Reinhard Wosniak (* 10. Juli 1953 in Frohburg/Sachsen; † 16. Mai 2020[1]) war ein deutscher Schriftsteller.[2]

Leben

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Reinhard Wosniak besuchte in seiner Geburtsstadt Frohburg die Schule, legte 1972 sein Abitur ab und studierte danach Schiffstechnik in Rostock. Anschließend promovierte er mit einer Arbeit über experimentelle und theoretische Strömungsanalysen zum Doktor der Ingenieurwissenschaften und arbeitete bis 1990 in einem Ingenieurbüro. In dieser Zeit schrieb er erste Prosa- und Liedtexte und war einige Jahre Mitglied einer Band.

Über die Wendezeit hinweg arbeitete Reinhard Wosniak zunächst nebenberuflich, dann als freier Mitarbeiter für mehrere Zeitungen und Journale, aber auch für den Rundfunk, verfasste Rezensionen zu Literatur, Konzerten, Sprech- und Musiktheater.

Seit 1993 war Wosniak Angestellter einer ärztlichen Körperschaft und dort seit 1995 zuständig für Qualitätssicherung. Darüber hinaus betreute und entwickelte er Projekte für die ambulante, präventive und Tele-Medizin und war eine Zeitlang Mitherausgeber des Jahresbandes des Teltower Kreises zu Problemen im deutschen Gesundheitswesen.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit trat Wosniak in der Folge seines Erstlingsromans Stilicho (1989) in größeren Abständen mit schriftstellerischen Werken an die Öffentlichkeit – ohne sich dabei auf ein Sujet festzulegen. Er schrieb Erzählungen, Novellen und Romane, aber auch Essays. Mit den umfangreichen kunstpsychologischen Betrachtungen Morbus – Eine Krankheit in Europa legte er 1998 eine eigenwillige Arbeit über Grenzgänger in der europäischen Kunstgeschichte vor. Nach dem heiter-hintergründigen Wende-Roman Sie saß in der Küche und rauchte (1995) und einer Sammlung von Künstler-Novellen (Pietà, 1996) veröffentlichte Reinhard Wosniak 2013 nach längerer Pause mit Felonie einen zweiten, umfangreichen Gegenwartsroman, den ersten Teil einer Trilogie. Die Geschichte zweier deutscher Familien greift thematisch und erzählerisch weit aus, hat ihren Schwerpunkt in den 1950er-Jahren und kündigt am Ende eine Fortsetzung an, die 2018 mit Die Kinder des Mondes erfolgte und im März 2020, wenige Wochen vor Wosniaks Tod, mit Die Nacht der Ameisen ihren Abschluss fand. Postum ist eine (Neu-)Herausgabe der Romantrilogie unter dem Titel Die Villa vorgesehen.

Reinhard Wosniak war verheiratet und hatte eine Tochter. Er lebte und arbeitete in Seehof am Schweriner See. In seinen letzten Lebensjahren litt Wosniak an der neurologischen Krankheit MSA; er starb im Mai 2020 im Alter von 66 Jahren.

Werke

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Erzählende Literatur

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Essays

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Einzelnachweise

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  1. Unbekannte Überschrift. In: ndr.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. August 2020; abgerufen am 13. März 2024.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ndr.de
  2. Reinhard Wosniak. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019. Band II: P-Z. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S. 1049.
Personendaten
NAME Wosniak, Reinhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 10. Juli 1953
GEBURTSORT Frohburg, Sachsen
STERBEDATUM 16. Mai 2020