Pietrowice Wielkie Groß Peterwitz | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Schlesien | |
Powiat: | Raciborski (Ratibor) | |
Gmina: | Pietrowice Wielkie (Groß Peterwitz) | |
Geographische Lage: | 50° 5′ N, 18° 5′ O | |
Einwohner: | 2400 | |
Postleitzahl: | 47-480 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 32 | |
Kfz-Kennzeichen: | SRC | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Głubczyce–Racibórz | |
Nächster int. Flughafen: | Katowice-Pyrzowice |
Pietrowice Wielkie (deutsch Groß Peterwitz) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Administrativ liegt sie in der Gemeinde Pietrowice Wielkie (Groß Peterwitz) im Powiat Raciborski (Landkreis Ratibor) in der Woiwodschaft Schlesien. Sie ist Sitz der Gemeinde und zählt rund 2.400 Einwohner.
Pietrowice Wielkie liegt rund neun Kilometer westlich der Kreisstadt Racibórz (Ratibor), 68 Kilometer westlich von der Woiwodschaftshauptstadt Kattowitz und etwa 65 km südöstlich von Opole an der Zinna im historischen Oberschlesien. Die südwestliche Gemeindegrenze stellt gleichzeitig die polnisch-tschechische Staatsgrenze dar.
Das Dorf Groß Peterwitz wurde im 13. Jahrhundert als Angerdorf in der deutschrechtlichen Kolonisation angelegt. 1273 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt und gehörte damals mit der Umgebung von Katscher als Schenkung des böhmischen Königs Ottokar II. dem Bistum Olmütz, dessen Bischof Bruno von Schauenburg eine seit 1281 nachgewiesene Parochie Groß Peterwitz gründete.[1]
Die Olmützer Bischöfe wurden 1557 von der Adelsfamilie von Gaschin als Grundherren abgelöst, die bis 1877 das Rittergut Groß Peterwitz besaßen. Kirchlich blieb Groß Peterwitz dagegen bis 1945 dem Bistum Olmütz zugeordnet[1] und auch sprachlich, die Einwohner sprachen Deutsch, Mährisch und Polnisch-Schlesisch, blieben die Verbindungen des oberschlesischen Dorfes zu Mähren erhalten.
1742 wurde Groß Peterwitz preußisch und 1818 wurde es dem Landkreis Ratibor im Regierungsbezirk Oppeln zugeordnet. Der Ort wurde 1784 im Buch Beytrage zur Beschreibung von Schlesien als Groß Peterwi(t)z erwähnt, bestand aus zwei Teilen mit den Beinamen Mährisch und Schlesisch, beide gehörten einem Grafen von Schrattenbach und lagen im Kreis Leobschütz. Damals hatte der Teil mit dem Beinamen Mährisch 638 Bewohner, ein Vorwerk, eine Kirche, eine Schule, ein Hospital, 42 Bauern, 15 Gärtner und 58 Häusler. Die Einwohner waren katholisch, deutsch- und polnischsprachig. Der Teil mit dem Beinamen Schlesisch 282 Einwohner, 21 Bauern, acht Gärtner und 24 Häusler. Die Einwohner waren katholisch und polnischsprachig.[2] Im Jahr 1798 waren 188 Einwohner polnisch-schlesischer Mundart und 43 waren Mährer.[3]
1855 erhielt Groß Peterwitz, dass bis auf eine Flachsfabrik keine große Industrie aufzuweisen hatte, mit der staatlichen Nebenbahnstrecke Ratibor–Leobschütz Anschluss an das Eisenbahnnetz. 1865 bestand Groß Peterwitz aus einem Rittergut und einer Gemeinde. Das Rittergut besaß eine Flachsröste, eine Flachsbrech- und Schwingeanstalt mit Dampfmaschine und Tabaksbau. Der Ort hatte zu diesem Zeitpunkt 58 Bauernhöfe, 18 Gärtnerstellen und 163 Häuslerstellen, sowie einen Bauernhof, eine Wassermühle, eine Brennerei, eine Pfarrkirche und eine dreiklassige Schule.[4] 1896 nahm die Kleinbahn Groß Peterwitz–Katscher ihren Betrieb auf.
Im Jahr 1910 sprachen 61 % der Bewohner die Lachische Sprache und 18 % waren des polnisch-schlesischen Dialekts.[3]
An der Pariser Friedenskonferenz 1919 beanspruchte die Tschechoslowakei das Gebiet, wegen der mährischen Bevölkerung, aber das Dorf wurde nicht Teil des Hultschiner Ländchens.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten vor Ort 1772 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 55 für eine Zugehörigkeit zu Polen.[5] Groß Peterwitz verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Ratibor.
1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und ins polnische Pietrowice Wielkie umbenannt. Da nicht alle deutschen Bewohner vertrieben wurden, konnte sich in der Gegend eine deutschstämmige Minderheit halten. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln, 1975 zur Woiwodschaft Kattowitz und 1999 zum wiedergegründeten Powiat Raciborski und zur Woiwodschaft Schlesien. Der Personenzugverkehr wurde im April 2000 eingestellt.
Die Einwohnerzahlen von Groß Peterwitz nach dem jeweiligen Gebietsstand:[6]
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Im Ort feiert man zu Ostern den Brauch des Osterreitens. In der Adventszeit wird ein Weihnachtsmarkt veranstaltet.[9]