Der Siemens-Unterrichtsreaktor (SUR bzw. SUR-100)[1] ist ein thermischer, homogener, feststoffmoderierter[2]Nullleistungsreaktor[3] der ehem. Siemens-Schuckertwerke[4] mit einer thermischen Dauerleistung von 0,1 Watt[5] und einer (kurzzeitigen) Spitzenleistung von 1 Watt[6], der zu Unterrichtszwecken im akademischen Bereich dient.[7]
Als Kernbrennstoff werden ca. 3,4 kg auf 20 % Uran-235 angereichertes Uran verwendet.[8] Als Moderator wird Polyethylen verwendet.[9] Aufgrund der geringen Leistung erwärmt sich der Reaktor selbst in der Spaltzone kaum, daher erübrigt sich eine Kühlung. Ferner ergibt sich aufgrund der geringen Leistung nahezu kein Abbrand.
SUR-Standorte in Deutschland
Forschungsreaktoren in Deutschland, SUR-Reaktoren in Rot (Stand 2021)
Die Inbetriebnahme bezeichnet das Jahr der ersten Kritikalität.
Anlagen „In Stilllegung“ - 2. Forschungsreaktoren. In: Auflistung kerntechnischer Anlagen in der Bundesrepublik Deutschland. Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, abgerufen am 2. Januar 2021.
↑Jurgen Knapp, Peter Royl, Endre Szirmai: Physikalische Grundlagen und medizinische Anwendungen des Siemens-Unterrichts-Reaktors SUR-100. In: Acta Medicinae Okayama. Band23, Nr.6, Dezember 1969, S.505–517, doi:10.18926/amo/32532, PMID 4246829 (okayama-u.ac.jp [abgerufen am 27. Oktober 2021]).
↑Frank Klein: Konditionierung von Brennstoffplatten aus Siemens-Unterrichtsreaktoren Verfahrensentwicklung und
-anwendung. Nr.4, 2009, ISSN1431-5254, S.242ff. (kernd.de [PDF]).
↑Gerd Grenz, Heinrich Mandel: Beschreibung des Siemens-Unterrichts-Reaktors. In: Systematische Untersuchung zur Frage der optimalen Nutzung eines Unterrichtsreaktors für Ausbildungszwecke unter Berücksichtigung der fachlichen Anforderungen der Industrie an die Absolventen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 1968, ISBN 978-3-663-03925-9, S.13–21, doi:10.1007/978-3-663-05114-5_4 (springer.com [abgerufen am 27. Oktober 2021]).
↑Siemens Unterrichtsreaktor (SUR). Ministerium für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg, 17. Februar 2021, abgerufen am 27. Oktober 2021.
↑Gerd Grenz, Heinrich Mandel: Einsatzmöglichkeiten eines kleinen Nulleistungsreaktors. In: Systematische Untersuchung zur Frage der optimalen Nutzung eines Unterrichtsreaktors für Ausbildungszwecke unter Berücksichtigung der fachlichen Anforderungen der Industrie an die Absolventen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 1968, ISBN 978-3-663-03925-9, S.21–32, doi:10.1007/978-3-663-05114-5_5 (springer.com [abgerufen am 27. Oktober 2021]).
↑Winfried Koelzer: Lexikon zur Kernenergie. Ausgabe Januar 2019. KIT Scientific Publishing, 2019, doi:10.5445/ksp/1000088491 (kit.edu [abgerufen am 27. Oktober 2021]).
↑Fakultät Maschinenwesen, Institut für Energietechnik: AUSBILDUNGSKERNREAKTOR AKR-2 - BAU UND INBETRIEBNAHME. Hrsg.: TU Dresden. 2005, S.3 (tu-dresden.de [PDF]).