Sohrab Shahid Saless (Sohrāb Shahǐd-Sāles; * 28. Juni 1944 in Qazvin; † 2. Juni 1998 in Washington, D.C.) war ein iranischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Dissident.

Leben

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1962 ging er im Alter von 18 Jahren von Teheran nach Wien, um Regie und Dramaturgie zu studieren.[1] Später erkrankte er an Tuberkulose und zog nach Paris, wo er weiter studierte.[2] Nach seiner Rückkehr in den Iran drehte er etwa 20 Dokumentarfilme für das iranische Kulturministerium, darunter einige über die „Weiße Revolution“ des Schahs Mohammad Reza Pahlavi und den technischen Fortschritt, der so auch in den Iran kam. 1971 erhielt er eine Goldmedaille beim Teheraner Festival. Für den Spielfilm Ein einfaches Ereignis wurde er mehrfach international ausgezeichnet. 1974 verließ Saless als Gegner des Schah-Regimes den Iran. Viele seiner Spielfilme fanden internationale Anerkennung. Tabiate Bijan/Stillleben, sein letzter persischer Film, wurde 1974 bei den Berliner Filmfestspielen mit dem „Silbernen Bären“ ausgezeichnet. Die Filme, die er in der Folgezeit drehte, brachten ihm höchste Anerkennung ein. 1981 erhielt er für Grabbes letzter Sommer den Adolf-Grimme-Preis in Gold für die Regie (zusammen mit Thomas Valentin für das Drehbuch und Wilfried Grimpe als Darsteller). Für seine Filme machte er sich seinen Lieblingsautor Anton Tschechow zum Vorbild. Seine häufig düsteren Filme erzählen von der Einsamkeit, Unterdrückung und dem Leid. Es gab nie gefällige oder modische Schnittfolgen. Der Rhythmus verweigerte sich der bequemen Rezeption. Sie schildern scheinbar einfache, alltägliche Ereignisse, die durch ruhige, genaue Bilder ins Beispielhafte gehoben werden.

Mehrmals drohte Saless die Abschiebung: „Die Aufenthaltserlaubnis ersetzt nicht die Arbeitserlaubnis“ wurde ihm in seinen Pass gestempelt. Nach dem bescheidenen Erfolg von Utopia übersiedelte er in die ČSSR. Dort entstand sein Film Hans – Ein Junge in Deutschland, der auf dem Roman Die blaue Stunde von Hans Frick beruht. Später drehte er Rosen für Afrika. Sein letzter Film in Deutschland entstand 1991 in Zusammenarbeit mit dem ZDF. Das Drehbuch dazu schrieb er in seinen ruhigen Stunden in Oldenburg, wohin Saless sich gern zurückzog. Schließlich wanderte er nach Chicago in den USA aus und starb 1998 in Washington D.C.

Filmografie

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Preise und Festivalteilnahmen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. http://www.buerger-zeitung.de/2010/05/11/das-ferne-land-utopia/@1@2Vorlage:Toter Link/www.buerger-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Sohrab Shahid Saless bei filmportal.de
  3. http://www.berlinale.de/de/archiv/jahresarchive/1974/01_jahresblatt_1974/01_Jahresblatt_1974.html
Personendaten
NAME Saless, Sohrab Shahid
KURZBESCHREIBUNG iranischer Regisseur
GEBURTSDATUM 28. Juni 1944
GEBURTSORT Qazvin
STERBEDATUM 2. Juni 1998
STERBEORT Washington, D.C.