Peter Bahl (* 3. November 1963 in Bielefeld) ist ein deutscher Historiker.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Bahl wurde als Sohn des Glasmalers, Musikers und Fotografen Dietrich Bahl und der Musikerin Ellen Bahl geb. Grosse geboren. Sein Großvater mütterlicherseits war der Architekt Rudolf Grosse (1906–1986), der unter anderem das Berliner Schillertheater schuf.[1] 1994 heiratete er die Bibliothekarin Andrea Lindow. Er hat zwei Töchter.

Werdegang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er studierte von 1984 bis 1993 Geschichte, Lateinische Philologie und Pädagogik an der Universität Bielefeld und an der Freien Universität Berlin, wo er 1993 das Erste Staatsexamen für das Amt des Studienrats ablegte. 1993 bis 1998 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Meinecke-Institut der FU. Mit einer Arbeit über den Hof des Großen Kurfürsten wurde er 1999 an der Freien Universität Berlin zum Dr. phil. promoviert. Von 2001 bis 2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam und Lehrbeauftragter für Genealogie an der Universität Potsdam sowie von 2002 bis 2004 wissenschaftlicher Angestellter am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin-Dahlem. 2005 bis 2007 bearbeitete er als Ausstellungskurator der Zentral- und Landesbibliothek Berlin die Ausstellung „Der Kanzler und seine Bücher. Einblick in die Sammlung des Fürsten Hardenberg“.[2] 2005 bis 2011 war er Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Berlin und seit 2012 ist er in gleicher Funktion an der Universität Potsdam tätig. 2015 bis 2017 hat er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin bei Michael Wildt an dessen Lehrstuhl für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt in der Zeit des Nationalsozialismus an einer Studie zur Integration der Vertriebenen in Brandenburg nach 1945 gearbeitet, einem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Projekt in Kooperation mit der Historischen Kommission zu Berlin.[3]

Bahl forscht auf dem Gebiet der brandenburgischen Landesgeschichte, der Geschichte Preußens, Berlins und Potsdams sowie der Personengeschichte und der Genealogie. Seit 1988 ist er Archivar, seit 1998 zusätzlich stellvertretender Bibliothekar und seit 2006 zudem Vorsitzender der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, seit 1997 Vorstandsmitglied des Herolds, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, seit 2000 Mitglied und seit 2006 Vorstandsmitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission, seit 2003 Mitglied und seit 2009 Vorstandsmitglied der Historischen Kommission zu Berlin, von 2005 bis 2017 war er Mitglied der Kommission zur Verleihung der Johann-Christoph-Gatterer-Medaille, seit 2010 ist er Vorstandsmitglied und Archivbeauftragter der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher, seit 2021 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung. Zudem ist er Mitglied der Historischen Kommission für Schlesien.[4]

Ehrungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Zu Rudolf Grosse siehe: Mario Gross und Peter Bahl: Auf der Suche nach neuen Formen. nbhs.de und Peter Bahl: Grosse, Rudolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 63, Saur, München u. a. 2009, ISBN 978-3-598-23030-1, S. 156.
  2. Peter Bahl: Adresskalender und verwandte Periodika in der Bibliothek des Preußischen Staatskanzlers Hardenberg. Verzeichnis des in den Historischen Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin vorhandenen Teilbestandes. In: Der Herold, N.F. Band 17, Jg. 51 (2008), S. 322–337, hier S. 326.
  3. Die Integration der Vertriebenen in Brandenburg nach 1945 (Peter Bahl); Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg. Mitteilungsblatt, Band 117, 2016, Nr. 1, S. 50.
  4. Mitgliederverzeichnis (Memento vom 11. Dezember 2014 im Internet Archive).
  5. Inhaber der Johann Christoph Gatterer-Medaille in Silber; Verleihung der Johann-Christoph-Gatterer-Medaille in Silber an Dr. Peter Bahl. In: Der Herold, N.F., Band 19, Jg. 60, 2017, S. 520–521; Andreas Rösler: Dr. Peter Bahl erhielt die Johann Christoph-Gatterer-Medaille in Silber. In: Zeitschrift für Ostdeutsche Familiengeschichte, Band 66, 2018, S. 287.
Personendaten
NAME Bahl, Peter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker
GEBURTSDATUM 3. November 1963
GEBURTSORT Bielefeld