Settlement-Bewegung ist die Bezeichnung für eine sozialreformerische Strategie, die ihren Ausgangspunkt in der 1884 eröffneten Toynbee Hall in London hatte. Die Settlement-Bewegung gilt als historische Basis der Gemeinwesenarbeit.

Geschichte

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Angehörige gebildeter bürgerlicher Schichten siedelten in den Elendsvierteln des Proletariats und boten nachbarschaftliche Kontakte und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Dadurch sollte das Selbsthilfepotential der Betroffenen gestärkt werden, was im Gegensatz zur bis dahin praktizierten Hilfe in Form von Almosengeben stand.

Pioniere der Settlement-Bewegung waren Arnold Toynbee, Samuel Augustus Barnett, dessen Ehefrau Henrietta sowie Jane Addams (vgl. Hull House).

1926 fand die erste internationale Konferenz der Bewegung statt, 1926 wurde eine internationale Organisation gegründet, die noch heute unter dem Namen The International Federation of Settlements and Neighbourhood Centres existiert.

Settlements in Deutschland

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Settlements zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Tradition der Toynbee Hall:

Die Gründung von Nachbarschaftsheimen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c Sabine Haustein, Anja Waller: Jüdische Settlements in Europa, S. 4
  2. Robert Götze: Volksheim (Hamburg). Der erste Settlement-Versuch auf deutschem Boden – Eine wechselvolle Geschichte (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadtteilarbeit.de, 2005
  3. „Ernst Joel (1893 - 1929) war ein bedeutender deutscher Pazifist. Er war Mediziner und wurde bekannt mit seinen Studien über die Pharmakologie von Kokain und Morphium. 1926 gründete er die Fürsorgestelle für Alkoholkranke und andere Giftsüchtige lm Berliner Bezirk Tiergarten, deren Leiter er auch wurde. Er wechselte dann in den Bezirk Kreuzberg und wurde bis zu seinem frühen Tod der erste Leiter des Gesundheitshauses am Urban. Ernst Joel war aktiv in der akademischen Jugendbewegung und gründete 1915 die Zeitschrift ‚Der Aufbruch‘.“ (Dieter Oelschlägel: Integration durch Bildung, S. 118). Siehe auch: Friedrich Bauermeister
  4. Robert Kreider: CRALOG, in: Office of Military Government for Germany (U.S.) Control Office APO 742, US Army: Weekly Information Bulletin, Issue No. 120, 24. November 1947
  5. Quäker Nachbarschaftsheim e.V. Köln
  6. Friends Relief Service in WWII
  7. Josef Berners: Stille Helfer. 50 Jahre Quäkerhilfe in Deutschland, S. 3 & 70 Jahre Mittelhof 1947-2017, S. 27 (pdf-S. 14)
  8. Beate Bussiek: Hertha Kraus – Quäkergeist und Kompetenz. Impulse für die Soziale Arbeit in Deutschland und den USA, in: Sabine Hering und Berteke Waaldijk (Hg.): Die Geschichte der Sozialen Arbeit in Europa (1900 – 1960). Wichtige Pionierinnen und ihr Einfluss auf die Entwicklung internationaler Organisationen, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2002, ISBN 978-3-8100-3633-9, S. 57.