Organisatorin Renate Franz gratuliert Radprofi Kurt Betschart (Albert-Richter-Radrennbahn, Köln 2000)

Renate Franz (* 18. November 1954 in Solingen) ist eine deutsche Journalistin und Autorin, die sich auf sportgeschichtliche Themen spezialisiert hat.

Leben

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Renate Franz studierte Geschichte und Germanistik an der Universität zu Köln. Von 1982 bis 1989 war sie als Volontärin und Redakteurin der Kölnischen Rundschau und anschließend beim Kölner Verlag „Informationspresse“ tätig.

Von 1992 an engagierte sie sich im Rahmen einer Bürgerinitiative für die dann 1996 erfolgte Benennung der Radrennbahn im Radstadion Köln im Stadtteil Köln-Müngersdorf nach dem Kölner Radweltmeister Albert Richter, der 1940 mutmaßlich von der Gestapo ermordet worden war. 1998 veröffentlichte sie die Richter-Biografie Der vergessene Weltmeister, die 2007 in 2. Auflage herausgebracht wurde und 2022 in erweiterter Auflage auf Niederländisch. Der Politologe Dieter Vaupel bezeichnete diese Publikation in seinem 2023 veröffentlichten Buch Radsport im Nationalsozialismus als „herausragendes“ Werk zum Thema.[1] Ebenfalls 2007 erschien Fredy Budzinski, eine Biografie des Berliner Radsportjournalisten, dessen Archiv in der Deutschen Sporthochschule Köln sie zuvor in einem Findbuch erfasst hatte.[2][3]

Von 1998 bis 2001 organisierte Renate Franz auf der Albert-Richter-Bahn die Bahnrad-Veranstaltung „Die Freitag Nacht“ und initiierte den „Albert-Richter-Cup“ des Bundes Deutscher Radfahrer für den Nachwuchs im Bahnsprint.[4] Zudem gab sie zwei Jahre lang den Fotokalender „Track Cycling“ heraus. Sie gehörte dem „steering committee“ der „International Cycling History Conference“ (ICHC) an, deren Homepage sie auch betreute.[5] Für ihr Engagement rund um den Bahnradsport wurde sie 2003 als erste Deutsche vom Weltradsportverband als „Volontaire UCI“ ausgezeichnet.[6] 2008 übte sie Kritik an der Aufnahme des Radtrainers und ehemaligen NSDAP-Mitgliedes Gustav Kilian in die Hall of Fame des deutschen Sports.[7]

Renate Franz ist verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Köln. Ihre Mutter war die Mundartschriftstellerin Aenne Franz.

Schriften

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Monographien

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Mit dem Fahrrad um die Welt. Die außergewöhnliche Reise der Annie Londonderry anno 1895. Maxime Verlag, Leipzig, ISBN 978-3-931965-07-5 (bisher nicht erschienen).

Beiträge

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Commons: Renate Franz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dieter Vaupel: Radsport im Nationalsozialismus. Ein fast vergessenes Kapitel der deutschen Sportgeschichte. Göttingen. Die Werkstatt 2023, ISBN 978-3-7307-0655-8. S. 14.
  2. Ulrike Arimond: Pressegespräch Radsport. Eine Sammlung voller Schätze. In: Zentralbibliothek Deutsche Sporthochschule Köln. 19. August 2008.
  3. Lars Amenda: Radsport-Archiv Fredy Budzinski. In: nfg.hypotheses.org. Abgerufen am 23. Mai 2020 (französisch).
  4. Albert-Richter-Cup. (Memento vom 5. Dezember 2010 im Internet Archive) In: radsport-aktiv.de, 27. Mai 2003; abgerufen am 31. März 2012.
  5. Website der International Cycling History Conference (Memento vom 19. Mai 2009 im Internet Archive).
  6. Kölnerin Renate Franz vom Radsportweltverband UCI als „Volontaire“ geehrt. (Memento vom 30. Dezember 2010 im Internet Archive) In: radsport-aktiv.de, 10. März 2003; abgerufen am 31. März 2012.
  7. Michael Reinsch: Ruhmeshalle des Sports. Vom Parteibuch-Nazi zur Symbolfigur des Sports. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Mai 2008. Abgerufen am 12. September 2017
Personendaten
NAME Franz, Renate
KURZBESCHREIBUNG deutsche Journalistin und Sporthistorikerin
GEBURTSDATUM 18. November 1954
GEBURTSORT Solingen