Serhii Plokhy 2015

Serhii Plokhy (ukrainisch Сергій Миколайович Плохій Serhij Mykolajowytsch Plochij; * 23. Mai 1957 in Gorki, Sowjetunion) ist ein ukrainisch-amerikanischer Historiker und Hochschullehrer.

Leben

Serhii Plokhy kam im russischen Gorki, dem heutigen Nischni Nowgorod, als Sohn ukrainischer Eltern zur Welt. Die Nationalität spielte zu dieser Zeit in seinem Umfeld kaum eine Rolle.[1] Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Saporischschja. 1980 absolvierte er ein Studium der Geschichts- und Sozialwissenschaften an der Universität in Dnipropetrowsk und studierte anschließend bis 1982 an der Russischen Universität der Völkerfreundschaft in Moskau Historiographie und Quellenforschung. Er promovierte 1990 an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew.

Von 1983 bis 1991 lehrte er an der Universität Dnipropetrowsk und wurde dort ordentlicher Professor. Ab 1996 war er Professor für Geschichte an der Universität von Alberta, an der er das Forschungsprogramm für Religion und Kultur gründete. Darüber hinaus war er stellvertretender Direktor des Canadian Institute of Ukrainian Studies und des The Peter Jacyk Center for Ukrainian Historical Research an diesem Institut. Seit 2007 ist Plokhy, in Nachfolge von Omeljan Pritsak, Mykhailo Hrushevsky-Professor für ukrainische Geschichte und Direktor des Ukrainischen Forschungsinstituts an der Harvard University.[2] Er gilt in Kanada und den Vereinigten Staaten als die führende Autorität für die Geschichte Osteuropas und der Ukraine.[3][4][5]

Auszeichnungen

Schriften

Einzelnachweise

  1. Christian Esch: „Putin ist kein origineller Denker“. Interview mit Serhii Plokhy. In: Der Spiegel. Nr. 24, 9. Juni 2023 (spiegel.de [abgerufen am 11. Juni 2023]).
  2. Serhii Plokhy auf der Webseite der Harvard University; abgerufen am 10. März 2018 (englisch)
  3. a b Kurzbiografie Serhii Plokhy auf goodreads.com; abgerufen am 10. März 2018 (englisch)
  4. Vortragsankündigung und Kurzprofil Serhii Plokhy auf der Webseite des Nationalen Kunstmuseum der Ukraine; abgerufen am 10. März 2018 (ukrainisch)
  5. Artikel zu in der THE UKRAINIAN WEEKLY vom 15. April 2007, S. 10 und 17; abgerufen am 10. März 2018 (englisch)
  6. Lionel Gelber Prize 2015. In: munkschool.utoronto.ca; abgerufen am 15. März 2019 (englisch)
  7. Website des Preiskomitees des Taras-Schewtschenko-Preises
  8. Rezensionen: Ilko-Sascha Kowalczuk: Grenzland: Die Ukraine hat ihre eigene Geschichte. In: Der Freitag. Nr. 40, 5. Oktober 2022.
    Oliver Schmitt: Heimgesucht von totalitärer Gewalt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. Oktober 2022.
    Ulrich M. Schmid: Ein Schlachtfeld, auf dem fremde Reiche aufeinanderprallen – Serhii Plokhy erklärt die komplexe Geschichte der Ukraine. In: Neue Zürcher Zeitung. 8. November 2022.
  9. Christian Thomas: Literatur zur Ukraine – Vorgeschichten seit langer Zeit. Eine kleine Ukraine-Bibliothek (2). In: Frankfurter Rundschau. 29. Juli 2022, abgerufen am 30. Juli 2022.
  10. Michael Kimmage: Born in the Bloodlands. Ukraine and the Future of the European Project. In: Foreign Affairs. Band 102, Nr. 5, September/Oktober 2023 (englisch, foreignaffairs.com).