Stephan Koren

Stephan Koren (* 14. November 1919 in Wiener Neustadt; † 26. Jänner 1988 in Wien) war ein österreichischer Politiker (ÖVP) und Wirtschaftswissenschaftler. Er war österreichischer Finanzminister (1968 bis 1970), Oppositionsführer im Nationalrat als Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs (1970 bis 1978) und Präsident der Oesterreichischen Nationalbank (1978 bis 1988).

Leben

Stephan Koren wurde als Sohn eines aus der Südsteiermark stammenden Gelegenheitsarbeiters und einer Waldviertler Bauerstochter geboren. Er maturierte 1938 an der Realschule Wiener Neustadt.[1] 1941 verlor er bei einem Flugzeugabschuss im Russland-Feldzug seine rechte Hand und durfte in Folge ein Wirtschaftsstudium absolvieren. 1946 promovierte er und begann seine berufliche Laufbahn. Stephan Koren war mit Marianne verheiratet. Sie bekamen sechs Kinder,[2] darunter Elisabeth Bleyleben-Koren und Stephan Koren.

Berufliche und politische Laufbahn

Koren war von 1945 bis 1965 im österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut tätig, danach dozierte er an der Universität Innsbruck und an der Wirtschaftsuniversität Wien. Als Verfechter einer Hartwährungspolitik prägte er die österreichische Wirtschaftspolitik. Bekannt wurde er durch den Korenplan, ein 1967 erstelltes Wirtschaftskonzept der ÖVP. Ein Jahr später wurde Koren Staatssekretär im Bundeskanzleramt, 1968 bis 1970 auch Finanzminister in der Regierung von Josef Klaus. Anschließend war er von 1970 bis 1978 als Nationalratsabgeordneter während der Regierung Bruno Kreiskys der Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs und somit Oppositionsführer. Am 10. September 1970 hatte Koren sich in einer Kampfabstimmung um den Klubvorsitz durchgesetzt.[3] Als Mahner aus der Oppositionsseite gegenüber der Politik Kreiskys vom Deficit spending erhielt er den Ruf, eine Kassandra zu sein.

Grabmal von Stephan Koren

1978 übernahm Koren schließlich das Amt des Präsidenten der Oesterreichischen Nationalbank, das er bis zu seinem Tod ausübte. Ab 1968 war Koren Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.Ö.H.V. Mercuria Wien im ÖCV. Er war Mitglied des Wiener Akademikerbunds.[4]

Würdigung

Stephan Koren-Preis

Der Verband der Professorinnen und Professoren der Wirtschaftsuniversität Wien vergibt seit 1996 jährlich zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses den mit € 4.000 dotierten Stephan Koren-Preis. Mit dem Preis werden promovierte Absolventen der Wirtschaftsuniversität Wien für die besten Dissertationen des Studienjahres ausgezeichnet.[5]

Preisträger (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Dr. Stephan Koren 1919–1988. S. 75. In: Günter Schicho, Martin Welte, Marianne Neuber: BRG. 1863–2013. Festschrift 150 Jahre Bundesrealgymnasium Gröhrmühlgasse Wiener Neustadt. Schulgemeinschaft des Bundesrealgymnasiums Gröhrmühlgasse, Wiener Neustadt 2013.
  2. Die Presse: Geistreiche Spötter liebt man nicht (vom 16. Mai 2009)
  3. https://www.oecv.at/Biolex/Detail/12100241
  4. https://www.wienerakademikerbund.org/mitglieder/
  5. Stephan-Koren-Preis