Phillip Knightley (* 23. Januar 1929 in Sydney; † 7. Dezember 2016[1]) war ein australischer Journalist, Kritiker und Autor von Sachbüchern. Er war Gastprofessor für Journalismus an der University of Lincoln, England, und Medienexperte zum Thema Nachrichtendienste und Propaganda.

Leben

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Phillip Knightley begann seine Karriere im Jahr 1946 als Laufjunge beim Sydney Daily Telegraph. Zwei Jahre als Reporter bei The Northern Star (Lismore) folgten. Danach unterbrach er seine Journalismus-Karriere, um Kopra-Händler auf den Fidschi-Inseln zu werden. Daraufhin trat er der Redaktion der Ozeanien Daily News (Suva) bei, einer Zeitung, die sich rühmt, die „erste Zeitung der Welt“ zu sein, weil Suva an der internationalen Datumsgrenze liegt.

Knightley kehrte nach Australien zurück und arbeitete für The Herald in Melbourne. Er kam 1952 nach Sydney zum Daily Mirror und berichtete im Jahr 1953 über den Besuch von Königin Elisabeth in Australien. Im November 1954 arbeitete er als Auslandskorrespondent für den Daily Mirror. Danach wurde er Chefredakteur von Imprint, einem Literaturmagazin in Bombay (Mumbai).

Von 1965 bis 1985 war er Sonderkorrespondent für die Sunday Times in London. In dieser Zeit war er Mitglied des investigativen Teams „Insight“.

Er verfasste unter anderem literaturkritische Artikel für die Mail on Sunday (London), The Independent (London), The Australian’s Review of Books, The Age (Melbourne), und die New York Review of Books.

Er hielt Vorlesungen über Journalismus am Australian National Press Club in Canberra, dem australischen Senat, der City University, London, an der University of Manchester, der Pennsylvania State University, der University of California Los Angeles, der Stanford University, der Royal Military Academy Sandhurst, an dem Inner Temple, dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes und der Universität Düsseldorf.

Knightleys thematische Schwerpunkte waren Kriegsberichterstattung, Propaganda und Spionage. In den letzten 30 Jahren traf er mit den meisten Spionagechefs der wichtigsten Geheimdienste der Welt zusammen und interviewte in der Zeit des Kalten Kriegs und danach eine große Zahl von Mitarbeitern und Agenten aller politischen Richtungen. Im Dezember 2010 war er Gegenstand von Medienberichten, weil er für Julian Assanges Kaution Bürgschaft leistete. Er verlor das Geld, als sich Assange 2012 dem Zugriff der englischen Rechtsprechung entzog, indem er Zuflucht in der Botschaft Ecuadors suchte.

1997 war Knightley Jurymitglied des kanadischen Literaturpreises Lionel Gelber Prize, der das beste Sachbuch zu internationalen Fragen prämiert. Er war der Vertreter Europas im internationalen „Consortium of Investigative Journalists“.

Knightley war verheiratet und hatte zwei Töchter und einen Sohn. Er lebte in London, Sydney und Goa in Indien.

Preise und Auszeichnungen

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Veröffentlichungen

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Einzelnachweise

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  1. Ian Jack: Phillip Knightley obituary | Sunday Times. In: theguardian.com. 7. Dezember 2016, abgerufen am 5. Februar 2024 (englisch).
Personendaten
NAME Knightley, Phillip
KURZBESCHREIBUNG australischer Journalist, Kritiker und Autor von Sachbüchern
GEBURTSDATUM 23. Januar 1929
GEBURTSORT Sydney
STERBEDATUM 7. Dezember 2016