Ein Sklavenaufstand ist eine gewaltsame Erhebung von Sklaven. Sklavenaufstände fanden beinahe in jeder Gesellschaft, in der Sklaverei vorkam, statt und wurden in der Regel blutig niedergeschlagen. Bekannte historische Sklavenaufstände waren zum Beispiel der Spartacus-Aufstand im Römischen Reich, der Aufstand der Zandsch im Irak des 9. Jahrhunderts, die Haitianische Revolution unter François-Dominique Toussaint L’Ouverture und die Aufstände von Denmark Vesey und Madison Washington in den USA.

Antike

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Neben der Einzel- oder Massenflucht von Sklaven, der individuellen oder kollektiven Arbeitssabotage, den Attentaten auf Sklavenhalter und der Vernichtung ihres Eigentums kam es im antiken Griechenland und in Rom auch zu regelrechten Sklavenaufständen. Beispiele sind die Erhebung in Argos (494 v. Chr.), die Aufstände der Heloten in Sparta, die beiden Aufstände in Sizilien (136–132 v. Chr. und 104–101 v. Chr.), der Aufstand des Aristonikos in Pergamon (132–129 v. Chr.) sowie derjenige des Saumakos im Bosporanischen Reich (108/107 v. Chr.).[1] Der bis heute bekannteste Sklavenaufstand fand im Römischen Reich in den Jahren 74–71 v. Chr. unter Spartacus statt. Dieser entfloh mit 78 anderen Gladiatoren und befreite Massen von Landsklaven. Der Aufstand wurde erst im Jahr 71 v. Chr. niedergeschlagen. Siehe auch: Sklavenaufstände im Römischen Reich.

Mittelalter

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Im Irak rebellierten im Jahr 869 schwarze Sklaven, die dort in der Gegend um Basra die Bevölkerungsmehrheit stellten. Der Aufstand der Zandsch wurde erst im Jahr 883 niedergeschlagen.

Neuzeit

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Südamerika und die Karibik

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In Südamerika in der Karibik rebellierten Sklaven ebenfalls sehr oft. Beispiele:

Nordamerika

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In der portugiesischen Kolonie San Miguel de Gualdape (heute zwischen North Carolina und South Carolina) gab es im Jahre 1526, noch im Gründungsjahr, den ersten dokumentierten Sklavenaufstand in Nordamerika.[2][3] Hier wurden auch die ersten dokumentierte afrikanischen Sklaven in Nordamerika zur Arbeit gezwungen.

In Nordamerika des 18. und 19. Jahrhunderts fanden zahlreiche Sklavenaufstände statt. Mehr als 250 Aufstände oder geplante Aufstände mit mindestens zehn Sklaven sind dokumentiert. Drei der bekanntesten sind die Aufstände von Gabriel alias Gabriel Prosser in Virginia im Jahr 1800, von Denmark Vesey in Charleston, South Carolina im Jahr 1822 und von Nat Turner in Southampton County, Virginia im Jahr 1831.

Sklavenaufstände vor der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges gerieten Anfang der 1940er Jahre ins Blickfeld der Wissenschaft. Herbert Aptheker veröffentlichte die erste seriöse wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema. Aptheker betonte dabei das tief verwurzelte System der Ausbeutung von Sklaven in den Südstaaten. Er durchforstete die Archive und Büchereien im Süden der USA und entdeckte ungefähr 250 Vorfälle, von denen aber keiner die Intensität und Brutalität des Aufstandes von Nat Turner hatte.

Eine Besonderheit war der Angriff auf Harpers Ferry, Virginia (West Virginia existierte zu dieser Zeit noch nicht). Weiße Männer unter der Führung von John Brown töteten weiße Siedler, die Befürworter der Sklaverei waren, um auf diese Weise im Süden der USA einen Sklavenaufstand zu provozieren. Der Versuch scheiterte allerdings; ironischerweise war die erste Person, die sie töteten, ein schwarzer Sklave.

Afrika

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Siehe auch

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Literatur

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Wiktionary: Sklavenaufstand – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Lexikon der Antike, Johannes Irmscher (Hrsg.), Digitale Bibliothek, Bd. 18, Directmedia, Berlin 1999, S. 5317 (Artikel: Sklavenaufstände)
  2. Margaret F. Pickett, Dwayne W. Pickett (15. Februar 2011): The European Struggle to Settle North America: Colonizing Attempts by England, France and Spain, 1521–1608. McFarland. S. 26. ISBN 978-0-7864-5932-2 (online).
  3. Brutale Sklaverei - Ankunft der ersten Afrikaner in Amerika, Spiegel Geschichte HD, ab ca. 10 Min. 55 Sek.
  4. Unidentified Young Man. In: World Digital Library. 1839, abgerufen am 28. Juli 2013.