Raja Shehadeh (2009)

Raja Shehadeh (* 1951 in Ramallah) ist ein Rechtsanwalt und Schriftsteller in Palästina. Er schreibt auf Englisch.

Leben

Raja Shehadehs Eltern Aziz[1] und Wedad[1] waren Christen.[2] Einer seiner Großväter war der Dichter Bulus Shehadeh, Herausgeber der Zeitung Mirat es-Shark[1] (dt. Spiegel des Ostens). Seine Mutter war die Tochter eines Richters in Jaffa.[1] Sein Vater Aziz, ein Rechtsanwalt, musste bei der militärischen Eroberung durch israelische Einheiten 1948 Jaffa verlassen und nach Ramallah fliehen. Shehadeh war das dritte von vier Kindern und hatte die älteren Schwestern Siham[1] und Samar[1] und dem jüngeren Bruder Samer.[1] Er besuchte die dortige Ahlia School[1] und wenig später die Friends School[1] in Ramallah. Sein Vater wurde wegen politischer Aktivitäten 1955[1] aus Jordanien, zu dem das Westjordanland bis 1967 gehörte, ausgewiesen, die Familie Shehadeh lebte deshalb fortan in Beirut.[1] Raja Shehadeh wuchs danach wegen seiner schwächlichen Gesundheit jedoch weiterhin in Ramallah bei seiner Großmutter Julia[1] auf.

Shehadeh studierte Literaturwissenschaften an der Amerikanischen Universität Beirut und danach Rechtswissenschaften in London. 1974[1] besuchte er Indien, da er sich für alternative Lebensweisen interessierte. 1978 kehrte er nach Ramallah zurück und arbeitete als Rechtsanwalt in der Kanzlei seines Vaters in Ramallah, die er später übernahm, nebenbei gründete er 1979 die Menschenrechtsorganisation Al-Haq, die der Internationalen Juristenkommission in Genf angehört. Er arbeitete nun u. a. in Fällen von israelischem Siedlungsbau. Daneben wurde er schriftstellerisch tätig. 1988[1] heiratete er Penny Johnson, die ebenfalls als Autorin tätig ist. Sie leben in Ramallah. Sein Buch When the Bulbul Stopped Singing wurde als Bühnenwerk adaptiert.[1]

Werke (Auswahl)

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Raja Shehadeh: Going Home: A Walk Through Fifty Years of Occupation. 2. Auflage. Profile Books, London 2020, ISBN 978-1-78816-307-1, Verlagstext zum Autor, S. 53, 81–85 und nicht paginierter Bildteil ab S. 102, 132, 148.
  2. James Buchan: Shattered Lives, Buchbesprechung. In: The Guardian, 4. Mai 2003.