a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
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Die Moderne Verteidigung nach 1. … g7–g6

Bei der Modernen Verteidigung, auch Robatsch-Verteidigung[1] (nach Karl Robatsch), handelt es sich um eine Eröffnung des Schachspiels. Sie zählt zu den Halboffenen Spielen und ist in den ECO-Codes unter dem Schlüssel B06 klassifiziert.

Sie beginnt mit den Zügen:

1. e2–e4 g7–g6

Die Moderne Verteidigung hat eigenständige Bedeutung, wenn Schwarz die Entwicklung des Springers auf g8 zurückhält und mit dem Fianchetto des Läufers auf g7 frühzeitig Druck auf den weißen Bauern d4 aufbaut. Zusätzlicher Druck entsteht direkt in Verbindung mit Sb8–c6, e7–e5, c7–c5 oder indirekt mit der Fesselung eines Sf3 durch Lg4.

Durch das Zurückhalten des Springers auf g8 kann Weiß andere Möglichkeiten ergreifen als in der Pirc-Ufimzew-Verteidigung, so zum Beispiel auch c2–c4 oder c2–c3 spielen.

Gegen weiße Aufbauten mit freiwilligem 3. oder 4. Sb1–c3 propagiert unter anderem Tiger Hillarp Persson nach 3. … d7–d6 4. … a7–a6. Das beabsichtigt Raumgewinn am Damenflügel mit Sb8–d7, c7–c5, b7–b5, Lc8–b7. Dieser Aufbau ähnelt der Hippopotamus-Eröffnung.

Mit frühem Sg8–f6 geht die Partie durch Zugumstellung fast immer in die Pirc-Ufimzew-Verteidigung oder, falls Weiß c2–c4 gespielt hat, in die Königsindische Verteidigung über.

Bezeichnung

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Robatsch selbst lehnte die Bezeichnung Moderne Verteidigung ab und bevorzugte die Bezeichnung Robatsch-Verteidigung: „Von einigen, fachlich nicht ernst zu nehmenden Theoretikern wird versucht, den Zug g6 als moderne, von einem Kollektiv erfundene Eröffnung anzupreisen.“ Dabei stützten sich diese Theoretiker auf Partien aus den Jahren 1965 bis 1976. Dagegen führt Robatsch an, dass durch sein eigenes Partienmaterial belegt sei, dass er die Eröffnung bereits in den Jahren 1945 bis 1976 angewendet habe – in einer Zeit, in der diese Eröffnung „verpönt und belächelt“ worden sei.[2]

Varianten

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Der zumeist angewandte 2. Zug d2–d4 von Weiß kann nach wenigen Zügen in andere Eröffnungssysteme führen:

Andere Fortsetzungen (im Vergleich zu 2. d2–d4 werden diese – zumeist auch auf Zugumstellung beruhenden Varianten – selten angewandt)

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Manfred van Fondern: Lexikon für Schachfreunde. Verlag C. J. Bucher, Luzern/Frankfurt am Main 1980, S. 235–236.
  2. Klaus Lindörfer: Großes Schach-Lexikon. 3. Auflage. Mosaik Verlag, München 1984, ISBN 84-499-8080-1, S. 212. Den Eintrag über die Robatsch-Verteidigung hat Robatsch selbst verfasst.