Orlando Gibbons (getauft am 25. Dezember 1583 in Oxford; † 5. Juni 1625 in Canterbury) war ein englischer Komponist, Organist und Virginalist.

Orlando Gibbons

Leben

Orlando Gibbons entstammt einer Musikerfamilie, sein Vater William (um 1540–1595), seine Brüder Edward (1568–1650) und Ellis Gibbons (1573–1603) sowie sein Sohn Christopher sind noch heute bekannte Komponisten. Orlando Gibbons war in der Zeit von 1590 bis 1599 Sänger am King’s College in Cambridge. Im Jahr 1614 wurde er Organist in der Kapelle des neuen Königs Jacob I. und blieb dort bis zu seinem Tod. 1623 erhielt er den Grad eines Doctors of Music in Cambridge, ein Jahr später übernahm er das Amt des Organisten an der Westminster Abbey in London.

Orlando Gibbons gehört zu den bedeutendsten englischen Komponisten des 17. Jahrhunderts. Zu seiner Zeit wurde er vor allem als ausübender Musiker gefeiert, seinen Nachruhm verdankt er hauptsächlich seinen Anthems und Services. Von seinen weltlichen Werken verdient neben The Cries of London vor allem das Madrigal The silver swan Erwähnung.

Instrumentalwerke

Hörbeispiele von Orlando Gibbons für Gamben-Consort und Violone, gespielt von Phillip W. Serna
Fantasie à 4, VdGS Nr. 1 für Gamben-Consort und Violone (um 1630)

Fantasie à 2, VdGS Nr. 3 für zwei Violen da gamba (um 1620) Fantasie à 3, VdGS Nr. 3 für Gamben-Consort (1620) In Nomine à 4 für Gamben-Consort und Violone (um 1610) Fantasie à 3, VdGS Nr. 3 für Gamben-Consort und Violone (um 1630)

Galliard à 3 für Gamben-Consort und Violone (um 1630)

Neben kirchlichen und weltlichen Vokalkompositionen und Claviermusik wurde Gibbons vor allem auch durch seine Werke für Gambenconsort berühmt – insgesamt sind 42 Werke überliefert, in Band 48 der Musica Britannica veröffentlicht und mit Nummern versehen:

Die Fantasien schreiten trotz ihres stetig fließenden Charakters, der noch der Renaissance entstammt, neue Wege mit dem Wechsel von Polyphonie und homophonen oder toccatenartigen Abschnitten in unterschiedlichem Takt oder Tempo.[1]

Literatur

Media

Einzelnachweise

  1. Astrid Kretschmar: Orlando Gibbons. In: Ingeborg Allihn (Hrsg.): Barockmusikführer. Instrumentalmusik 1550–1770. Metzler; Bärenreiter 2001, S. 179–183, hier 180.