Ronit Matalon (hebräisch רונית מטלון; * 25. Mai 1959 in Ganei Tikva; † 28. Dezember 2017 in Haifa) war eine israelische Schriftstellerin, Journalistin und Hochschullehrerin.

Leben

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Ronit Matalon wurde als Tochter jüdischer Einwanderer aus Ägypten 1959 in Ganei Tikva geboren. Sie studierte Literatur und Philosophie an der Universität Tel Aviv. In den 1980er Jahren begann sie literarisch tätig zu werden. Sie arbeitete mehrere Jahre[1] als Reporterin für die linksliberale Tageszeitung Haaretz und berichtete während der Ersten Intifada in den 1990er Jahren auch aus den palästinensischen Gebieten, wandte sich schließlich jedoch ganz ihrer schriftstellerischen Karriere zu. Von 1993 bis 2001 lehrte sie an der Camera Obscura School for the Arts in Tel Aviv das Verfassen von Drehbüchern.

2009 wurde sie zum Associate Professor an der Fakultät für hebräische und zeitgenössische Literatur der Universität Haifa berufen. Später erfolgte ihre Ernennung zum Full Professor. An der Universität Haifa hatte sie die Leitung des M.A.-Programms für Kreatives Schreiben inne.

Matalon beschäftigte sich in ihren Büchern mit der Durchdringung menschlicher und gesellschaftlicher Befindlichkeiten. Ihr 1989 veröffentlichtes Jugendbuch Eine Geschichte, die mit dem Begräbnis einer Schlange beginnt wurde 1994 verfilmt. In ihrem Buch Was die Bilder nicht erzählen verarbeitete Matalon, die sich intensiv mit ihrem orientalischen Erbe auseinandersetzte, die eigene Familiengeschichte in Form einer Fiktion. Neben ihren Büchern veröffentlichte sie Kurzgeschichten, etwa die Anthologie Strangers at Home, sowie Artikel, Essays und Literaturkritiken.

Matalon äußerte sich wiederholt kritisch zu der israelischen Besatzungs- und Sozialpolitik sowie zu Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Matalon starb am 28. Dezember 2017 im Alter von 58 Jahren im Rambam Health Care Campus in Haifa an den Folgen einer Krebserkrankung.

Familie

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Matalon hatte einen Sohn und eine Tochter.

Auszeichnungen

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Werke (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Schriftstellerin Ronit Matalon gestorben. Deutschlandfunk, 30. Dezember 2017, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  2. Hebrew U. honorary doctorate recipients include Dorit Beinisch, Dr. Marcos Aguinis, Evgeny Kissin. Pressemitteilung der Hebräischen Universität Jerusalem, 3. Juni 2010, abgerufen am 31. Dezember 2017 (englisch).
Personendaten
NAME Matalon, Ronit
KURZBESCHREIBUNG israelische Schriftstellerin und Journalistin
GEBURTSDATUM 25. Mai 1959
GEBURTSORT Ganei Tikva
STERBEDATUM 28. Dezember 2017
STERBEORT Haifa