Peter Opitz (* 1957) ist ein Schweizer evangelisch-reformierter Theologe, Philosoph, Pfarrer und seit 2009 Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte von der Reformationszeit bis zur Gegenwart am Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte der Universität Zürich. Er ist ein ausgewiesener Kenner der Schweizer Reformation und ihrer Hauptpersonen Heinrich Bullinger, Johannes Calvin und Ulrich Zwingli.[1][2]

Leben und Wirken

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Opitz studierte evangelische Theologie in Bern, Zürich und Tübingen und anschliessend Philosophie in Bern. Danach arbeitete er mehrere Jahre als evangelisch-reformierter Pfarrer im Kanton Bern. 2005 wurde Opitz für seine Habilitationsschrift über Heinrich Bullinger mit dem Goeters-Preis ausgezeichnet. Zu dieser Zeit war er Oberassistent am Theologischen Seminar an der Universität Zürich.[3]

Seit 2009 ist er Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte von der Reformationszeit bis zur Gegenwart an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich und Leiter des Instituts für Schweizerische Reformationsgeschichte. Dabei ist er zum ausgewiesenen Spezialisten der Schweizer Reformation mit ihren Hauptpersonen Zwingli, Bullinger und Calvin geworden.[4] Weitere Forschungsgebiete sind die Schweizer Kirchengeschichte im 19. Jahrhundert und die Karl Barth-Forschung. Zusammen mit Günter Thomas und einem Vorbereitungskreis ist er verantwortlich für die jährliche Karl Barth-Tagung auf dem Leuenberg.[5]

2017 wies Opitz anlässlich des Reformationjubiläums darauf hin, dass die Reformation ein wichtiger Impuls für die geschichtliche Entwicklung Europas gewesen sei. Sie sei ein wesentlicher Schritt in Richtung moderner Gesellschaft gewesen, obwohl es damals in erster Linie um die Frage des Verhältnisses zu Gott gegangen sei. Man habe zu Beginn der Reformation die Bibel neu gelesen und ihre ursprünglich befreiende und fröhliche Botschaft wiederentdeckt, unabhängig von den traditionellen Ritualen und katholischen Instanzen. Gott habe die Welt nicht verlassen, er schenke uns seine Gnade durch Jesus Christus, und das Leben siege über den Tod. Das Heil könne nicht mit religiösen Werken verdient werden. In der Schweiz sei die Reformation weniger personenzentriert und demokratischer als in Deutschland gewesen, Zwingli habe stärker in einem Kreis Gleichgesinnter gearbeitet. Persönliche Glaubensfreiheit gab es aber damals für die Bevölkerung noch nicht. Viele Dörfer und Städte hätten sich für den evangelischen Glauben entschieden, weil man sich dadurch auch rechtlich und finanziell vom Druck und der Last der katholischen Kirche habe befreien können. Die Reformation habe tendenziell Freiheit, Bildung, Erforschung der Welt gefördert und damit eine Grundlage für die Naturwissenschaften gelegt. Weltweit gesehen sei das Christentum gerade im 21. Jahrhundert eine Erfolgsgeschichte, es wachse ausserhalb von Europa, insbesondere in Asien, weil es Freiheit und Gleichheit der Menschen und wirtschaftliche Entwicklung fördere.[6]

Publikationen

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Monografien und kritische Editionen

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Herausgeberschaften und Reihen

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Fernsehen

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Einzelnachweise

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  1. Marius Huber: «Zwingli hat Prostituierte besucht». In: Tages-Anzeiger. 30. Dezember 2015 (Interview).
  2. Matthias Meili: Das ist eine gefährliche Geschichtsthese. Die Bedeutung der Reformation ist unter Historikern umstritten. Laut dem Reformationsforscher Peter Opitz wird der Einfluss der Schweiz unterschätzt. In: Tages-Anzeiger. 20. Februar 2017 (Interview).
  3. Jan Marot: Passioniert – Peter Opitz. In: UZH News. 12. August 2005.
  4. Peter Opitz: «Das Zwingli-Denkmal sollte man entfernen». In: Reformiert. 15. August 2016.
  5. Karl-Barth-Archiv auf der Website der Universität Basel
  6. Ralf Kaminski: Weltweit ist das Christentum derzeit eine Erfolgsgeschichte, Interview. In: Migros-Magazin (Zürich), 11. September 2017, S. 26–30
Personendaten
NAME Opitz, Peter
KURZBESCHREIBUNG evangelisch-reformierter Pfarrer und Professor für Kirchengeschichte
GEBURTSDATUM 1957