Sophie Hoechstetter
Grab von Sophie Hoechstetter auf dem Friedhof in Pappenheim

Sophie Walburga Margaretha Hoechstetter (* 15. August 1873 in Pappenheim; † 4. April 1943 in der Moosschwaige bei Dachau) war eine deutsche Schriftstellerin, Dichterin und Malerin. Sie gehört gemeinsam mit Karl Stöber zu den beiden großen Schriftstellern Pappenheims.

Leben

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Sophie Hoechstetter wurde am 15. August 1873 als jüngste von sechs Töchtern des Apothekers Heinrich Hoechstetter und seiner Frau Friederike, geb. Nettinger, aus Unternzenn, in der heutigen Hoechstetterapotheke in der Deisinger Straße 26 in Pappenheim geboren.[1] Die Familie entstammte dem alten Augsburger Patriziergeschlecht Höchstetter von Burgwalden, welches 1518 durch Kaiser Maximilian I. nobilitiert wurde.[2]

Hoechstetter blieb bis zu ihrem 15. Lebensjahr in Pappenheim und ging dann nach Bayreuth auf die Höhere Töchterschule. Danach verbrachte sie einige Jahre bei ihrer Patentante in Ansbach.

Schon damals bewunderte sie George Gordon Byron und Johann Wolfgang von Goethe.[3] 1896 veröffentlichte sie mit Goethe als Erzieher ihr erstes Werk. In Dornburg/Saale bewohnte sie mit ihrer etwa fünf Jahre jüngeren Lebenspartnerin, der Schriftstellerin Toni Schwabe, eines der Schlösser; in Berlin hatte sie eine Wohnung.[3] Nach den 1930er Jahren kaufte sie sich mit ihrer neuen Lebenspartnerin Carola von Crailsheim ein Grundstück in der Nähe der Pappenheimer Burg und erbaute dort ein Haus.

1933 wurde sie zur Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt Pappenheim ernannt. Ihren Lebensabend verbrachte Hoechstetter in der Großen Moosschwaige des Künstlerehepaares Carl Olof und Elly Petersen bei Dachau.[3] In einem Nachruf zum 30. Todestag schrieb Carola von Crailsheim: „Kein Autor hat Franken so schön, so einfühlend, so eindrucksvoll geschildert wie Sophie Hoechstetter“.[4]

Im erweiterten Vorstand des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WHK) setzte sich Hoechstetter für die Interessen der Homosexuellen ein.[5]

Ehrungen

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In ihrer Geburtsstadt Pappenheim erinnert eine Straße an die Verfasserin zahlreicher Romane.[6]

Werke (Auswahl)

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Literatur

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Wikisource: Sophie Hoechstetter – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Apotheke
  2. Der Gral: katholische Monatsschrift für Dichtung und Leben. 1933 (google.com [abgerufen am 30. Oktober 2022]).
  3. a b c Sophie Hoechstetter (PDF; 158 kB) in der Alemannia Judaica
  4. Hartmut Schötz: Sophie Hoechstetter − Dichterin und Malerin – * 15. August 1873. In: Frankenland. 55.2003, OCLC 634105784, S. 286.
  5. Gedenkjahr für Sophie Hoechstetter: Veranstaltungen und Vorträge in Pappenheim. In: nn.de. 26. März 2023, abgerufen am 27. April 2023.
  6. Sophie-Hoechstetter-Weg
Personendaten
NAME Hoechstetter, Sophie
ALTERNATIVNAMEN Hoechstetter, Sofie; Hochstetter, Sophie
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin und Malerin
GEBURTSDATUM 15. August 1873
GEBURTSORT Pappenheim
STERBEDATUM 4. April 1943
STERBEORT Dachau