Radovljica Radovljica | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Oberkrain/Gorenjska | ||
Statistische Region | Gorenjska (Oberkrain) | ||
Gemeinde | Gemeinde Radovljica | ||
Koordinaten | 46° 20′ N, 14° 10′ O | ||
Höhe | 489 m. i. J. | ||
Fläche | 4,9 km² | ||
Einwohner | 6.099 (2023[1]) | ||
Bevölkerungsdichte | 1.245 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 4240 | ||
Kfz-Kennzeichen | KR | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Website |
Die Stadt Radovljica (deutsch Radmannsdorf) ist eine Kleinstadt in der Region Gorenjska in Slowenien. Sie ist Hauptort der aus 52 Ortschaften und Siedlungen bestehenden Gemeinde Radovljica.[2] Die Stadt liegt 6 km von Bled entfernt am Zusammenfluss der Wurzener Save und der Wocheiner Save zur Save.
Im Jahre 1296 wurde der Ort erstmals erwähnt. Nach einem wirtschaftlichen Höhenflug im Mittelalter begann im 18. Jahrhundert der wirtschaftliche Niedergang. Dadurch wurde eine weitere Modernisierung unterbunden. Daher blieben in der Altstadt noch viele historische Gebäude erhalten.[3]
Bis zum Ende des Habsburgerreichs gehörte die Stadt zum Kronland Krain, wobei Radovljica eine selbständige Gemeinde im Gerichtsbezirk Radmannsdorf (politischer Bezirk Radmannsdorf) bildete und Sitz des Bezirksgerichts sowie der Bezirkshauptmannschaft war.
Auf dem Gebiet der Gemeinde Radovljica wurden 16 Massengräber aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gefunden, davon eins in der Stadt.
Das mittelalterliche Schloss in der Mitte des Linhart-Platzes wurde von der Grafschaft Ortenburger erbaut. Als es zusammen mit der Stadt in den Besitz der Habsburger gelangte, vermieteten diese alles miteinander an verschiedene Adelsfamilien. Das Schloss wurde nach dem Erdbeben von 1511 gründlich umgebaut und im 17. Jahrhundert für den Grafen von Thurn-Valsassin vergrößert. Mitte des 18. Jahrhunderts entstand ein großes Treppenhaus mit ovalem Vorraum und die Fassade erhielt reichen Figuren-Stuck. Heute befindet sich im Schloss die Verwaltung der Museen der Gemeinde Radovljica (Bienenzuchtmuseum und Šivec-Haus in Radovljica, Geiselmuseum in Begunje, Schmiedehandwerksmuseum in Kropa). Das zentrale slowenische Bienenzuchtmuseum ist besonders wichtig; mit reichhaltigen Sammlungen stellt es die Entwicklung und Bedeutung des Imkereiwesens in Slowenien vor, das durch A. Janša als einem hervorragenden Fachmann für Bienen und Imkerei im 18. Jahrhundert in Europa bekannt wurde. Im Museum gibt es auch eine Sammlung alter Bienenstockverzierungen (meist handelt es sich um humorvoll bemalte Stirnbrettchen der Bienenstöcke) aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die eine Besonderheit der slowenischen Volkskunst sind. Im Schloss findet man ferner ein Linhart-Gedenkzimmer, wo man das Werk des Historikers und Dramatikers Anton Tomaž Linhart besichtigen kann.[9]