„Umgebung der Altstadt Hannover“, reduzierter Stadtplan (Ausschnitt) unter anderem mit den Straßenführungen und bedeutenden Gebäuden Hannovers ab dem Jahr 1300 bis nach 1900;
unvollendeter Zweifarben-Druck, vermutlich durch Karl Friedrich Leonhardt

Der erste Stadtplan von Hannover entstand Anfang des 18. Jahrhunderts, während es zuvor nur Stadtansichten gab.[1]

Die ältesten zeitgenössischen Stadtpläne von Hannover zeigen den ellipsenförmigen, auch als „mandelförmig“ bezeichneten[2] Grundriss der Altstadt, der dem Flusslauf der Leine von Südosten nach Nordwesten folgt. Die vier alten Straßenzüge dieses Grundrisses, der „eine Abwandlung des Leiter- bzw. Parallelstraßensystems stauferzeitlicher Städte“[2] darstellt und „der bis heute zum größten Teil erhalten geblieben“[2] ist, sind: Lein- und Burgstraße, Köbelinger- und Knochenhauerstraße, Markt- und Schmiedestraße sowie die Osterstraße.[2] In der Regel ist in den frühen hannoverschen Stadtplänen auch die im 17. Jahrhundert in die Stadtbefestigung Hannovers eingebundene, bis 1824 selbständige[3] Calenberger Neustadt eingeschlossen.

Seit 2017 stellt die Landeshauptstadt Hannover im Rahmen von Open Data eigene Geodaten „zur nahezu unbeschränkten Nutzung“ unentgeltlich unter einer freien Lizenz zur Verfügung, darunter digitale Stadtkarten, Orthofotos, dreidimensionale Stadt- und Geländemodelle, Karten zu verschiedenen Themen und ihre statistische Gliederung sowie Vermessungsdaten.[4]

Publikationen

Stadtplan Hannover als Skizze „Hannover im Mittelalter“;
1924 von Karl Friedrich Leonhardt in seinem Artikel „Straßen und Häuser im alten Hannover“ in den Hannoverschen Geschichtsblättern

17. bis 18. Jahrhundert

um 1750: Ausschnitt des Plans von Matthäus Seutter; oben rechts das Wappen der Neustadt mit dem Parnass-Brunnen, Wälle der Stadtbefestigung und Wasser nachträglich koloriert
um 1750: im Südosten die Aegidienneustadt; Plan von Lotter

Aus dem Siebenjährigen Krieg sind zwei Kartenstiche bekannt, die Hannover und Linden zeigen sowie die französischen Lager bei Linden. Außerdem existiert ein zeitgenössischer Plan von Stöcken mit dem französischen Feldlager.

1757 und 1758; (von links): Wettbergen, Bornum (im Norden!), Linden und „Hanovre“
1757: Das französische Feldlager bei Stöcken
(um 180 Grad gedrehte Version)

Die 1767 begonnene Entfestigung („Demolition“ der Festungsanlagen) und die damit verbundene Entstehung der Georgstraße, der Friedrichstraße und anderer Straßen führte zu einer Veränderung des Stadtbildes.

1800, aus London: Hannover, Calenberger Neustadt und Linden; zum Größenvergleich der Große Garten

19. Jahrhundert

Für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts werden hervorgehoben:

1822: kolorierter Plan mit Angabe der damaligen Hausnummern
Stadtplan von 1835
Plan der Stadt Hannover von 1846 von Friedrich Sohnrey; Lithographie und Druck in der „[...] F. Wunder`schen Steindruckerei in Hannover“
Um 1873: Letzte Reste des Stadtgraben werden zugeschüttet, Humboldt- und Goethestraße entstehen. In der späteren Oststadt sind erste Straßen angelegt.

20. Jahrhundert

Ab 1964 sind nach Neuordnung die folgenden Kartenwerke/Karten entstanden, die das gesamte Gebiet der Stadt lückenlos abdecken:

21. Jahrhundert

Siehe auch

Archivalien

An Archivalien finden sich beispielsweise

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Klaus Mlynek: Stadtansichten. In: Stadtlexikon Hannover, S. 583f.
  2. a b c d Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Altstadt. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Bd. 10.1, S. 49.
  3. Klaus Mlynek: Calenberger Neustadt. In: Stadtlexikon Hannover, S. 105f.
  4. a b c d o. V.: Open GeoData auf der Seite hannover.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 15. April 2021
  5. a b c Angaben auf der Webseite von Ralph Anthes.
  6. Gerhard Dirscherl, Gerd Garnatz, Gudrun Seth, Carl Ferdinand Ernst: Stadtwälder in Hannover. Die Eilenriede. Hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Hannover, aktualisierte Neuauflage November 2008, Broschüre, S. 7.
  7. a b Broschüre der Stadt Hannover: Der St. Nikolai-Friedhof und der Neustädter Friedhof (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), (PDF; 2,4 MB)
  8. Digitalisate.
  9. a b c d e f Quelle: siehe den erwähnten Plan
  10. im Besitz vom "Nds. Hauptstaatsarchiv Hannover, 12c Hann 1/15 pm"; Quelle und Abbildung: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, S. 63.
  11. Quelle: Online-Digitalisat der Hannover Chronik, hrsg. von Klaus Mlynek und Waldemar R. Röhrbein zum Suchwort "Stadtplan": [1]
  12. Klaus Mlynek: Napoleonische Kriege. In: Stadtlexikon Hannover, S. 459f.
  13. Anmerkung: Das Stadtlexikon/Klaus Mlynek schreibt auf S. 591 zwar "Stahlstich", dieser ist möglicherweise aber erst später erfunden worden
  14. Klaus Mlynek: Calenberger Neustadt. In: Stadtlexikon Hannover, S. 105f.
  15. Dieser findet sich im Stadtarchiv Hannover, Hauptregister, Signatur HAN XIV, D 3, 74, vergleiche Walter Buschmann: Stadtentwicklungsprojekte der 1850er Jahre, in ders.: Linden. Geschichte einer Industriestadt im 19. Jahrhundert. (= Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens. Bd. 92) Lax, Hildesheim 1981, ISBN 3-7848-3492-2 überarbeitete Neuauflage der 1981 im Hildesheimer Lax Verlag erschienenen Erstausgabe, Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2012, ISBN 978-3-7752-5927-9, S. 107–113, v. a. S. 108
  16. Hannover: Plan 1846; etwas „bessere“ Fotokopie in: Ludwig Hoerner: Hannover in frühen Photographien 1848–1910..., S. 234f.
  17. Dirk Böttcher: Deichmann, Ludewig Wilhelm Arnold Heinrich. In: Stadtlexikon Hannover, S. 123f.
  18. Klaus Mlynek: Eingemeindungen (mit einer Tabelle Eingemeindungen seit 1824), in: Stadtlexikon Hannover, S. 153.
  19. Patent-Stadtplan – Wegweiser durch Hannover, Falk Landkarten Verlag, Hamburg, August 1947
  20. Waldemar R. Röhrbein: 1956. In: Hannover Chronik, S. 241ff., hier: S. 243.
  21. Lizenzen ( = „Nutzungsbedingungen“) auf der Seite hannover.de
  22. Helmut Zimmermann: Plan der Residenzstadt Hannover von 1822 ... (siehe Literatur)