Sylvie Germain (2019)

Sylvie Germain (* 8. Januar 1954 in Châteauroux) ist eine französische Autorin.

Leben

Sylvie Germain studierte Philosophie an der Sorbonne (maîtrise 1976, Promotion 1981). 1981 begann sie im Kulturministerium zu arbeiten. Von 1986 bis 1993 wechselte sie als Lehrerin für Philosophie und Französisch an die École française in Prag. Dort erlebte sie die politische Bewegung in der Dissidentenszene, die Öffnung des eisernen Vorhangs und die Revolutionen 1989 mit. Sie lebt als freie Autorin in Paris und Pau.

Sie schrieb eine Biographie der niederländisch-jüdischen Intellektuellen Etty Hillesum.

Rezeption

Ein Zitat von Sylvie Germain war 2022 Gegenstand des „commentaire littéraire“ im Rahmen der Prüfungen zum Baccalauréat. Die französischen Abiturienten fanden das Prüfungsthema zu schwer und ihr Frust entlud sich in einer beispiellosen Hetze im Internet gegen die Schriftstellerin. Einfache Worte wurden von den Gymnasiasten nicht verstanden. Sylvie Germain sah sich aufgrund der Hasskommentare gezwungen, von ihrem Briefkasten den Namen zu entfernen. Die den Abiturienten bereits mitgeteilten Noten werden angehoben.[1]

Preise

2016 erhielt sie den Prix mondial Cino Del Duca. Ihr erster Roman Le Livre des nuits erschien 1981 und erhielt mehrere Auszeichnungen (Prix du Lion’s Club International, prix du Livre insolite, prix de Passion, prix Hermès, prix de la ville de Mans, prix Grevisse). 1989 erhielt sie den Prix Femina für Jours de colère. Ihr Roman Magnus wurde mit dem 18. Prix Goncourt des lycéens ausgezeichnet (und war auf der polnischen Auswahlliste des Prix Goncourt) und ihr Roman Les Échos du silence 1997 mit dem Prix de littérature religieuse.

Werk

Lesung

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jürg Altwegg: Frankreich fällt durchs Abi. In: FAZ, 7. Juli 2022 (abgerufen am 8. Juli 2022)