Paint It Black
The Rolling Stones
Veröffentlichung 7. Mai 1966 (US)
13. Mai 1966 (UK)
Länge 3:45 (Mono Single Mix)
3:22 (Stereo Album mix)
Genre(s) Rock, Raga Rock, Psychedelic Rock
Autor(en) Mick Jagger, Keith Richards
Produzent(en) Andrew Loog Oldham
Label London Records (US), Decca Records (UK)
Album Aftermath
Coverversionen
1967 Eric Burdon & The Animals
1969 Karel Gott
(Rot und schwarz)
1991 U2

Paint It Black ist eine von den Rolling Stones am 7. Mai 1966 in den Vereinigten Staaten und am 13. Mai 1966 in Großbritannien veröffentlichte Single, welche in beiden Ländern Platz 1 der Charts erreichte (Auf der Single stand versehentlich zuerst Paint It, Black). Das Lied ist außerdem auf der US-Fassung des Albums Aftermath (1966) enthalten. In den deutschen und österreichischen Charts wurde jeweils der zweite Platz erreicht.

Komposition

Laut Beiheft wird das mit „Mach alles schwarz!“[1] übersetzbare Lied nur Mick Jagger und Keith Richards zugeschrieben, obwohl alle Bandmitglieder maßgeblich an dessen Entstehung mitgewirkt haben, besonders Bill Wyman und Brian Jones. Das ursprüngliche Konzept von Jagger und Richards war ein langsamer Soul aus dem Blickwinkel einer melancholischen Person, die ihrer Stimmung entsprechend alles, sogar die Sonne, in Schwarz sehen möchte.

Das Lied entstand, als der Bassist Wyman während einer Recording Session auf einer Orgel spielte, um den früheren Co-Manager und Orgelspieler Eric Easton zu parodieren. Charlie Watts stimmte dazu einen nahöstlichen Schlagrhythmus an, der die Grundlage für das spätere Lied bildete. Brian Jones intonierte dann das markante Sitar-Riff, und Jagger schrieb den Liedtext über einen Mann, der seine verstorbene Freundin betrauert.[2]

In einem Interview beschrieb Jagger 1995 Paint It Black als „eine Art türkisches Lied“.[3] Paint It Black weist stellenweise Ähnlichkeiten zu dem bereits vier Jahre zuvor veröffentlichten türkischen Rocksong Bir Eylül Akşamı („Ein Abend im September“) von Erkin Koray auf.[4] Am markantesten ist diese Ähnlichkeit in der in beiden Liedern zu hörenden gesummten Melodie vernehmbar (Bei Bir Eylül Akşamı am Ende jeder Strophe, bei Paint It Black erst im Outro). Bis auf eine leicht geänderte Phrasierung und einer Modulation von natürlich Moll zu harmonisch Moll stimmt die Tonfolge überein. Die Modulation zur harmonischen Molltonleiter, auch „orientalisch Moll“ genannt, trägt stark zu dem orientalischen Charakter von Paint It Black bei.

Der nächste Nummer-1-Hit in England gelang der Band erst fast genau zwei Jahre später mit der am 24. Mai 1968 veröffentlichten Single Jumpin’ Jack Flash.

Kultureller Einfluss

Das Lied wurde durch seine Verwendung im Abspann des Films Full Metal Jacket (1987) und im Vorspann der US-amerikanischen Fernsehserie NAM – Dienst in Vietnam (1987–1990) oft mit dem Vietnamkrieg assoziiert. Ebenfalls zu hören ist das Stück im Film Aus Liebe zum Spiel (1999) mit Kevin Costner, im Abspann des Thrillers Im Auftrag des Teufels (1997) mit Al Pacino und der Pilotfolge von Nip/Tuck. Das Lied wurde auch in den Computerspielen Conflict: Vietnam, Twisted Metal: Black, Guitar Hero III und Mafia III (2016) verwendet. Das Lied wird ebenfalls im Trailer des Spiels Call of Duty: Black Ops III (2015) verwendet. Eine Coverversion des Liedes (interpretiert von Gob) spielt eine wichtige Rolle in dem Film Echoes – Stimmen aus der Zwischenwelt. Eine weitere Version ohne Gesang wurde 2016 von Ramin Djawadi für die Fernsehserie Westworld vertont.[5]

Coverversionen

Paint It Black wurde durch zahlreiche Bands und Interpreten gecovert, darunter:

Einzelnachweise

  1. The Rolling Stones. Songbook. 155 Songs [1963–1977] mit Noten. Deutsch von Teja Schwaner, Jörg Fauser und Carl Weissner. Mit 75 Alternativübersetzungen von Helmut Salzinger. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1977, S. 58 f.
  2. Oldie-Geschichten: „Paint it black“ von den Rolling Stones. In: MDR Thüringen. 28. Oktober 2013. (archive.org)
  3. Jann S. Wenner: Mick Jagger Remembers. In: rollingstone.com. 14. Dezember 1995. (englisch)
  4. Eyvallaholsun: Bir eylül akşamı (Song von Erkin Koray) auf YouTube, 1. September 2011, abgerufen am 31. Januar 2021.
  5. Westworld – Soundtracks bei IMDb