriftsteller