Übersicht der Weinbaugebiete Frankreichs; das Weinbaugebiet liegt östlich unterhalb des Genfersees ca. auf halber Höhe des Landes

Der Weinbau im Savoie konzentriert sich überwiegend auf die französischen Départements Savoie und Haute-Savoie. Kleinere Flächen greifen auf die Départements Ain und Isère über. Im Norden werden die Rebflächen durch den Genfersee (französisch: Lac Léman) begrenzt. Westlich bildet der Fluss Rhone die natürliche Grenze. Einzige Ausnahme dieser westlichen Grenze bildet ein kleines Weinbaugebiet mit dem Namen Bugey.

Die Weinbaugebiete

Im Jahr 1973 kam es mit der Neudefinition der Herkunftsbezeichnungen Vin de Savoie und Roussette de Savoie zu einer starken Vereinfachung der Struktur. Besonders hervorzuhebende Regionen oder Gemeinden erhielten einen Sonderstatus als Cru und dürfen seither den Namen des Cru auf dem Etikett der Weinflasche erwähnen. Verbunden mit diesem Privileg sind jedoch strengere Vorschriften in Form geringerer Erträge sowie höherer Mostgewichte. Insgesamt 19 Crus, also kleine Subregionen wurden unter den beiden obengenannten regional organisierten Herkunftsbezeichnungen definiert. Daneben blieben die kleinen AOC-Bezeichnungen Crépy und Seyssel erhalten. Gleiches gilt auch für den im Département Ain hergestellten Wein Vin du Bugey.

Wichtige Anbauflächen konzentrieren sich um den Lac du Bourget und die Städte Aix-les-Bains und Chambéry. Den Abschluss im Süden bilden vereinzelte Rebflächen im Tal des Flusses Isère.

82 % der Weinproduktion entfallen auf das Département Savoie. Die restlichen 18 % verteilen sich auf die Départements Haute-Savoie (7 %), Ain (4 %) und Isère (7 %). Der Anteil von Weißwein an der Gesamtproduktion liegt nahe bei der 70-Prozent-Marke.

Auf fast 2120 Hektar Rebfläche werden jährlich ca. 135.000 Hektoliter Wein hergestellt. Der überwiegende Teil wird lokal verkauft. Hierbei spielt der Sommer- und vor allem der Wintertourismus eine wichtige Rolle, stellt aber aufgrund der ausgeprägten Saisonalität des Absatzes ein Problem für die Lagerhaltung und Logistik dar. Der Export dieser Weine ist nahezu inexistent.

Bas Chablais

Das Südufer des Genfersees

Allgemein wird davon ausgegangen, dass es bereits zur römischen Zeit einen Weinanbau im Bas-Chablais am Südufer des Sees gab. Erste schriftliche Belege finden sich indes erst aus dem Jahr 1334 in den Archiven der Gemeinde Yvoire.[1] Ab dem Jahr 1430 finden sich erste Belege, dass sich die Rebsorte Gutedel als gut geeignete Rebsorte durchsetzen konnte. Die Nähe zum See ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen dienen die Wassermassen des Sees als Temperaturpuffer und mildern heftige Temperaturschwankungen. Zum andern können die Schäden bei Nordwind erheblich sein. Die Wahrscheinlichkeit von morgendlichem Nebel in Ufernähe ist hoch. Die Kälte der winterlichen Nordwinde trifft unmittelbar auf die unter einer dichten Nebeldecke liegenden Rebflächen und kann unter dieser Konstellation zu schweren Frostschäden führen. Aufgrund dessen haben sich auf Dauer nur die wirklich privilegierten Lagen durchsetzen können. Das Weinbaugebiet Marêches bei Evian ist beispielsweise ganz verschwunden.

Am südlichen Ufer des Sees erkennt man die Umrisse des halbinselförmig ausgebildeten Schwemmkegels der Dranse, der Heimat der Weinberge von Ripaille und Marin ist

Die aus der Rebsorte Gutedel gekelterten Weine werden unter dem Namen Vin de Savoie Marin vermarktet. Während nahezu 100 Jahren nahm die Rebfläche kontinuierlich ab, scheint aber seit 1972 auf niedrigem Niveau stabilisiert zu sein. Mit 14,80 Hektar deklarierter Fläche sind kaum 50 Prozent der früheren Fläche übrig geblieben. Die trockenen Weine werden leicht perlend ausgebaut und werden mit ihren Aromen von Zitrone und Ananas gerne in ihrer Jugend getrunken. Einzelne Winzer bauen jedoch auch lagerfähige Weine aus. Als lokale Eigenart findet man noch gelegentlich eine Reberziehungsart, die hier Crosse genannt wird. Sechs bis zehn Meter lange Stämme aus Kastanienholz werden im Boden verankert und dienen den Reben, die rund um den Stamm gepflanzt werden, als Rankhilfe. Die unten reifenden Reben können ca. sechs bis neun Tage vor denen, die oben am Stamm reifen, geerntet werden. Außerdem reifen die südlich und östlich ausgerichteten Reben am Stamm früher. Vorteilhaft ist, dass die oben hängenden Reben starken Frühjahrsfrösten entgehen. Außerdem ist das Lesegut weniger von Pilzkrankheiten befallen. Nachteilig ist unzureichende Mengenregelung des Ertrags sowie der hohe Arbeitsaufwand, da in mehreren Lesegängen geerntet werden muss.

Im Tal der Arve

Der Berg Le Môle im Winter; an seinen südlich ausgerichteten Hängen wächst der Wein Vin de Savoie d’Ayze

Der Berg Le Môle ist noch Teil des Kalksteingebirges Chablais. Bereits im Jahr 1270 bezahlten die Winzer der Region den Zehnten, und Franz von Sales berichtet in seinen Werken von einer Pfarrgemeinde Mère l'Église sur les vignes. Im 18. und 19. Jahrhundert, also in der Zeit vor der Reblauskatastrophe, waren insgesamt 600 Hektar mit Reben bestockt und die Rebflächen erstreckten sich von Châtillon-sur-Cluses bis Bonne-sur-Menoge. Heute liefern nur noch 30 Hektar in den Gemeinden Ayse, Bonneville und Marignier die Grundlage eines Schaumweins oder seltener eines Stillweins. Neben der eigenwilligen Rebsorte Savagnin, die hier Gringet genannt wird, darf dem Grundwein noch maximal 30 % der autochthonen Sorte Roussette d’Ayze beigemengt werden. Beide Sorten sind ausreichend winterfest, um in einer Höhe von 600 m ü. NN zu überleben. Der Schaumwein wird meist in klassischer Flaschengärung hergestellt. Der Wein reift dabei mindestens acht Monate auf der Hefe, bevor degorgiert – also abgeschlämmt – wird. Insbesondere die Sorte Savagnin verleiht dem Schaumwein einen etwas rauen und rustikalen Charakter, der durch eine Lagerung verfeinert wird. Da diese Rebsorte durch ihre dicke Beerenhaut kaum zu Fäulnis neigt, kann man die Trauben lange am Stock belassen und in überreifem Zustand ernten. In diesem Fall entsteht unter dem Namen Vin de Savoie Ayze ein seltener Stillwein mit ausgeprägtem Honigaroma.

Das linke Ufer der Rhône – das Alpenvorland Savoyens

Zwischen Genf und den beiden Schwestergemeinden Seyssel (Haute-Savoie) und Seyssel (Ain) reihen sich eine Fülle kleiner Rebflächen.

Das nördliche Ende des Sees lac du Bourget; im Bildhintergrund erkennt man den Beginn der Chautagne

Der See wird durch den Fluss Leysse entwässert, der durch die Chautagne bis zur Rhône fließt. In Hochwasserzeiten wird die Chautagne durch die Rhône überschwemmt und es kommt zu einem Rückfluss von der Rhône in den Lac du Bourget, der somit als Auffangbecken zur Regulierung der Rhône dient. Der Talgrund der Chautagne ist daher Sumpfgebiet, und der Weinbau nutzt die östlich gelegenen Hänge am Gros Foug, der Teil des Bauges-Massivs ist. Die Rebflächen liegen dabei auf einer Höhe von 250 bis 500 m ü NN rund um die Gemeinden Chindrieux, Ruffieux, Serrière und Motz. Die Chautagne ist für mildes, nahezu frostfreies Klima bekannt. In bevorzugten Lagen konnten Jahresmitteltemperaturen von nahezu 20 °C gemessen werden. Schriftlich ist der Weinbau der Region bereits im 10. Jahrhundert bekannt. Ab dem 14. Jahrhundert entstand ein schwunghafter Handel bis in die Region des nahegelegenen Genfs. Der Wein gehörte zu den bevorzugten am Hof der Herzöge von Savoyen sowie später am Hof der Könige von Sardinien. Der damalige Wein ist jedoch nicht vergleichbar mit dem heute bekannten Vin de Savoie Chautagne. Im 1973 anerkannten Cru spielt die Rebsorte Gamay eine wichtige Rolle. Diese Rebsorte fand jedoch spät den Weg nach Savoyen und spielt erst seit den späten 1960er Jahren eine wichtige Rolle. Heute stellt der Gamay in der Chautagne fast 45 Prozent der bestockten Fläche.

Montagne du Chat

Weiter südlich an den Hängen rund um den Lac du Bourget bis zum Val du Bourget nördlich von Chambéry gibt es keine Flächen mit Sonderstatus. Der ehemalige Cru Charpignat fiel der zunehmenden Urbanisation fast gänzlich zum Opfer. In dieser Region wird vereinzelt noch klassischer roter sowie weißer Vin de Savoie sowie Vin de Pays d’Allobrogie in der Nähe von Brison-Saint-Innocent angebaut. Anders stellt sich die Situation an den westlichen Hängen der Massive des Montagne du Chat, des Épine und des Charvaz zwischen See und Rhône dar. Obwohl die 1150 m hohe Bergkette als Barriere zwischen der Rhône mit den Weinbergen sowie dem See fungiert, ist der klimatische Einfluss des Sees noch mildernd spürbar. Die Flächen des Montagne du Chat sind im Wesentlichen die natürliche Verlängerung des Weinbaugebiets Vin du Bugey auf der anderen Seite der Rhône und werden daher auch Petit bugey genannt. Bekannt ist das Gebiet durch die drei Crus Marestel, Jongieux und Monthoux, die größtenteils dem Roussette de Savoie zugeordnet sind. Die Weinberge befinden sich je nach Anbaulage auf 250–560 m ü. NN.

Der Montagne de Chat bei Lucey; im Bildvordergrund die Rhône

Cluse de Chambéry

Zwischen der Stadt Chambéry und dem Tal der Isère liegt zwischen den Kalksteinmassiven Chartreuse und Bauges in der Verlängerung des Lac du Bourget das breite Tal Cluse de Chambéry. Dieses Tal wurde während der Eiszeiten durch Gletscher ausgehobelt.

Weinflächen bei Saint-Baldolph; im Hintergrund erkennt man den Mont Granier, dessen Bergrutsch des Jahres 1248 so bestimmend für die Region war

Es ist die Heimat der Rebsorten Mondeuse und Jacquère und liefert mehr als 50 Prozent des Weins aus Savoyen. Während der überwiegende Teil des Bodenuntergrunds aus dem Erdzeitalter des jüngeren Oberjura stammt, liegen die Weinberge des nordöstlichen Tals auf Böden des Callovium und des Oxfordium. Auf der gegenüberliegenden Seite schmiegen sich die Flächen an das Massiv Chartreuse und die Böden dieses Teils stammen aus dem Kimmeridgium.

Das als Fondue savoyarde bekannte Käsefondue wird gerne mit einem Wein des Crus Apremont begleitet

Combe de Savoie

Der Grésivaudan (Vallée du Grésivaudan) befindet sich vor allem im Département Isère; es ist ein Tal der französischen Alpen und umfasst einen Teil des Unterlaufs des Flusses Isère.

Panorama des Grésivaudan von Sept-Laux aus gesehen;. links liegt Grenoble, in der Mitte Le Touvet, rechts das Département Savoie

Üblicherweise bezeichnet man als Grésivaudan die Schwemmlandebene der Isère zwischen Grenoble und der Mündung des Arc. Das als Combe Savoie bekannte Gebiet liegt zwischen Montmélian am Kreuzungspunkt mit der Cluse de Chambéry bis ca. 6 km vor Albertville.

Rebsorten

Im Vergleich zur Größe des Weinbaugebiets ist die Sortenvielfalt der angebauten Rebsorten hoch. Der Sortenmix ist das Resultat einer Vermischung von Einflüssen der Rhône und des Jura sowie alpenspezifischer Bedingungen: Mit nahezu 70 Prozent der Rebfläche überwiegen die weißen Sorten. Gänzlich verschwunden sind die in Frankreich verbotenen Hybridreben Noah, Othello, Clinton, Jacquez, Isabella und Herbemont.

Weiße Rebsorten

Die Rebsorte Gutedel spielt insbesondere in der Nähe des Genfersees eine große Rolle

Daneben findet man in sehr bescheidenem Umfang die Rebsorten Aligoté, Mondeuse Blanche, Grauburgunder (hier Pinot gris genannt), Verdesse, Gouais Blanc, Frühroter Veltliner, Bia Blanc, Bourboulenc, Clairette Blanche, Marsanne und Gros Meslier. Kleine Restbestände der Hybridreben Seyval Blanc und Rayon d’Or finden noch Eingang in minderwertigen Tafelweinen der Region.

Rote Rebsorten

Neben den drei Leitsorten werden noch die autochthonen Sorten Persan und Étraire de la Dui angebaut, die beide ähnliche Weine wie die Sorte Mondeuse erbringen können, aber kritischer im Anbau sind. Kleinere Versuchsanbauten mit den Cabernet – Sorten Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon verlaufen noch nicht zufriedenstellend. Die noch Ende der 1960er Jahre sehr populäre Sorte Douce Noire Grise ist wegen ihrer schwachen Erträge nahezu vollständig verschwunden. Ein Schattendasein führen die Sorten Poulsard, Merlot, Durif, Aramon, Servanin, Hibou Noir sowie die Färbertrauben Gamay de Bouze, Gamay de Chaudenay und Gamay Fréaux.

Die Hybridreben Plantet, Chambourcin, Landal Noir, Grand Noir de la Calmette, Alicante Bouschet, Maréchal Foch, Florental, Chancellor, Baco Noir, Roi des Noirs, Rosette, Seinoir, Oberlin Noir und Villard Noir dienen nur noch in klimatisch ungünstigen Lagen dem Hausgebrauch oder gehen in minderwertige Tafelweine (Vin de table).

Klima

Ein Großteil der Region ist zu gebirgig, um dort Weinbau zu betreiben. Nach Mortillet[3] sinkt die Jahresdurchschnittstemperatur in der Region je 116 Höhenmeter um 1 °C. Oberhalb von 600 m liegt die Temperaturdifferenz bei 1 °C je 247 m Höhendifferenz.

Durchschnittstemp. Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr
Albertville (340 m) 0,7 °C 2,6 °C 6,9 °C 10,6 °C 14,6 °C 18,2 °C 20,1 °C 19,4 °C 16,2 °C 11,1 °C 5,8 °C 2,2 °C 10,7 °C
Annecy (448 m) -0,6 °C 1,2 °C 5,3 °C 9,0 °C 13,2 °C 14,6 °C 19,0 °C 18,0 °C 15,1 °C 9,7 °C 4,9 °C 0,9 °C 9,4 °C
Bourg-Saint-Maurice (841 m) -1,1 °C -0,1 °C 3,0 °C 7,2 °C 11,0 °C 15,2 °C 18,0 °C 17,0 °C 14,3 °C 9,0 °C 4,0 °C -0,3 °C 8,1 °C

Selbst in Tallagen sind Tage mit Frost häufig und selbst in der Nähe der Stadt Chambéry kommt man auf fast 100 Tage im Jahr, in der das Thermometer zeitweise unter die 0-°C-Marke sinkt. An diesen Umstand sind die lokalen Rebsorten bestens angepasst.

In besonders geschützten Lagen in der Nähe großer Gewässer ist der Einfluss mediterranen Klimas jedoch bereits spürbar. Am Ufer des Lac du Bourget sowie in der Chautagne im Norden des Sees gedeihen Mandel-, Aprikosen- und Olivenbäume. Je höher die Rebfläche liegt, umso wichtiger ist eine südliche Ausrichtung in Steillage. Auf diese Weise kann die Sonneneinstrahlung optimal genutzt werden und Kaltluft kann in tiefer gelegene Flächen abfließen.

Im Mittel scheint die Sonne nahezu 1870 Stunden im Jahr. Aufgrund frühzeitiger Schattenbildung zu den Morgen- und Abendstunden kann dieser Wert für den Weinbau auf fast 2000 Stunden/Jahr korrigiert werden. In Frankreich reiht sich das Gebiet in das Mittelfeld ein, da dort die Sonnenscheindauer je nach Lage zwischen 1600 und 2800 Stunden liegt.

Gemäß der Klimaklassifikation nach Albert Julius Winkler und Maynard A. Amerine kommt der Ort Chindrieux im 30-jährigen Mittel auf eine Wärmesumme von 1373,3 °C. Zur Ermittlung dieser Summe werden die Tagesmitteltemperaturen aller Tage zwischen Anfang April und Ende September addiert, sofern der Mittelwert des Tages größer oder gleich 10 °C ist. Nach Resultaten der Amerikaner Winkler & Amerine ist Weinbau nur dann gewerblich möglich, wenn die Wärmesumme mindestens 1000 °C beträgt und die Jahresmitteltemperatur bei 10 °C liegt.

Mit dem Wert von 1373,3 °C sind die Bedingungen in Chindrieux am nördlichen Ufer des Lac du Bourget deutlich günstiger als die in Epernay in der Champagne (1170°) oder in Colmar im Weinbaugebiet Elsass (1113,3°). In der deutschen Stadt Geisenheim am 50. Breitengrad beträgt der Wert im langjährigen Mittel ca. 1040 °C.[4]

Die Region gehört zu den niederschlagsreichsten in Frankreich. Die jährliche Niederschlagsmenge nimmt von Süden nach Norden zu, sodass die Gebiete im nördlich gelegenen Département Haute-Savoie nach dem Département Jura die größten Niederschlagsmengen erhalten. Während die Menge in den dem Weinbau vorbehaltenen Gegenden bei ca. 1000 bis 1200 mm/Jahr liegt, steigt sie im Hochgebirge auf über 2000 mm/Jahr, sofern die Stelle im Luv der Bergketten liegt.

Niederschlagsmenge Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jahr
Albertville (340 m) 84 mm 83 mm 102 mm 92 mm 82 mm 90 mm 90 mm 103 mm 95 mm 117 mm 105 mm 118 mm 1161 mm
Annecy (448 m) 67 mm 72 mm 111 mm 111 mm 122 mm 114 mm 103 mm 124 mm 113 mm 141 mm 119 mm 116 mm 1313 mm
Bourg-Saint-Maurice (841 m) 58 mm 61 mm 86 mm 94 mm 81 mm 84 mm 84 mm 93 mm 72 mm 107 mm 74 mm 89 mm 983 mm

Die Feuchtigkeit wird meist mit den vorherrschenden Winden aus südwestlicher Richtung in die Gegend gebracht. Dieser Wind heißt im Savoie Traverse. Um sich vor dem ebenfalls häufig wehenden kalten Nordwind, dem Bise zu schützen, liegen die meisten der Rebflächen an südlich ausgerichteten Hängen. Im Frühjahr kann der Wind Bise für den Weinbau verheerende Fröste bringen.

Im Herbst bringen feuchtwarme Südwinde häufig Gewitter.

Geologie

Eine Übersicht der französischen Westalpen; die Weinbauflächen formieren sich um die Voralpengebirge von Chablais, Bauges und Chartreuse, die Teil der französischen Kalkalpen sind

Der Grésivaudan markiert die Grenze zwischen den französischen Voralpen, die überwiegend aus Kalkmassiven bestehen (Bauges, Chartreuse und Vercors), und den tatsächlichen Alpen, die vorwiegend aus Granit und metamorphen Gesteinen bestehen (Vanoise-Massiv, Belledonne). Er ist Teil der alpinen Furche („Sillon alpin“), einer Gruppe von Tälern und Senken in Südsüdwest – Nordnordost-Ausrichtung, und umfasst den Unterlauf der Drac, den oberen Grésivaudan, das Tal des Arly und den Oberlauf der Arve sowie teilweise das Tal von Chamonix. Geologisch kann man auch den Oberlauf der Rhone in der Schweiz (Kanton Wallis) hinzuzählen. Der Sillon alpin erstreckt sich somit über die Départements Isère, Savoie und Haute-Savoie.

In strukturgeologischer Hinsicht bilden die Voralpengebirge von Chablais, Bauges und Chartreuse jeweils ein Faltengebirge am Rand der Westalpen. Sie bestehen aus einer mächtigen Schicht mesozoischer Sedimente, die im Ozean der Tethys abgelagert wurden. Die Schichtfolge erstreckt sich von der unteren Jurazeit (Lias, vor ungefähr 200 Millionen Jahren) bis zur Oberkreide (vor rund 65 Millionen Jahren). In dieser langen Zeitperiode wurden zahlreiche tonige, mergelige Schichten sowie Kalksteinschichten sedimentiert. Während letztere eher auf Bedingungen in einem warmen Flachmeer hindeuten, stammen die mergeligen Schichten vor allem aus Perioden mit kühlerem Wasser und zumindest teilweise tiefmarinen Bedingungen (Sedimente wurden im Tiefmeer abgelagert). Die Mächtigkeit der Sedimentschichten zeigt erhebliche regionale Variationen innerhalb der einzelnen Massive. So nimmt beispielsweise die Mächtigkeit der Schichten aus der Unterkreide in einem Profil von West nach Ost deutlich zu.

Über die Sedimente des Mesozoikums legten sich im frühen Tertiär weitere Sande, Mergel und Kalke. Im Verlauf des Tertiärs wurden diese Sedimentschichten im Zuge der Alpenfaltung über den Meeresspiegel gehoben und zu einem Faltengebirge zusammengeschoben. Ab diesem Zeitpunkt setzte auch die Erosion (durch Wasser, Wind und Eis) ein und verfrachtete den Abtragungsschutt in das Alpenvorland. Die alttertiären Sedimente wurden deshalb weitgehend erodiert. Am westlichen Rand der Massive hatte sich im Miozän ein Meeresbecken geöffnet, das mit der Zeit durch das Erosionsmaterial aus dem sich erhebenden Gebirge aufgefüllt wurde.

Die verschiedenen Hebungs- und Senkungsvorgänge führten zur Bildung von zahlreichen Verwerfungen, Störungslinien und Aufschiebungen. Während der Eiszeiten trugen die Gletscher in bedeutendem Masse zur Modellierung des Reliefs und zur Aushobelung der breiten Talfurchen bei, welche die einzelnen Massive Chablais, Bauges und Chartreuse begrenzen.

Wirtschaftliche Bedeutung des Weinbaus im Département Savoie

Im Jahr 2006 betrug Umsatz der Weinbauern anteilig zum gesamten landwirtschaftlich erzeugten Mehrwert 19 Prozent. Insgesamt 800 Weinbauern sind registriert, von denen 50 % Nebenerwerbswinzer sind. Die Rebfläche stieg innerhalb der letzten zehn Jahre um 30 % (Stand 2006), und von den 135.000 Hektoliter Wein (dies entspricht ca. 18 Millionen Flaschen) verbleibt die Hälfte im Département zum lokalen Verbrauch. Der Rest wird hauptsächlich im restlichen Frankreich konsumiert oder aber von den zahlreichen Touristen der Region gekauft. Seit einigen Jahren wird mit Sorge festgestellt, dass die Lagerbestände bei den Winzern zunehmen. Dies wird, wie in anderen Weinbauregionen Frankreichs, als Zeichen der weltweiten Krise im Weinbau gewertet.

Geschichte

Die Präsenz der Wilden Weinrebe Vitis vinifera sylvestris lässt sich im nahen französischen Mittelmeerraum bis in die Zeit des Paläolithikums zurückverfolgen. Mit einer allmählichen Erderwärmung nach der letzten Eiszeit erweiterte sich das Verbreitungsgebiet der Wildrebe über das Rhônetal nach Norden. Im Alpenvorland des französischen Départementes Savoyen lässt sich die Präsenz der Rebe bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen, und in archäologischen Fundstellen am Lac d’Annecy konnten Kerne von Edelreben auf die Eisenzeit zurückdatiert werden.[5]

Die römische Besatzung

Während allgemein akzeptiert ist, dass die Kunst des Weinbaus in perfektionierter Form erst durch die Griechen nach Südfrankreich gebracht wurde, bestätigten Genanalysen, dass sich die französischen Rebsorten deutlich von den griechischen und italienischen unterscheiden. Es gilt somit als gesichert, dass der vom keltischen Volk der Allobroger erzeugte Wein mittels autochthoner Sorten gekeltert wurde. Die römischen Geschichtsschreiber Plinius der Ältere und Columella berichten vom keltischen Weinbau und erwähnen die Rebsorte Vitis Allobrogica, deren Identität bis heute nicht geklärt ist. Insbesondere Columella erwähnte, dass die Römer bei ihrem Eintreffen in der Region zwischen Rhône und Alpen um das Jahr 120 v. Chr. Reben vorfanden. Es darf davon ausgegangen werden, dass sie für eine Expansion der Rebflächen einstanden und darüber hinaus den Export des Weins nach Italien ermöglichten. Die Allobroger nutzten den Wein vorrangig als Handelsgut, das sie in die höher gelegenen Gebiete Savoyens exportierten.

Im archäologischen Museum von Aix-les-Bains wird ein Stein des 11. Jahrhunderts ausgestellt, dessen Inschrift den lokalen Weinbau belegt.

Der wachsende Einfluss der Klöster

Die Abtei von Novalese

Das im Jahr 739 von Abbo von der Provence erstellte Testament zugunsten des Klosters von Novalese stellt eine wichtige Quelle für die Geschichte der Provence im frühen 8. Jahrhundert dar und bezeugt den Weinbau in Savoyen erstmals schriftlich. Bis zum 11. Jahrhundert gewinnt der Anteil der von Klöstern bewirtschafteten Rebflächen durch eine Reihe von Schenkungen ständig zu.

Die Anbauflächen breiten sich dabei während der Mittelalterlichen Warmzeit bis in Höhenlagen von bis zu 1000 m und mehr aus. Neben der Befriedigung des lokalen Bedarfs konnten die Weine in die nahegelegene Schweiz und nach Avignon exportiert werden. Größter Abnehmer jener Zeit war jedoch das Bistum Grenoble.

Neben einer Fülle schlecht gemachter Weine schälten sich im Laufe der Jahrhunderte einige privilegierte Lagen wie das Südufer des Genfersees, die Region um Seyssel, die Chautagne nördlich des Lac du Bourget, die Lagen westlich des Montagne du Chat, die Cluse de Chambéry sowie die Combe de Savoie heraus. Diese Lagen erlebten im 13. Jahrhundert eine erste Blütezeit, da der Konsum durch das wachsende Interesse einer erstarkenden Bürgerschicht sowie der Adelshäuser anstieg.

Die Katastrophe des Mont Granier

In der Nacht vom 24. zum 25. November 1248 kam es nach heftigen Regenfällen am 1933 m hohen Mont Granier zu einem Bergrutsch.

Der Mont Granier; noch heute ist anhand der Steilwand die Stelle zu erkennen, an der der Mont Granier auseinanderbrach

Der Mont Granier befindet sich am südlichen Ende der Cluse de Chambéry unweit des Schnittpunktes der Bergtäler Vallée du Grésivaudan und Combe de Savoie. Die gelösten Gesteinsmassen wurden erst in einer Distanz von 7,5 km an den Moränenhügeln der Dörfer Les Marches und Myans gestoppt. Die Pfarrgemeinde Cognin, Vourey, Saint André (Sitz eines Dekanats), Granier und Saint-Péran, die aus insgesamt 16 Weilern zusammengesetzt waren, wurden unter den Bergtrümmern begraben. Die Gesteinsmassen verbreiteten sich auf einem Gebiet von fast 25 km² bei einer maximalen Breite von 6,5 km und einer Höhe zwischen 10 und 100 m, was einem geschätzten Volumen von mindestens 250 Millionen Kubikmeter, wahrscheinlicher jedoch nahezu 500 Millionen Kubikmeter gleichkommt. Die genaue Opferzahl ist nicht bekannt, aber man geht heutzutage von 1000 bis 2000 Opfern aus. Berichte von bis zu 5.000 Toten scheinen unrealistisch, da zu dieser Zeit die Stadt Chambéry kaum mehr als 3.000 Einwohner hatte und die mit Abstand größte Gemeinde der Region war.

Das Geröllfeld wurde in der Folge von den Bewohnern des Umfelds Abymes genannt, das einem altfranzösischen Ausdruck für Rachen, Schlund oder auch Abgrund entspricht (siehe auch den Ausdruck Mise en abyme). Erst einige Jahrhunderte später wurde das Geröllfeld für den Weinbau nutzbar gemacht. Die Weine der Herkunftsbezeichnung Vin de Savoie Abymes werden aus Reben, die auf diesem Untergrund wachsen, gekeltert.

Savoyen unter den Herzögen von Savoyen

Im Jahr 1556 sah sich Emanuel Philibert gezwungen, die Überproduktion an Wein einzudämmen. In einer ersten Phase legte er fest, dass die bestockte Rebfläche einer Region nicht 30 % der gesamten landwirtschaftlich nutzbaren übersteigen durfte. Drei Jahre später erließ er erste Bestimmungen zur Regelung der Ernten, und ab 1567 erhob der Herzog eine Steuer auf den Wein.

Zwischen dem 16. Jahrhundert und dem Ende des 19. Jahrhunderts blühte der Weinbau. Durch die sowohl geographisch als auch politisch gesehen isolierte Lage Savoyens konnten die Weine praktisch konkurrenzlos auf dem lokalen Markt abgesetzt werden. Lange wurde noch die klassische Baumerziehung der Reben verwendet. Die Rebe ist eine Rankpflanze, die Wildreben wachsen an Bäumen und breiten ihre Blätter über den Baumkronen aus. Diese natürliche Wuchsart machten sich die Winzer zu eigen. Dabei ließen sie jedoch die Reben nicht über die Baumkrone hinauswachsen, weil die Trauben in dieser Höhe nur noch schwer geerntet werden konnten, sondern spannten die wachsenden Triebe in Überkopfhöhe von Baum zu Baum, sodass diese Girlanden bildeten. Erst ab dem 18. Jahrhundert wurden neue Systeme der Reberziehung eingeführt, die durch eine entsprechende Ertragskorrektur positiven Einfluss auf die Qualität der Weine hatte. Außerdem wurde die Praxis des gemischten Satzes aufgegeben und die Weinberge wurden nach Rebsorten geordnet in Zeilen angepflanzt.

Savoyen als 84. Département Frankreichs

Am 22. September 1792 rückten französische Revolutionstruppen ohne Kriegserklärung in das Gebiet ein. Nur sieben Tage später wurde die Region als 84. Département Frankreichs definiert. Zwischen 1792 und 1815 war Savoyen Teil Frankreichs und bildete zunächst das Département Mont-Blanc. Einer allgemeinen Bewegung der Französischen Revolution folgend wurden die Besitztümer von Kirche und Adel enteignet. Die größeren Weingüter gingen zuerst in den Besitz des lokalen Bürgertums über. In dieser kurzen Zeit konnten jedoch Kontakte zu anerkannten Fachleuten des Weinbaus in Frankreich gelegt werden. Daher konnten die von Jean-Antoine Chaptal angeregten Verbesserungen in puncto Hygiene im Weinkeller schnell aufgenommen werden.

Anlässlich des Zweiten Pariser Friedens wurde am 20. November 1815 von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, Kaiser Franz I. von Österreich und Zar Alexander I. von Russland unterzeichnet. Frankreich erhielt hierbei die Grenzen von 1790. Nach dem Fall Napoleons 1814 erhielt Viktor Emanuel das Piemont und Savoyen zurück, nach dem Wiener Kongress 1815 erhielt er außerdem die frühere Republik Genua. Nach dem Tod seines Bruders wurde er 1819 Herzog von Savoyen. Viktor Emanuel war ein reaktionärer und beim Volk unbeliebter Herrscher. Nach einem Aufstand der Carbonari dankte er am 13. März 1821 als König von Sardinien zugunsten seines Bruders Karl Felix ab (blieb aber bis zu seinem Tode Herzog von Savoyen). Weil dieser nicht anwesend war, ernannte er zunächst seinen liberalen Neffen Karl Albert zum Regenten, der umgehend Maßnahmen zur Liberalisierung der Verhältnisse einleitete und eine neue Verfassung erließ. Wenige Tage später jedoch traf Karl Felix mit einem österreichischen Heer ein. Er machte die Maßnahmen von Karl Albert rückgängig und schickte ihn nach Spanien. Gleichwohl sollte Karl Albert 1831 sein Nachfolger werden. Ab 1831 wurden die großen Weingüter, die zunächst vom Bürgertum verwaltet wurden, definitiv zerschlagen und die Rebflächen wurden den Bauern der Region überschrieben.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielte Sardinien-Piemont dann – mit französischer Unterstützung – die maßgebliche Rolle im italienischen Einigungsprozess. Als Dank für die Hilfe im Krieg gegen Österreich und bei der Einigung Italiens, dem Risorgimento, das die Könige von Sardinien-Piemont zu Königen von Italien werden ließ, trat Sardinien-Piemont am 24. März 1860 sein Stammland Savoyen und die Grafschaft Nizza an das französische Kaiserreich ab.

Die Zeit der Krisen

Am 20. Oktober 1856 wurde die Bahnlinie von Aix-les-Bains nach Saint-Jean-de-Maurienne eingeweiht. Der damit einsetzende vereinfachte Handel vereinfachte erheblich die Einfuhr von Weinen aus Südfrankreich und führte zu einem neuen Konsumverhalten der lokalen Bevölkerung. Zwischen 1876 und 1893 wurde das Anbaugebiet schließlich vom Echten Mehltau, von der Reblaus, vom Falschen Mehltau und schließlich von der Schwarzfäule der Rebe (auch black-rot genannt) heimgesucht.

Ab 1892 liefen die Erneuerungsmaßnahmen in den Weinbergen an. Zum einen wurden verstärkt Hybridreben (z. B. Sorten der Familie der Seibel-Reben) eingesetzt, denen durch Kreuzung europäischer Edelreben mit reblausresistenten amerikanischen Wildreben eine entsprechende Resistenz eingekreuzt wurde. Neben der Resistenz hatten einige dieser Sorten den Vorteil der frühen Reife bei gleichzeitig hoher Frostresistenz, sodass sie insbesondere in den Höhenlagen Savoyens eingesetzt wurden. Als Alternative zum Kampf gegen die Reblaus wurden europäische Edelreben auf eine resistente Unterlagsrebe gepfropft. Letztgenannte Technik setzte sich im europäischen Weinbau schlechthin durch und stellt den Anteil der Weinreben dar, die für den Qualitätsweinbau geeignet sind.

Im Rahmen der Neuanlage der Weinberge wurde auch konsequent die qualitätsorientierte Drahtrahmenerziehung der Reben angewandt und die althergebrachte Baumerziehung abgeschafft. Die ab 1831 durchgeführte Reform in der Landwirtschaft durch Verteilen der Flächen auf die Landbevölkerung wurde durch die Krisensituation erheblich beschleunigt.

Das 20. Jahrhundert

Die Krise im Weinbau sollte bis 1905 andauern. Danach waren die meisten Flächen wieder angelegt und standen in Ertrag.

Den Ertragsausfällen im Zuge der Reblauskrise und dem Mangel an kraftvollen Weinen, da aus jungen Rebanlagen, begegnete der Weinhandel teilweise mit zweifelhaften Methoden. Nach den schwierigen Jahren des Ersten Weltkriegs erwies sich das Jahr 1922 als fatal. Panschereien hatten einen starken Preisverfall zur Folge und das Vertrauen der Konsumenten war nicht mehr gegeben. Es kam neben einem Preisverfall zu einem Kollaps des Weinhandels. Einige Winter mit schweren Frösten sowie die Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 sorgten für weitere Rückschläge. Die Rebfläche Savoyens reduzierte sich in dieser Zeit um fast 50 Prozent.

Um den beschädigten Ruf wiederherzustellen, wurde bereits 1911 in Paris ein erstes Gesetz verabschiedet, das die Herkunftsgebiete eingrenzte und der gängigen Panscherei ein Ende setzen sollte. Dieses Gesetz wurde 1936 mit der Einführung der Appellation d’Origine Contrôlée bestätigt. Die Winzer um Seyssel an der Rhône beantragten im Jahr 1937 als erste innerhalb der Region Savoyens den Status einer AOC. Den Status erhielten sie schließlich im Jahr 1942 nach umfangreichen Vorarbeiten. Im Jahr 1948 folgte die Definition des Weinbaugebiets Crépy. Sechs Jahre später wurde die Herkunftsbezeichnung Vin de Savoie eingeführt. Die zunächst als VDQS eingestufte Herkunftsbezeichnung stieg im Jahr 1973 in den Rang einer AOC auf.

Die Situation heute

Die durch die Definition der Herkunftsbezeichnung einhergehende Reorganisation der Weinberge zeigt sich deutlich in der aktuellen Altersstruktur der Rebflächen. Nur 26 % der Fläche sind mit Rebstöcken bepflanzt, die jünger als 10 Jahre alt sind. Fast die Hälfte der Stöcke ist älter als 20 Jahre, 40 % sind immerhin älter als 30 Jahre.

Einer internationalen Tendenz entsprechend nimmt der Anteil der Nebenerwerbswinzer mit Flächen kleiner als ein Hektar ab. Während die Produktionsmenge seit 1980 langsam zunimmt, nimmt die Zahl der Winzer jährlich um vier bis fünf Prozent ab. Die von den Nebenerwerbswinzern aufgelassenen Flächen werden meist von größeren Weinbaubetrieben übernommen. Folgerichtig steigt der Anteil von Betrieben mit Flächen von mehr als fünf Hektar ständig an.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 8. August 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sabaudia.org La Savoie au Moyen-Age, 1032-1536 in französischer Sprache, Autor: Guido Castelnuovo
  2. Christopher Foulkes und Michael Broadbent; Weinenzyklopädie: Die Weinregionen der Welt; ECO Verlag, S. 261; ISBN 3-934519-28-8
  3. La vigne dans l'Isère, in Journal de viticulture pratique, N° 245, Veröffentlichung 1872
  4. Pascal Ribéreau-Gayon: Traité d'oenologie; Microbiologie du vin, 5. Ausgabe, Dunod-Paris, 1998–2004, ISBN 2-10-007301-X
  5. GERBER Frédéric, GRANCHA Christophe, SILHOUETTE Hélène. Du vin dans la ville : du pépin de raisin au double casse-cou. In Archéologia, 424, Juli-August, 2005.